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  • Day 85

    Ahmedabad, Indien

    May 2, 2017 in India ⋅ ☀️ 38 °C

    Von Goa ging es also knapp 1100km mit dem Flieger nach "Ahmedabad". Nach 2,5 Stunden Flug erreichten wir auch schon den Flughafen. Aufgrund der sehr schlechten Internetverbindung in unserem Guesthouse in Goa konnten wir leider vorab keine Unterkunft buchen und hatten auf Wifi am Flughafen in Ahmedabad gesetzt, schließlich hatten wir bisher an jedem Flughafen Internet. Ausgerechnet hier war nun die Internetverbindung super schlecht, so dass wir bei keiner Unterkunft, die wir rausgesucht hatten, bis zur Buchung kamen. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als uns einen Riksha-Fahrer zu schnappen und uns zu einem der besagten Hotels fahren zu lassen, um vor Ort zu buchen, nachdem wir knapp 1,5 Stunden vergeblich am Flughafen hin und her probiert hatten. Der Fahrer schien seine Riksha und den Verkehr absolut zu beherrschen, zumindest dufte man keinen anderen Gedanken zulassen, sonst hätte man sofort wieder aussteigen müssen. 😅 An der Adresse des Hotels, was wir uns rausgesucht hatten, angekommen, fehlte allerdings von einem Hotel weit und breit jede Spur. Deshalb brachte uns unser Riksha-Fahrer zu einem anderen Hotel, was laut ihm in unserer Preiskategorie liegen würde, die wir ihm vorher genannt hatten. An diesem Hotel angekommen, brachte er uns mit dem Aufzug bis zur Rezeption, wo uns zwei Herren empfingen, die uns von einem der Hotelpagen zwei verschiedene Zimmer-Kategorien zeigen ließen. Sie rechneten uns im Anschluss den Preis für zwei Nächte vor, was allerdings weit entfernt von unserem Budget lag. Egal wie müde wir waren und wie sehr wir einfach bei dieser Hitze ankommen wollten, dass konnten wir uns einfach nicht leisten. Allerdings war es mittlerweile 23:00h und wirklich viele Alternativen gab es nicht. Und als hätte es einer der Hotelbetreiber geahnt, kam er persönlich nach unten in den Innenhof des Häuserkomplexes, wo wir gerade wieder in die Riksha gestiegen waren, um wo auch immer als nächstes hinzufahren. Er bot uns plötzlich ein Zimmer für die Hälfte des vorherigen Preises an, weshalb wir zusagten, auch wenn das Zimmer damit immer noch relativ teuer war, im Vergleich zu unseren bisherigen Unterkünften.
    Am nächsten Tag starteten wir nach einem leckeren, typisch indischen, warmen Frühstück unsere Erkundungstour durch die Stadt.
    Dank Mathilde, Tilmann's Schwester, die hier für ein Jahr als Volunteer arbeitet, aber aufgrund der Hitze in den Norden "geflohen" (clever, wie wir feststellen mussten 😅) und somit leider nicht persönlich vor Ort war, hatten wir für den Tag ein paar Sightseeing-Punkte auf dem Programm. Nachdem wir die Weiterreise mit dem Bus nach "Udaipur" organisiert hatten, besuchten wir einen wunderschönen Stufenbrunnen, das Ghandi-Museum und den "Swaminarayan Tempel", wo am nächsten Morgen ein Stadtrundgang starten sollte und wir uns erkundigen wollten, wann genau dieser beginnt. Für die meisten Strecken nahmen wir uns eine Riksha und ließen während der Fahrt das Leben in den Straßen und Gassen der Stadt auf uns wirken. Diese wahnsinnigen Gegensätze, der Verkehr mit seinem ständigen Gehupe (im Vergleich zu Vietnam ist das nochmal viel verrückter), die voll gestopften Hauptverkehrsstraßen, auf denen zwischendurch noch die Kühe umher laufen oder am Straßenrand ein Elefant abgeduscht wird, das Abwasser der Häuser verläuft in kleinen, offenen Kanälen an der Straße entlang, Menschen in ihren notdürftig hergerichteten "Häusern" zwischen halben Luxus-Buden, Menschen die auf der Straße schlafen, überall Hunde, Berge von Müll und dann noch diese Hitze. Irgendwie kann man das alles gar nicht fassen, was man da sieht. Zurück auf der Straße unseres Hotels angekommen, kauften wir uns in einer nahegelegenen Bäckerei noch ein paar Kekse, nachdem wir das halbe Sortiment durchprobieren durften und verbrachten den restlichen Nachmittag und Abend im Hotelzimmer mit Klimaanlage. 😉
    Als der Wecker am nächsten Morgen um 6:00h kingelte, da der Stadtrundgang bereits 7:00h starten sollte, entschieden wir uns diesen auszulassen, da wir am Vortag bereits genügend Eindrücke gesammelt hatten. Nach dem Frühstück und ein bisschen Zeit zur Entspannung, packten wir unsere Sachen, um rechtzeitig eine Riksha nehmen zu können, die uns zum Abfahrtsort unseres Busses bringen sollte. Schließlich konnte man bei den Riksha-Fahrern nie so genau wissen, wann und wo man ankommt, da jeder einem vermittelt, er wüsste wo das gewünschte Ziel sei, unterwegs aber noch dreimal anhält, um bei Kollegen nach dem Weg zu fragen. Als wir zum Checkout bei den beiden Herren des Anreisetages an der Rezeption standen, um unser Abendessen zu bezahlen, was wir aufs Zimmer bestellt hatten, wollten die uns plötzlich eine "extra charge" berechnen, die sie uns am Anreisetag noch erlassen hatten. Nach etwas hin und her mussten wir schließlich nur unser Abendessen bezahlen und konnten gehen. Blöd nur, dass damit wertvolle Zeit vergangen war und wir uns nun wirklich beeilen mussten. Wir hatten schnell einen Riksha-Fahrer gefunden, der angeblich auch wusste, wo unsere Travel Agency, bei der unser Bus los fahren sollte, zu finden war. Leider nur angeblich, denn schon während der Fahrt merkte man seine Unsicherheit deutlich und als er bei einer Agency anhielt und meinte, wir wären da, waren wir irgendwo, nur nicht da, wo wir hin wollten. Unser Bus sollte 15:00h starten und nun war es 14:50h!!! Der Riksha-Fahrer erfragte erneut und mit aller Ruhe den Weg zu unserer eigentlichen Agency und nachdem Lars ihm noch einmal klar machte, dass wir uns beeilen müssen, da unser Bus fuhr, sagte er völlig entspannt und mit einem Lächeln, dass der Bus sicher auf uns warten würde. Währenddessen hatte ich bei der Agency angerufen, um zu erfragen, ob der Bus noch einen Moment auf uns warten könne und in diesem Moment sahen wir auch schon unseren Bus und die Agency, als wir um eine Kurve fuhren. Glücklicherweise hatte der Riksha-Fahrer Recht behalten und mit ein paar Schweißperlen mehr auf der Stirn, stiegen wir 15:10h in unseren Bus nach "Udaipur".
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