Auf dem Westweg

September 2021
Nach den über 500 km auf dem NST-Nord geht es nun im Süden der Republik weiter: Im September 2021 möchte ich den Schwarzwald auf dem Westweg durchqueren… Read more
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  • Day 1

    Eine neue Reise…

    September 1, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 16 °C

    Nachdem ich am 10.08. den NST-Nord verlassen habe und ich mir eine kleine Auszeit zu Hause mit der Familie inkl. kleinem Wellness-Trip nach Bad Wöhrishofen gegönnt hatte, beginne ich heute einen neuen Trail: den Westweg im Schwarzwald.

    Pünktlich zum Start wurde zwar das Wetter wieder deutlich besser, allerdings kündigte die Bahn einen weiteren Warnstreik an. Glücklicherweise hatte ich den Beginn meiner Westweg Wanderung auf den 01.09. gelegt, so dass mein Zug pünktlich um 10:30 Uhr in Pforzheim ankam und ich erstmal die „goldene Pforte“ aufgesucht habe.
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  • Day 1

    Fehlstart!

    September 1, 2021 in Germany ⋅ 🌙 13 °C

    An der goldenen Pforte angekommen mussten dann sogleich einige obligatorische Fotos und Videos erstellt werden. Dabei war ich so in die „Arbeit“ vertieft, dass ich doch glatt auf der rutschigen und mit feuchtem Laub bedeckten Steintreppe ausgerutscht bin. Das hätte böse ausgehen und mein Westweg- Abenteuer nach 5 Metern (!) jäh beenden können. So ein Sturz ist mir auf der gesamten Norddeutschland-Reise erspart geblieben. Dafür bin ich seitdem hochkonzentriert!

    Der Rest des Tages war dann eher unspektakulär. Am Abend übernachtete ich im Wanderheim in Neuenbürg. Essen, Zimmer und Frühstück sind sehr zu empfehlen, allerdings ist Neuenbürg nur 10 km von Pforzheim entfernt. Eine sehr kurze 1. Etappe also. Meine Füße mit meinen mehr schlecht als recht eingelaufenen neuen Altras haben es mir aber gedankt…
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  • Day 2

    Übernachtung am Stachus

    September 2, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach einem üppigen Frühstück ging es frisch gestärkt weiter auf dem Westweg. Vom Neuenbürger Schloss stieg ich zunächst hinab ins Enztal um ca. 500 m weiter auf der anderen Seite wieder aufzusteigen. Eines habe ich gleich zu Beginn der Reise bemerkt: der Westweg wird mich physisch und mental vor ganz andere Herausforderungen stellen als der NST Nord. Ich denke, dass ich in den ersten beiden Etappen bereits mehr Höhenunterschied überwunden habe als auf der gesamten Wanderung im Norden…

    Und nach wenigen Kilometern auf meiner 2. Etappe waren dann auch endlich die ersten Ausblicke zu erahnen, die es in den nächsten Wochen sicherlich noch geben wird.

    In Dobel habe ich dann das obligatorische Foto am Tor gemacht. Stempeln werde ich nicht… Warum weiß ich eigentlich gar nicht… 🤔

    Als Übernachtungsspot habe ich mir die Hütte am Weithäusleplatz ausgesucht. Schöne Hütte, allerdings laufen dort mehrere Wander- und Radwege zusammen, weshalb der Verkehr an dieser Stelle am Abend beträchtlich war. Mit der Sonne verschwand dann auch der Publikumsverkehr und in der Nacht war nur noch das Rauschen der Bäume im sehr böigen Wind zu hören…
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  • Day 3

    Berge!!

    September 3, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 19 °C

    Die erste Nacht im Zelt war geschlafen und die Sonne strahlte auch am 3. Tag vom Himmel. Wie immer ein leichtes Porridge mit grünen Tee gefrühstückt und los ging es. Und da war sie auch schon: die erste richtig tolle Aussicht in die Ebene!
    Der Aussichtspunkt am Schweizerkopf bietet diese.
    Und liebe Freunde aus Norddeutschland: so sieht die Aussicht von einem richtigen Berg aus! 😉

    In Kaltenbronn gönnte ich mir dann im Gasthaus ein isotonisches Getränk und ein deftiges Mittagessen. Die geleerten Kalorienspeicher mussten ja wieder aufgefüllt werden. Das zusätzliche Gewicht wog aber schwer beim anschließenden Aufstieg zum Hohlohsee.

    Es war wieder sehr warm und die Sonne brannte auf der Hochebene erbarmungslos. Den Hohlohturm lies ich deshalb rechts liegen und steuerte direkt meine geplante Unterkunft an: die Draberghütte.

    Zunächst habe ich dort die Aussicht alleine genossen und ich konnte meine Füße hochlegen. Lange blieb ich dort allerdings nicht alleine. Mehr dazu dann im nächsten Footprint.
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  • Day 4

    Grillfest und Wohngemeinschaften

    September 4, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 20 °C

    Da es Freitagabend war und die Sonne vom Himmel strahlte, wurde es an der Draberghütte bald ziemlich eng: zunächst kam ein junger Mann hinzu, der einfach mal wieder eine Nacht im freien verbringen wollte. Dann kam eine Dreiergruppe Westwegwanderern mit Hund und zu guter Letzt noch zwei ältere Pärchen, die den Sonnenuntergang genießen wollten. Ein Feuer wurde entzündet, Würstchen gegrillt, Biere getrunken und es wurde viel gelacht. Ein unerwartet geselliger Abend, der mir gut getan hat. Und endlich habe ich auf meiner Reise mal einen wunderschönen klaren Sternenhimmel inklusive Milchstraße gesehen.

    Die Nacht in der WG war dann aber eher unruhig und die Schlafqualität eher durchwachsen. Am nächsten Tag entschloss ich mich, eine Etappe mit den drei Westwegwanderern und Bruno dem Hund zu wandern.
    Am Hexenbrunnen gab es dann eine ausgiebige Ganzkörperwäsche im klirrend kalten Gebirgsbach und da bei der Gruppe ein Arzt dabei war, gab es für meine Gebrechen eine kleine „Körpertherapie“. So finanziert sich der Arzt wohl eine 2-3 jährige Auszeit, in der er die Welt kennenlernen und sich weiterbilden will.
    Da das Wandertempo der Gruppe aber eher langsam war, trennten sich unsere Wege nach dem Resupply in Forbach.

    Alleine ging es dann auf den sehr unangenehm steilen und heißen Anstieg zur Wegscheidhütte, bei der ich ziemlich nass geschwitzt ankam. Auch hier war ich wieder der erste „Bewohner“ und auch hier sollte das nicht lange so sein.
    Da der Text schon wieder viel zu lange geworden ist, erzähle ich dann aber von dieser weiteren WG beim nächsten Foodprint.
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  • Day 5

    Schnitzelmusik

    September 5, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 18 °C

    Die Wegscheidhütte füllte sich sehr schnell mit vier Tageswanderern und zwei E1 ThruHikern, die zwei Monate zuvor in Flensburg gestartet waren. Irgendwie ein seltsam bekanntes Gefühl, da ich ja Mitte Juli auch auf dem E1 unterwegs war. So konnten wir uns ein bisschen über die Eindrücke im Norden unterhalten und über Ausrüstung bei einem schönen Lagerfeuer fachsimpeln.
    Leider war die Nacht etwas unentspannt, da es durch die vielen Leute doch etwas laut war.
    Die Hütte an sich ist allerdings klasse: 3-4 Leute haben in der oberen Etage Platz, zwei auf dem Boden der unteren Etage. Ein Brunnen ist auch nicht allzu weit entfernt. Hätte ich das gewusst, hätte ich nicht 3,5 Liter den steilen Anstieg mitgeschleppt. Gerne wären noch viel mehr Wanderer hier geblieben. Aus Platzgründen mussten diese aber weiterziehen.

    Nach einem entspannten Frühstück ging es dann an der Schwarzenbachtalsperre vorbei auf die Badener Höhe und den Friedrichsturm erklomm ich auch. Über Hundseck erreichte ich den Hochkopf und landete dann in Untersmatt, wo ich bei sehr guter Musik eine Schnitzel zur Stärkung genießen konnte.

    Schließlich nahm ich gestärkt mit der Hornisgrinde den dritten größeren Aufstieg für diesen Tag in Angriff.
    Der Aufstieg war an diesem schönen Sonntag natürlich ziemlich bevölkert, was sich auf dem Gipfelbereich fortsetzte und am Mummelsee seinen Höhepunkt fand. Genuss war in diesem Abschnitt leider nicht mehr angesagt.

    Nach dem Seibelseckle wurde es deutlich ruhiger und ich suchte die von Soultrails beschriebene Schutzhütte abseits der aktuellen Wegführung auf, wo ich die gesamte Nacht allein verbrachte. (Großes Dankeschön für deine Hütten und Brunnen-Karte! Die ist ja sowas von hilfreich!)
    Auch der gut hörbare Verkehrslärm der B 500 verstummte nach Einbruch der Dunkelheit schnell.
    Leider wird der Bereich neben der Hütte vermutlich als Klo von Tageswanderern missbraucht, was man an vielen dort liegenden Tempos erahnen kann.
    Eine Geruchsbelästigung gab es aber nicht und so machte ich es mir auf dem große Tisch in der Hütte gemütlich…
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  • Day 6

    Endlich eine Zuflucht gefunden!

    September 6, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 18 °C

    Die Nacht in der Hütte war ruhig und die Sonne strahlte am nächsten Morgen vom wunderbar blauen Himmel.
    Zunächst steuerte ich die Darmstädter Hütte an, die um diese Uhrzeit natürlich noch geschlossen war. Wasser durfte ich trotzdem auffüllen.

    Dann betrat ich wieder den Nationalpark und stieg zum „Wilden See“ ab. Der kurze aber teilweise sehr steile Abstieg brachte mir zum ersten Mal auf dem Weg ein gewisses Alpen-Feeling. Am See angekommen war es noch sehr still und friedlich. Ich genoss die Ruhe, die jedoch bald vorbei war, als weitere Besucher ankamen.
    Auf dem gleichen steilen Weg ging es dann wieder zurück.

    Am Ruhestein vorbei ging es zuerst bergab und dann nochmal steil bergauf zum Schliffkopf. Der Weg direkt an der B500 war relativ laut und an diesem Tag heiß und ohne schützenden Schatten, dafür aber mit einigen schönen Aussichten!

    Da ich seit vier Tagen kein Hotelzimmer mehr von innen gesehen hatte, freute ich mich umso mehr auf eine heisse und ausgiebige Dusche im Natur- und Sporthotel Zuflucht, welches zwar relativ teuer, aber auch relativ schön war. Hier wollte ich dann auch einen Zeroday einlegen. Was für eine Wohltat!
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  • Day 7

    Zeroday mit Sundowner

    September 7, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Meinen Zeroday verbrachte ich mit langem Nachtschlaf, ausgiebigem Frühstück, ausgiebigem Nachmittagsschlaf, ausgiebigem Saunagang, ausgiebigem Abendessen und einem bombastischen Sonnenuntergang!

  • Day 8

    Die Suche nach dem Ha(r)ken

    September 8, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 20 °C

    Frisch regeneriert und vom üppigen Frühstück gestärkt verließ ich meine „Zuflucht“ und startete bei weiterhin schönstem Wetter die nächste Etappe. Über die Alexanderschanze sollte es zum Harkhof gehen.

    Zunächst war der Weg nicht sonderlich spektakulär und so versuchte ich Strecke zu machen.
    Irgendwann dann kam ich zu einer schöner Aussicht ins Renchtal, an der gerade ein 5-Gänge-Menü für einige Hotelgäste vorbereitet wurde, bevor ich die Alternative Strecke zur Teufelskanzel nahm.
    Irgendwie habe ich allerdings eine falsche Abzweigung erwischt, so dass ich aus Versehen doch am oberen Ende des „Umweges“ ankam, was bedeutete, dass ich zuerst über den mit einigen steilen Treppen ausgestatteten Weg absteigen und dann sogleich wieder aufsteigen durfte. Das brachte meinen Kreislauf dann ganz schön in Schwung. Bedauerlicherweise habe ich dann auch noch vergessen ein Foto vom Weg bzw. der Felsgormation zu machen…

    Nach einer kurzen Pause ging es zum Glaswaldsee. Auch hier musste man den Westweg kurz verlassen. Am See war dann leider viel mehr los als wenige Tage zuvor am Wilden See, aber schön war dieser trotzdem.
    Nach einem weiteren steilen Aufstieg sah ich dann zwei Hiker mit großen Rucksäcken, die sich dann auch als Westwegler herausstellten und sich kurz vorher auf dem Trail getroffen hatten. Ich schloss mich dem Duo an und so wanderten wir gemeinsam den wieder eher unspektakulären Restweg zum Tagesziel, dem Harkhof.

    Dort angekommen gab es bei schönstem Kaiserwetter das ein oder andere mehr oder weniger alkoholfreie Weizen und es wurde ein schöner Nachmittag. Ein Drittel der Gruppe zog dann noch weiter, während „Lazy Boy“ Dirk und ich jeweils ein Zimmer im Hof gebucht hatten.

    Die Übernachtung und das Essen waren auf dem Harkhof echt günstig, weshalb ich den ganzen Abend nach einem Haken suchen musste. Allerdings konnte ich keinen finden. Zimmer und Vesper waren hervorragend und so schlummerte ich alsbald in meinem bequemen Bett ein.
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  • Day 9

    Mit Lazy Boy auf den Farrenkopf

    September 9, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach einem vorzüglichen Frühstück habe ich mich mit Lazy Boy (Dirk) zum weiterwandern verabredet. Den Harkhof kann ich als Übernachtungsplatz wirklich empfehlen!
    Es ist das erste Mal auf dem Westweg, dass ich komplette Etappen mit Begleitung gehe. Lazy Boy ist schon ein erfahrenerer Fernwanderer und so tauschen wir uns viel über Ausrüstung, Fernwanderwege und allerlei andere Themen aus.

    Nach wenigen Kilometern treffen wir auch unser am Harkhof verlorenes Drittel wieder, die gleich zwei weitere Wanderer im Schlepptau hat. So geht es meist gemächlich, streckenweise jedoch auch steiler ansteigend in Richtung Hausach. Es geht aber mehr bergab als bergauf und so steigen wir zunächst insgesamt 860 Höhenmeter ab.
    Auf dem Hofberg haben wir eine kurze Pause bei einer schönen Aussicht.
    Da die übrigen drei eine Übernachtung in Hausach gebucht hatten, Lazy Boy und ich am Nachmittag noch den Farrenkopf besteigen wollten um in der Hasemann-Hütte zu nächtigen, zerfällt nun unsere kleine Wandergruppe.

    Nach einem kurzen Resupply beginnen wir den Aufstieg. Und der hatte es nach den 15 bereits gelaufen Kilometern nochmal in sich. Serpentinen sind in Hausach wohl ein Fremdwort und so schraubt sich der Weg, ohne viele Kurven, über 4 km von 250 auf 789m Höhe.

    Oben angekommen gibt es dann erstmal Abendessen. Kurz vor Hiker Midnight tauchen dann noch zwei alte Bekannte aus der Draberghütte auf. Hätte nicht gedacht die beiden nochmal wiederzusehen.
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