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  • Day 52

    Goodbye Canada

    August 2, 2018 in the United States ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute lassen wir das schöne Kanada hinter uns und reflektieren noch einmal "kurz" unsere Eindrücke.

    DAS LAND (südlicher Teil) 🇨🇦
    Der allgemeine Eindruck Kanadas ist häufig durch den Westen und die Rocky Mountains geprägt, was auch dadurch bestätigt wird, dass wir im Osten nur in den Städten und in der Mitte des Landes quasi keine Touristen antreffen. Durchquert man das Land jedoch von Küste zu Küste, so entdeckt man eine weitaus vielfältigere Landschaft.

    Der Osten Kanadas ist eher flach und geprägt von unzähligen Wäldern, Flüssen und Seen. Auch der Großteil der bekannteren Städte ist hier zu finden. Besonders gefallen hat uns die Natur um Halifax, der Jacques-Cartier-Nationalpark und die Great Lakes, deren Größe und unzählige Strände ab und zu vergessen lassen, dass man nicht an der Küste, sondern in der Mitte eines Landes ist. Unter den Städten haben wir uns in Ottawa und Québec City mit ihrem gemütlichen Flaire am wohlsten gefühlt.

    Die Mitte des Landes, dem flachsten Teil, ist deutlich weniger bewaldet ist, haben wir nicht so viele Highlights entdeckt. Dennoch hat uns die Prärie, welche uns gelegentlich an Bilder der Savanne Afrikas erinnert, sehr gefallen. Auch der Riding Mountain Nationalpark war mit seiner Vielfalt an Tieren seinen Besuch definitiv wert. Da hier auch das landwirtschaftliche Zentrum Kanadas liegt, das durch kilometerweite Rapsfelder und Weideland geprägt ist, werden wir häufig an Deutschland erinnert.

    Die heiß ersehnte Berglandschaft haben wir schließlich im Westen angetroffen. Über Calgary, eine größere aber gemütliche Stadt mit Westernflair, gelangt man zu den unglaublich schönen Touristenhochburgen Kanadas: Banff und Jasper. Das Bergpanorama beim Befahren des Nationalparks stimmt uns jedoch milde. Wie auch in den anderen Landesteilen könnte man alleine hier schon Monate verbringen. An Vancouver Island hat uns besonders das variierende Klima fasziniert. Während im Osten der Insel zum Festland vergleichbares Wetter herrscht, ist es im Westen nach dem Durchqueren des Bergkamms der Regenwald ca. 10°C kühler und eine ständige Nebelschicht legt sich über die Landschaft.

    Sonst hatten wir im gesamten Land unglaublich gutes Wetter bei um die 25-30°C mit Regen an nur ca. 5 von unseren 52 Tagen, wobei es während unserer Zeit im Westen Kanadas generell etwas wärmer war.

    Generell hat uns die große Anzahl an Nationalparks sehr gut gefallen, die auch immer gute Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Jedoch waren wir etwas überrascht, dass wir mit unserem Canada Parks Pass im Osten kaum etwas anfangen konnten. Hier waren die Provinzen ganz clever und haben noch Quebec Park Pässe, Ontario Park Pässe etc. eingeführt. Im Westen hat sich der Pass dann jedoch voll bezahlt gemacht. Je nachem wo man hinfährt, sollte man also vor der Anschaffung des Passes darauf achten, ob es sich um Canada Parks oder Provincial Parks handelt.

    DIE LEUTE 👨‍👩‍👧‍👦
    Fast ausnahmslos haben sich die Kanadier überschlagen vor Freundlichkeit. Für grimmige, deutsche Touristen bedeutet das erstmal einen Kulturschock. 😉 Das galt eigentlich für alle hier, unabhängig davon ob im Service, Campingnachbarn oder zufällige Begegnungen auf der Straße. Gerade in Restaurants hat man sich immer Zeit für jeden Gast genommen, auch wenn viel los war. Das beinhaltet ein wenig Smalltalk bei der Bezahlung, wobei man z. T. aber sehr ausführliche Tipps für weitere Aktivitäten und zur Umgebung erhält.

    MOBILITÄT 🚗⛵🚀
    Grundsätzlich erscheint uns ein Auto aufgrund der Weitläufigkeit des Landes von großem Vorteil. Die regelmäßigen Tankstopps sind immer für eine Überraschung gut, da wir Preise zwischen 1,00 CAD pro Liter und 1,50 CAD pro Liter gesehen haben, wobei Diesel nicht zwingend günstiger ist als Benzin. Das Verkehrssystem gefällt uns nach kurzer Eingewöhnung sehr gut. Es ist simpel, da sich die Verkehrszeichen im Wesentlichen auf Stoppschild, kein Stoppschild und Ampeln beschränken. Außerdem gilt an jeder Ampel (außer in Québec) ein grüner Rechtsabbiegerpfeil. Sehr praktisch! Wie auch in vielen anderen Ländern hängen die Ampeln auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wenn man also beim Linksabbiegen auf der Kreuzung strandet, weiß man wenigstens, wann es weitergeht. 😉

    Im innerstädtischen Verkehr kann man auch mal den Bus nehmen. Hier gibt es aber leider keine Tickets, sodass Umsteigen stets mit erneuter Bezahlung bestraft wird. Das System scheint uns weniger durchdacht oder wir haben es nicht verstanden.

    EINKAUFEN💰
    Generell bekommt man in Kanada alles was das Herz begehrt. Supermärkte sind hier sehr selten einzeln vorzufinden, sondern befinden sich meistens in einem riesen Areal von Einkaufsmöglichkeiten, das dann beinahe der Fläche einer Kleinstadt gleicht. Leider müssen wir recht schnell feststellen, dass frische Lebensmittel sehr teuer und Fertiggerichte, Minidonuts oder Cupcakes recht günstig zu ergattern sind. Auch der Alkohol ist selbst in den Liquor Stores nahezu teurer als bei uns in Gaststätten. So legt man für ein alkoholfreies Weizen gerne mal 4,95 CAD hin, nicht dass wir eins gekauft hätten 😉. Eine weitere Besonderheit ist, dass es den Alkohol hier nicht im Supermarkt, sondern nur in separaten Beer und Liquor Stores zu kaufen gibt.

    Beim Einkaufen und auch bei sämtlichen anderen Preisen wie in Restaurants oder bei Aktivitäten wird jedoch das rechnerische Können gefordert, denn es sind immer nur die Nettopreise abgebildet. Die Steuern kommen hier jeweils noch hinzu, wobei sie sich je nach Provinz und Güterkategorie immer wieder unterscheiden.

    Dazu kommt noch das unglaublich komplizierte Pfandsystem. Je nach Provinz zahlt man mal doppelt so viel Pfand wie man zurückbekommt oder es gibt gar keinen Pfand oder es gibt nur auf Dosen mit Alkohol Pfand oder es gibt auf ALLES Pfand, selbst auf Milchkanister, Getränkekartons, Weinflaschen, etc. Zudem wird in Supermärkten nur selten Pfand zurück genommen und wenn dann nur eine begrenzte Anzahl von um die 20 Behälter, sodass für die Pfandrückgabe meistens ein Recycle Depot aufgesucht werden muss. Alternativ kann man seine Behälter auch in Recycling-Mülleimern entsorgen, womit das Pfand dann jedoch Pfutsch ist.

    AUSGEHEN💃🏻🍹
    Ausgehen tun die Leute hier zwar anscheinend gerne, wie sie sich das leisten können, ist uns aber ein Rätsel. Wir haben für unsere erste Pizza hier gut und gerne 18 EUR gezahlt... bei einer Kette, nicht beim Sterne-Italiener wohlgemerkt. Die teuren Getränke hatten wir ja bereits erwähnt, obwohl die Sparfüchse unter uns auch einfach bei dem Wasser bleiben könnten, das überall unbegrenzt und kostenlos zum Essen gereicht wird. Die Trinkgeldkultur ist etwas anders als bei uns, da hier 15%-20% Trinkgeld üblich sind.

    CAMPING🚙⛺
    Camping nimmt hier ganz neue, uns bisher unbekannte Dimensionen an. Ein gewöhnlicher Camper oder Wohnwagen hat hier ca. die Größe einer 2-Zimmerwohnung mit ausfahrbaren Elementen und ist auch ähnlich ausgestattet. Von fließend warmem Wasser, einem Gefrierschrank und Geschirrspüler bis hin zu einer ganzen Wohnzimmereinrichtung fehlt hier eigentlich nichts. Als wäre das nicht genug, haben die Meisten auch noch ihren riesigen Gasgrill mit an Bord. Von der uns doch als eher etwas einschränkender bekannten Urlaubsart ist hier nichts mehr zu finden. Selbst die Besitzer der Luxuscamper sagen, dass dies eigentlich nichts mehr mit campen zu tun hat.
    Doch auch uns bieten die großen Camper der Anderen einen Vorteil, denn die meisten Campsites sind hier so riesig, dass wir gleich zehn unserer "kleinen" Kejis abstellen könnten. Da die Campsites meistens noch von Bäumen umrundet sind, ist hier für Camperverhältnisse doch erstaunlich viel Privatsphäre gegeben.

    Preislich liegen die Campsites mit durchschnittlich 30 CAD pro Nacht auch deutlich unter den von uns vermuteten Preisen. Einen freien Platz kann man eigentlich immer noch irgendwo ergattern. Will man jedoch nicht in der Overflow-Area übernachten oder auf Strom und Wasser verzichten, so sollte man trotz der zahlreichen Campgrounds in beliebten Gegenden in der Hauptsaison die Plätze rechtzeitig vorreservieren.

    Sehr gewöhnungsbedürftig waren für uns zu Beginn die Toiletten, nicht nur beim Camping, sondern generell. Die Türen hätten sie eigentlich gleich weglassen können, da die Schlitze links und rechts neben den Türen ca. so breit waren wie 3 Finger und jeglicher Sichtschutz durch die eigentliche Tür somit überflüssig war. Auch die Höhe der Türen in den Toiletten und Duschen war eher für Leute um die 1,50m Größe konstruiert.

    HIGHLIGHTS 🎉
    Jaques Cartier National Park, Ottawa, Ribfest, Riding Mountain National Park, Stampede in Calgary, Banff & Jasper, Vancouver Island, eigentlich auch alle anderen Nationalparks :)

    EMPFEHLUNGEN❗
    Tour im Osten mit Toronto, Ottawa, Montreal, Québec, Niagarafällen und einer Auswahl an Nationalparks und den Great Lakes;
    Typische Tour im Westen mit Vancouver (Island), Banff und Jasper und zur Stampedezeit auf jeden Fall Calgary.

    PS: an eine kanadische Postfiliale sollte man ohne Wohnsitz in Kanada nichts schicken lassen. Zu empfehlen sind hingegen die Amazon Locker.

    🇺🇸 BY THE WAY, WE MADE IT TO THE USA 🇺🇸
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