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  • Day 77

    Death Valley

    August 27, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 40 °C

    Der Morgen beginnt vielversprechend: Keji begrüßt uns nach mehreren Tagen Pause mit sehr merkwürdigen, ungesunden Geräuschen. Ob ihm die Hitze zugesetzt hat? Wir drehen gleich wieder um und schauen uns den Motorraum an. Wir sehen... nichts. Was nicht daran liegen muss, dass nichts ist, sondern evtl. eher daran, dass wir keine Ahnung haben. Ist blöd, aber anstatt mitten im Tal des Todes liegen zu bleiben, investieren wir lieber die Zeit und machen uns auf dwn Weg zurück zum nächsten größeren Ort. Als das Geräusch bei der Weiterfahrt nicht mehr Auftritt (was mit Sicherheit daran lag, dass Sophie unter das Auto gekrochen ist und an einem Blech gerüttelt hat), drehen wir noch einmal und machen uns voller Zuversicht auf ins Death Valley.

    Es ist vormittags, daher hält sich die Hitze noch in Grenzen. Zudem haben wir uns die vorherigen Tage schon ein wenig daran gewöhnt. Im Vergleich zur Zeit im Pool halten wir heute aber immer ein Getränk in der Hand, einerseits um auf die empfohlene Menge von vier Litern pro Tag zu kommen, andererseits weil wir wirklich dauernd Durst haben.

    Unser erster Stopp führt uns direkt an die niedrigste Stelle im Tal und in ganz Nordamerika mit 85,5 m unter dem Meeresspiegel. Es gibt sogar eine große Pfütze Wasser mit sehr begrenzter Fauna und Flora. Drumherum ist es allerdings eine große Salzwüste. Wir laufen einen Kilometer und unsere Wasserflaschen frisch aus dem Kühlschrank sind am Ende gefühltes Teewasser. Es sind ca. 45°C in der gesamten Gegend.

    Wir fahren weiter und schauen uns die karge, steinige Gegend aus dem Auto an. Weiter am Devil's Golf Course, wo man nicht wirklich Golf spielen kann, finden sich die verkrusteten Überreste eines vor 2.000 Jahren ausgetrockneten Sees. Die Salzkristalle in der kantig-spitzen Erde sollen im Sommer auch Geräusche machen, das hören wir aber leider nicht. Am Artist's Drive steigen wir noch zweimal aus um die teils bunten Berge und die weitläufige Landschaft zu bestaunen. Noch mehr steinige Wüste und Felsen begegnet uns im Anschluss am Zabriskie's Point. Da wir im Vergleich zu anscheinend allen anderen Besuchern keine Klimaanlage haben, wird uns doch langsam recht heiß.

    Daher gibt es eine kurze Erfrischung in dem zentral gelegenen Ort des Tals, der übrigens wirklich über einen Golfplatz verfügt. Zuletzt halten wir an den Mesquite Sand Dunes. Der Abstecher lohnt sich, da wir auf einmal in einer Wüste mit feinem Sand umherlaufen. Es ist schön hier, nur das Meer fehlt uns noch.

    Wir verlassen die Wüste auf der Westseite oder versuchen es zumindest. Jetzt merken wir erst wirklich, dass es sich um ein Tal handelt. Wir müssen auf unserem Weg nämlich vom Meeresspiegel aus über 1.600 m hoch über einen Pass fahren. Eine Aufgabe, der Keji leider nur bedingt gewachsen ist. Wir mühen uns mit Warnblinker, gelegentlichen Pausen wegen Überhitzung und durchschnittlich 25 kmh die Straße hoch. Anscheinend gibt es sonst niemanden, der solche Probleme hat. So eine Erfahrung kann man mit modernen Autos halt nicht machen. 😉 Mit ca. 3 Stunden Verspätung erreichen wir endlich einen Campingplatz außerhalb des Valleys wo Keji sich erst einmal erholen kann.
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