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  • Day 88

    Bye Bye Baby

    September 7, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 28 °C

    Die letzten Tage waren für uns in der Tat kein Spaß. Alles fing mit einem Ölwechsel und einer heiß ersehnten Wäsche für Keji an. Erstahlend in neuem Glanz machen wir uns auf den Weg von San Francisco nach Malibu um hier ein paar faule Strandtage zu verbringen.

    Dachten wir... Auf dem Weg fängt Keji nun allerdings an, sehr komische Geräusche von sich zu geben, sobald wir in den fünften Gang schalten. Gut gerüttelt ist wohl doch nicht halb repariert 😉. Also fahren wir im vierten Gang zur nächsten Werkstatt. Hier ist man sehr erfreut, ein solch tolles Auto zu sehen und den Motor erst. Es stellt sich heraus, dass Kejis Getriebe hinüber ist, helfen kann man uns bei unserer Rarität jedoch leider nicht und uns wird empfohlen, in den nächst größeren Ort zu fahren. Also machen wir uns auf den Weg nach El Paso de Robles. Auf dem Weg hierhin entscheiden wir uns, direkt nach LA weiter zu fahren, da wir nicht mitten im Nirgendwo festsitzen wollen. Nach ca. 10 Stunden Fahrt im vierten Gang (normalerweise würde der Weg 3 Stunden dauern) erreichen wir endlich um ca. 10 pm einen Walmart in LA. Da der Tag ja nicht schon schön genug war, werden wir im 5 Uhr von der Polizei geweckt, da hier Overnight parking nicht erlaubt ist. Wir fahren 2 Seitenstraßen weiter und versuchen nochmal für 1-2 Stunden die Augen zu zu machen.

    Am nächsten Morgen klappern wir 3 Werstätten ab, welche auf VW oder German cars spezialisiert sind. Mittlerweile hört sich auch der vierte Gang nicht mehr gut an. Wieder freut sich jeder über den Anblick von Keji und dem Motor aber auch hier kann uns niemand helfen. Dieses liegt entweder daran, dass er ein Diesel mit Schaltgetriebe ist oder dass er seeeehr alt ist oder dass man Eurovans allgemein nicht repariert. In der letzten Werkstatt könnte man Keji immerhin reparieren, Ersatzteile gibt es in den USA allerdings keine, hierfür hat unser Gesprächspartner Adis extra bei VW Händlern angefragt. Lassen wir die Ersatzteile aus Deutschland importieren, repariert er uns Keji innerhalb eines Tages zum Schnapperpreis von $1000.

    Wir schlagen uns mit Hilfe aus Deutschland (vielen Dank noch einmal hierfür😘) die Nacht um die Ohren um herauszufinden, welche Erstzteile wir genau brauchen und ob es diese in Deutschland überhaupt noch gibt und fallen um 3:30 am todmüde ins Bett.

    Nach 3,5 Stunden Schlaf wägen wir die Möglichkeiten ab, welche uns bleiben.
    1. Ersatzteile in die USA Schiffen und Keji in LA reparieren lassen
    2. Keji kaputt nach DE Schiffen und dort reparieren lassen
    3. ... Keine gute Alternative für Keji.

    Nach vielem hin- und herüberlegen, einer Kosten-Nutzen-Gegenüberstellung und der Info, dass aus LA nicht mehr verschifft werden kann, da es immer Probleme mit dem Zoll gibt, bleibt für uns nur noch eine Alternative 😥.

    Wir verbringen den Tag damit, Schrotthändler ausfindig zu machen welche Autos mit Nicht-US-Zulassung nehmen. Am Nachmittag haben wir jemanden gefunden, bei dem wir den Eindruck haben, dass er uns helfen kann. Bevor wir Keji komplett ausräumen und den ganzen Tag nichts Erfreuliches machen , schlendern wir erst einmal über den USC (University of Southern California) Campus und in eine Bar.

    Heute Morgen machen wir uns mit Keji auf zum Schrottplatz. Auf dem Weg versagen nun auch der vierte, dritte, zweite und erste Gang, sodass wir quasi nur noch auf das Gelände rollen. Das Timing könnte nicht besser sein... Nach ein paar schmerzvollen Stunden machen wir uns ohne Keji auf nach Santa Monica und gönnen uns erst einmal ein, zwei seeeehr große Bier am Pier, um unseren Schmerz etwas zu lindern.

    Wir trösten uns über Kejis Verlust hinweg indem wir uns einreden, dass es auch hätte schlimmer kommen können: Wäre Keji früher kaputt gegangen, hätten wir unsere Tour durch die Nationalparks abbrechen müssen. Wäre Keji später kaputt gegangen, könnten wir nicht zusätzliche Koffer für alles was wir in Keji mitgenommen haben, kaufen und meinem (Sophies) Vater mit zurück nach Deutschland geben (danke, danke, danke 😘), sondern hätten alles entsorgen müssen.

    Außerdem:
    ** Keji kann uns in Mexico, Nicaragua, Honduras, Panama,... nicht mehr geklaut werden.
    ** Wir sparen die Rückverschiffungskosten
    ** Wir können Inselhopping in der Karibik machen
    ** Wir haben immerhin noch $310 für den Metallwert von Keji bekommen.

    ***R.I.P Keji***
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