Satellite
  • Day 165

    Adiós Kuba

    November 23, 2018 in Cuba ⋅ 🌙 18 °C

    DAS LAND 🇨🇺
    Zu behaupten, dass wir das ganze Land beschreiben können, wäre wohl etwas überheblich. Die Hauptstadt Havanna (La Habana) kennen wir dagegen inzwischen ganz gut, da wir hier fünf ganze Tage verbracht haben. Um es vorwegzunehmen: Ganz so viel Zeit muss man als Durchschnittstourist nicht einplanen, sondern sollte lieber noch weitere Orte erkunden.

    Trotzdem haben wir es auch nicht bereut, denn die Stadt ist sehr schön und ein lebensfroher Ort an dem man als Tourist relativ günstig übernachten, essen und trinken kann. Wir haben in der Altstadt übernachtet, was grob gesagt der gesamte Stadtteil östlich des Kapitols ist. Hier finden sich Gebäude aus diversen Epochen und diversen Stilen inkl. Burgen und Kirchen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Für diejenigen, die an Architektur interessierter sind, bieten sich hier bestimmt einige Highlights, da auch die Wohnhäuser eher älter und häufig im Kolonialstil erbaut sind. Das Alter ist gleichzeitig das größte Manko, da an vielen Stellen gebaut wird oder Renovierungsbedarf besteht. Allerdings trägt es insgesamt zum Charme der Stadt bei. Ähnliches lässt sich bei den Autos beobachten, obwohl viele der sehr alten amerikanischen Fahrzeuge inzwischen wieder schön restauriert und als Touristentaxi genutzt werden.

    Auch in anderen Stadteilen gibt es Highlights, die wir uns allerdings nur in Kürze angeschaut haben und daher wenig dazu schreiben können. Dazu zählen z. B. El Malecón, der Plaza de la Revolución und der riesige Christoph-Kolumbus-Friedhof, auf dem ca. 1 Million Menschen begraben sind. Wir haben ihn lediglich von außen gesehen und obwohl er aufgrund der Schönheit als Touristenattraktion gilt, war unser Eindruck eher, dass es eine riesige Ansammlung von eng liegenden Steingräbern ist. Allerdings gibt es wohl deutlich pompösere Grabstätten von reicheren Personen bzw. Familien.

    DIE LEUTE 👨‍👩‍👧‍👦
    In der Stadt findet man häufiger die bereits kurz angesprochene Lebensfreude und Freundlichkeit vieler Bewohner. In einem Bereich in dem viele Touristen unterwegs sind, ist es schwierig ein authentisches Bild zu bekommen, aber es gibt in den Cafés und Bars häufig Live-Musik zu der auch Locals ab und zu mal tanzen. Generell sind Reisende mit Spaß an lateinamerikanischen Tänzen hier absolut richtig und werden auf ihre Kosten kommen. Ein Hotel (Hotel Florida) in der Altstadt veranstaltet z. B. regelmäßig Tanzabende.

    Die Kehrseite in der bei Touristen beliebten Gegend ist leider auch deutlich und erfordert ein gewisses Maß an Übung in freundlichem Ablehnen, insbesondere wenn es um Hinweise auf Cafés, Bars und Restaurants geht. An mancher Stelle kommt man sich vor wie ein Geldsack auf Beinen, zumindest scheint das die Außenwirkung zu sein. Das führt gelegentlich auch dazu, dass man als Tourist mehr bezahlt als Locals, was sich unserer Erfahrung nach nicht nur auf die beiden unterschiedlichen Währungen (CUP und CUC) zurückführen lässt. Sicherheitstechnisch hingegen muss man sich sowohl nach Angaben von Locals wie auch nach unserem Gefühl kaum Gedanken machen, zumindest in der Altstadt.

    MOBILITÄT 🚗⛵🚀
    Es gibt öffentliche Busse, Bahnen und Fähren. Damit haben wir aufgrund unseres eingeschränkten Aufenthaltsgebietes aber wenige – um nicht zu sagen gar keine – Erfahrungen gemacht. Um sicherzugehen, dass wir ankommen und da wir Havanna mitten in der Nacht wieder verlassen haben, haben wir jeweils ein Taxi gewählt. Die Hinfahrt tagsüber hat 30 CUC (= USD) gekostet, während die Rückfahrt um 2 Uhr nachts „lediglich“ 25 CUC teuer war. In Kuba ist das zwar nicht wenig Geld, andererseits dauert die Fahrt auch länger als eine halbe Stunde.

    Wir waren auf Kuba im Touristenmodus unterwegs und haben uns mal eine Doppeldecker-Stadtrundfahrt gegönnt (je nach Strecke 5 CUC oder 10 CUC p. P.), was sich gelohnt hat um viele der weiter entfernten Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Da man auch aus- und wieder einsteigen kann, eignet es sich auch gut für Ausflüge.

    EINKAUFEN 💰🛒
    Dieses Kapitel fällt auf Kuba komplett anders aus als in unseren bisherigen Stationen. Nicht alle Lebensmittel und andere Waren sind in quasi unendlicher Menge vorhanden, wie es bei uns eher der Fall ist. So haben wir mehrfach erlebt, dass Lebensmittel und Getränke nicht vorhanden waren oder von der Menütafel gestrichen wurden. Das galt allerdings eher in den Bereichen, die auch für den kubanischen Durchschnittsbürger interessant sind, wie z. B. beim Bäcker und kleinen Lebensmittel- und Pizzaläden an der Straße. Der Bäcker war nachmittags immer komplett ausgeräubert und die Schlangen an manchen Geschäften, so auch für Weihnachtsdekoration, ließen uns auch eher auf begrenzte Kapazitäten schließen.

    Wofür man sonst so anstehen muss? Für das Internet! Zur Zeit gibt es hauptsächlich an einigen öffentlichen Plätzen WLAN, wo man sich für den Internetzugang mit einem Benutzerkonto bzw. einer Karte für meist 1 Std. Internet einloggt. Mobiles Internet gibt es nicht, soll aber in Zukunft ermöglicht werden. Wir haben nicht herausgefunden wie sie es schaffen, aber einige Restaurants bieten ihren Gästen (kostenlos!) WLAN mit Internet. Allerdings ist das Angebot evtl. nur zu bestimmten Tageszeiten verfügbar, da hier das Restaurant ebenfalls stundenweise über das eigene Konto zahlt.

    Generell kann man auf Kuba gut Rum und Zigarren einkaufen. Es gibt auch ein Havanna Club Museum, das uns allerdings nach einem Blick darauf nicht so gereizt hat. Trotzdem ist es ein weltweit bekanntes und weitverbreitetes Produkt aus Kuba. Weltverbreitet? Nicht ganz, in den USA bekommt man unter gleichem Namen Rum aus Puerto Rico von Bacardi angeboten. Ebenso weltberühmt sind die recht starken Zigarren aus Kuba, die einem auch in Havanna gelegentlich angeboten werden. Um nicht die Katze im Sack zu kaufen, ist wohl ein vertrauenswürdiger Laden die beste Wahl, obwohl Fans – Entschuldigung, Aficionados – wohl ohnehin einen Ausflug auf eine Plantage unternehmen werden. Dort werden nach Informationen unseres Vermieters und hauptberuflichen Tourguides auch die besten Preise geboten.

    AUSGEHEN 💃🏻🍹
    Besagte Restaurants sind für unsere Verhältnisse eher günstig, für Kubaner aber kein Schnäppchen. Das Ergebnis der Bestellung war je nach Restaurant entweder eher enttäuschend oder sehr gut aber auch etwas teurer für lokale Verhältnisse (z. B. Paella für 6-9 CUC p. P.). Getränke findet man dagegen meistens günstig, z. B. ca. 1 CUC für eine hausgemachte Limonade, unter 2 CUC für Softdrinks und Bier oder häufig nur 2,00 – 2,50 CUC für einen Cocktail. Jetzt wisst ihr auch, wie wir unsere Abende verbracht haben. 😉 Unser Tipp: Mas Habana zur Happy Hour (meist 16-18 Uhr), wo die Getränke regulär eher teurer sind, aber dafür doppelt so groß wie sonst meist zu finden. Außerdem gibt es sehr leckeres Essen. Und wenn wir hier eher teurer sagen, ist es für deutsche Verhältnisse immer noch sehr günstig 😉.

    HIGHLIGHTS ⛱
    Mas Habana 😊, durch die Stadt schlendern und dabei Architektur, Geschichte und modernen Alltag „aufsaugen“, der Straßenmusik lauschen, Rum und Zigarre genießen und Tanzen (falls gewünscht).
    Read more