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  • Day 4

    Sicherheit geht vor.

    August 25, 2019 in China ⋅ ☀️ 30 °C

    Sicherheit wird in China großgeschrieben. Alles ist videoüberwacht. In jeder Metro und auch in jedem öffentlichen Gebäude wird man selbst und auch die Tasche so gescannt wie am Flughafen. Das Hotel konnte mir kein scharfes Messer für mein Obst aushändigen, weil das zu gefährlich sei. Also unsicher braucht man sich in China wirklich nicht fühlen. Aber genau das hat mir heute einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bis jetzt ist alles wirklich sehr einfach in Peking gewesen. Aber auch Rückschläge muss es geben. Mein Ziel unter anderem war es heute den Platz (am Tor) des Himmlischen Friedens zu besichtigen, auf dem auch die Gedenkhalle Maos steht. Natürlich gab es hier wieder unzählige Menschen und die Schlange beim Security Check war ewig lang. Wohlgemerkt: es gab auch hier einen Security Check um auf einen einfachen Platz zu gelangen. Ich wartete, und wartete bis ich irgendwann so dicht an der Kontrolle war, dass ich sehen konnte was sie zusätzlich machten. Jeder Pass wurde eingescannt und es wurde geprüft, ob jeder Besucher, der nicht aus China kam, ein gültiges Visum hat. Was hatte ich nicht dabei? Meinen Pass. Ich drehte mich also wieder um und versuchte mich aus dieser Menschenmasse zurück in die Freiheit zu drängeln. Schade Mao! Aber kein Problem, ich hatte ja noch einen anderen Plan in Petto. Ich machte mich auf dem Weg zum Jingshan Park. Von hier soll man eine tolle Sicht auf die verbotene Stadt haben. Was ich schnell feststellen musste: Man unterschätzt die Größe Pekings sowie die Distanzen. Auf der Karte sah der Weg so kurz aus, aber ich lief, und lief, und lief…Auf dem Weg schauten Kinder mich entgeistert an. Menschen blieben stehen und beobachteten mich. Ich war in dieser Gegend ein Außenseiter und anscheinend haben einige noch nie einen westlichen Menschen gesehen. Puh, diese Blicke sind echt unangenehm. Aber ich lächelte und ging weiter. Da ich Hunger hatte, ging ich in den erstbesten chinesischen Schnellimbiss. Local experience – hier bin ich. Es ging hier heiß her und ich wusste gar nicht wohin und was ich tun sollte. Warten? Mich setzen? Bestellen? Ich beobachte und setzte mich schließlich an einen Tisch. Zum Glück gibt es eine Karte mit Bildern. (Das ist üblich hier in China und das empfinde ich als äußerst hilfreich!) Es gab Dumplings und ein Tofu Gericht für nicht mal 5 €. Ich habe nur die Hälfte geschafft, weil die Portionen einfach zu groß waren. Der Jingshan Park hielt was er versprach. Für 25cent Eintritt erhielt ich einen wirklich sehr schönen Blick auf die verbotene Stadt und den Rest Pekings. Ich entdeckte von oben einen Park, der schließlich zu meinem nächsten Ziel wurde. Auf dem Weg dorthin entdeckte ich Hutongs, traditionelle Gassen nach alter chinesischer Bauweise – Glück gehabt. Der Park, in den ich für 1,25€ rein durfte, war sehr schön. Der See in der Mitte war teilweise von Seerosen bedeckt, man konnte Tretboot fahren oder sich schiffieren lassen – das hatte alles eine sehr romantische Atmosphäre. Auf dem Rückweg habe ich endlich einen lokalen Supermarkt entdeckt. Dies war kein Expat-Supermarkt in dem es Putzi und Die-Wolke-Backmischung gibt. Dafür aber unter anderem die Chips Lays mit Gurkengeschmack und an der Fleischtheke nimmt sich der Kunde selbst das Fleisch. Ja, genau sowas will ich sehen. Gegen Abend und 16 km später ging ich mit Kollegen auf den Silk-Market, eine Art Einkaufszentrum für Europäer, in dem gefälschte Produkte angeboten werden und man Handeln kann. Aufgrund meiner Asienreise habe ich schreiende Menschen erwartet, die mir alles andrehen wollen – aber nein. Alles war sehr ruhig und kontrolliert. Kein Geschrei. Buuuh! Den Abend ließen wir standesgemäß mit einem tollen chinesischen Essen ausklingen. Hach, ist das Leben schön.Read more