• Nimm zwei

    20 lipca 2024, Włochy ⋅ ☀️ 12 °C

    Weil die Wetterprognose für Sonntag katastrophal war, beschloss ich, das gute Wetter vom heutigen Samstag zu nutzen und möglichst weit in Richtung Rif Barbellino zu gehen, von der ich am Montag absteigen werde.
    Paolo von der Hütte begleitete mich über das nahegelegene steile Schneefeld. Mit den geliehenen Steigeisen war das kein Problem. Nach einer Stunde drehte er samt Steigeisen wieder um - vielen Dank für die tolle Unterstützung! Es begann ein aussichtsreicher, sonniger Tag, an dem immer wieder Steinböcke am Wegesrand grasten, ein Mal sogar verscheucht werden mussten. Gemsen erwiesen sich als etwas scheuer und ließen einen nicht ganz so nah ran. Der Weg war gut markiert, so dass die Orientierung meist kein Problem war. Nur ein Mal habe ich mich kurz verstiegen, weil ich in der falschen Richtung meinte, eine Markierung gesehen zu haben. Anfangs ging es - noch über reichlich Schnee - hoch auf fast 2700 m, dann - über weite Strecken mit Ketten abgesichert - steil hinab zum Lago di Coca (2200 m). Der schnellste Weg sollte dann über einen weiteren Pass (2700 m) führen. Der steile, gut ausgebaute Aufstieg machte mir aber doch sehr zu schaffen. Wenige Kilometer vor der Hütte spielte mir leider mein digitaler Navigator einen Streich, indem er einen nicht mehr begehbaren Weg am Westufer des Stausees auswies, was mich eine Dreiviertelstunde kostete. Der bequeme Weg auf die andere Seeseite war versperrt, da die Staumauer abgeschlossen und fast wie ein Hochsicherheitstrakt abgesichert war. Es blieb mir nichts anderes übrig, als zum Fuß der Staumauer abzusteigen. Dort bot sich mit ein besonderes Schauspiel, da ca. 10 Steinböcke in der Mauer herumspazierten, als befänden sie sich auf einer Wiese. Sie leckten wohl Mineralien aus dem Mauerwerk. Nun war es nur noch eine gute Stunde auf einem bequemen Weg und ich erreichte Rif Barbellino gegen 17:30 Uhr nach 10 1/2 Stunden. Wie am Samstag üblich war die Hütte brechend voll - mir schien: nur Italiener. Ein Gespräch mit den Tischnachbarn scheiterte leider am beiderseitigen sprachlichen Unvermögen.
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