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  • Day 11

    Red Dragon

    February 14, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach einem wirklich schönen Frühstück fast direkt am Meer werden wir zu unserer Bootstour abgeholt, natürlich auf die Minute pünktlich. Zunächst kurven wir in der Gegend herum, um noch weitere Teilnehmer einzusammeln, und dann geht es quer über die Insel zu einem Anleger in einer Flußmündung. Die anderen Boote hier sind alles Fischerboote.
    Unseres ist ein größeres Holzboot mit 2 Decks, unten gibt es eher Sitzplätze, auch zum Essen, und oben eine Menge Liegematten, Sitzkissen etc. unter einem großen, roten Sonnensegel, daher der Name Red Dragon. So kann man es sich für einen Tag an Bord gemütlich machen. Wir gehören zu den früheren Ankömmlingen, so dass wir noch die freie Auswahl haben.

    Gleich zu Beginn werden wir gefragt, ob wir Medikamente gegen Seekrankheit benötigen - das Meer ist nach wie vor ziemlich unruhig. Wollen wir aber nicht. Die Guides erzählen später, dass vor allem Asiaten gefährdet sind, die Europäer kommen wohl besser zurecht.
    Irgendwann sind alle da, und das Boot setzt sich in Bewegung, in Richtung auf den Ang Thong Marine Park. Dieser Nationalpark besteht aus 42 unbewohnten Inseln, die aber z.B. bei Google Maps weitgehend auf der Landkarte fehlen. Im richtigen Leben kann man sie aber durchaus sehen und zumindest einige sind auch größer. Ein Rätsel, warum sie Google sogar in der Satellitensicht nicht zeigt. Wahrscheinlich sind dort geheime Basen des CIA 😊.

    Es handelt sich durchweg um zerklüftete Kalkfelsen, die aber grün bewaldet sind. Uns drängt sich ein Vergleich mit der "James Bond"-Insel Koh Phi Phi auf, die wir aber seinerzeit nur von oben aus dem Flugzeug gesehen haben.
    Die über 2stündige Fahrt wird uns mit einem Snack an Bord verkürzt. Das Schiff fährt weitgehend mit den Wellen, so dass sich Balanceakte noch in Grenzen halten.

    Dann steuern wir die windabgewandte Seite einer der Geheiminseln an, und starten zum Schnorcheln, direkt vom Boot aus. Das Wasser ist ruhig, die Sicht unter Wasser aber eher bescheiden. Milchbrühe! Außerdem werden wir genötigt, jeder eine Schwimmweste anzuziehen - das ist angeblich gesetzlich vorgeschrieben. Ziemlich hinderlich, die Dinger. Zum Glück mussten wir das in Koh Tao neulich nicht.... Im flacheren Wasser sieht man dann doch etwas mehr. Hier gibt es Unmengen sehr stacheliger Seeigel mit blauen Augen. Und einen riesigen Fischschwarm sehen wir auch wieder.

    Nachdem alle wieder an Bord sind, gibt es Mittagessen, während das Boot sich zum nächsten Punkt der Reise bewegt. Dabei geht es jetzt aber gegen die Wellen, und das Boot tanzt zum Essen ziemlich. Das Personal nimmt uns die gefüllten Teller lieber ab und bringt sie an den Tisch, der wiederum eine erhöhte Kante hat, damit nicht gleich alles abstürzt. Erhöhter Spaßfaktor. Das Essen ist gut und reichlich, wir sind ja eigentlich gar nicht gewöhnt, über Tag dauernd etwas zu uns zu nehmen.

    Irgendwann ankert das Boot dann wieder zwischen anderen Inseln, und es werden ca. 10 Kajaks klargemacht. Natürlich gibt es auch wieder Schwimmwesten für jeden. Gar nicht so einfach, da vom Boot aus einzusteigen, aber unsere Guides haben es gut im Griff, uns alle draufzulotsen. Dann paddeln wir einem der Führer hinterher, unter die ausgewaschenen Felsen bis zu einer Vogelhöhle, und später auch zwischen den Felsen hindurch. Akute Kopfanstoßgefahr unter den überhängenden Felsen. Vor den Schikanen gibt es immer Stau, und eigentlich ist es ein Wunder, dass sich bei all den ungeübten Paddlern weder Boote ineinander verhaken, noch umkippen. In eine der Inseln könnte man normalerweise hineinfahren, aber das geht heute wegen der Wellen nicht. Dann gehen nacheinander alle wieder an Bord, die Kajaks werden wieder verstaut, und wir fahren weiter. Ziemlich viel Aufwand, der da betrieben wird, um uns Touristen bei Laune zu halten.

    Nächster und letzter Punkt der Tour ist eine Insel mit einer inneren Meerwasser-Lagune. Wir werden mit dem Beiboot zum Steg ausgeschifft und folgen dann sehr (!) steilen Treppen nach oben auf einen Aussichtspunkt ca. 140m über dem Meer. Von dort hat man sowohl den Überblick über etliche Inseln, als auch in die Lagune, die sich unten in die Insel schmiegt. Die Farben sind grandios. Man kann dann bis ganz ans Wasser hinunter klettern, uns reicht aber ein Teilabstieg. Hier wächst ein endemischer, weißer Ang Thong Frauenschuh, der sich aber leider nicht zeigen möchte. Aber Vandeen ranken an vielen Stellen.

    Nach dem Wiedereinschiffen nimmt das Boot den Rückweg auf. Inzwischen sind wir ziemlich weit hinter dem Zeitplan, und das Boot kämpft weiter gegen die Wellen. Wir sehen die Sonne gleich 3 Mal untergehen, erst hinter einer Wolke, unter der sie doch noch wieder auftaucht, und dann hinter erst einem, und dann noch einem Felsen in der Ferne. Das geht nur, wenn man sich selbst auch bewegt. Den Pier erreichen wir erst gegen 19:30h, in völliger Dunkelheit. Die Fahrer vom Morgen warten aber schon, um uns wieder ins Hotel zu bringen. Dank der guten Verpflegung beschließen nur Bier und Chips den Tag.
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