Nord-Süd-Trail

March - June 2023
Der Nord-Süd-Trail verbindet den nördlichsten Punkt Deutschlands auf Sylt mit dem südlichsten Punkt, dem Haldenwanger Eck. Dabei macht er genügend Schlenker, um viele der schönsten Fernwanderwege und Nationalparks Deutschlands mitzunehmen. Read more
  • 110footprints
  • 2countries
  • 118days
  • 2.1kphotos
  • 2videos
  • 2.6kkilometers
  • 178kilometers
  • Vorfreude

    February 7, 2023 in Germany ⋅ ☀️ -2 °C

    Viel gibt es noch nicht zu erzählen, die Wanderung soll ja erst am 1.3. losgehen. Jedenfalls freue ich mich sehr darauf, den NST zu laufen! Vielen Dank an Soulboy für die Konzeption des Wegs, die schönen Youtube-Videos und die ganze Arbeit, die du in das Projekt gesteckt hast.Read more

  • Die Sachen sind gepackt

    February 27, 2023 in Germany ⋅ ⛅ -1 °C

    Der Rucksack ist gepackt, die Spannung steigt. Wird die Bahn pünktlich sein? Wieviele Minusgrade bringt der Polarwirbel? Und gibt es um die Jahreszeit Austern auf Sylt? Fragen über Fragen, die bald eine Antwort finden werden. Hoffentlich eine die mir gefällt.

    Für die Statistikfreunde: Gesamtgewicht des Gepäcks (von Kennern wohl auch Skin Out Weigth genannt, ohne Verpflegung und Wasser) beträgt glatte 8 Kilogramm. Der Rucksack (Base Weight) wird erstmal (inklusive Wanderstöcken und ohne Essen/Wasser) so 5,4 kg wiegen. Das wird im Laufe der Zeit weniger werden, wenn der Polarwirbel nicht bis in den Sommer für frostiges Wetter sorgt. Ein leichterer Schlafsack und Kleidung liegen bereit. Und die NST-Wanderzeichenkleber von Soulboy (danke dafür!) sind ja eigentlich Verbrauchsmaterial :-)

    Skin In Weight verrate ich jetzt hier nicht. Es sei nur gesagt, dass damit durchaus der Kalorienbedarf von 20 bis 25 Tagen gedeckt werden kann ohne große ästhetische Einbußen.
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  • Anreise nach Klanxbüll

    February 28, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 7 °C

    Vielen Dank für die netten Kommentare und die guten Wünsche zum gestrigen Footprint! Ich bin ganz beeindruckt von den Pinguinen. Entschuldigt bitte, dass ich nicht auf jeden Kommentar geantwortet habe. Und auf die Bonner Gegend freue ich mich ganz besonders, das warme Klima am Rhein scheint Pinguinen gut zu bekommen 😅

    Nach einem gemeinsamen Abschiedsfrühstück fährt mich meine Trailmanagerin zum Bahnhof. Es hat über Nacht geschneit und ist ordentlich kalt. Der Himmel ist klar, bald kommt die Sonne über den Horizont. Pünktlich um 7:38 Uhr sitze ich im RE 1 und fahre aus der Hightech-Stadt Jena in Richtung der Stadt, die Wissen schafft - Göttingen.

    In Göttingen habe ich planmäßig nur vier Minuten zum Umsteigen in den ICE nach Hamburg. Das ist ultraknapp. Der ICE soll aber am Bahnsteig direkt gegenüber abfahren. Alles klappt. Weil die Bahn vorsorglich für eine halbe Stunde Verspätung des ICE gesorgt hat. Das reicht sogar noch für einen Kaffee. Und die Zugbindung ist aufgehoben, und ich kann einen ICE früher nehmen, der auch Verspätung hat. Man kann ja auch mal was Positives über die Deutsche Bahn sagen 😉

    In Celle fährt der Zug ein Stück direkt am NST entlang, wo ich hoffentlich in ein paar Wochen in die andere Richtung unterwegs bin.

    Der Umstieg in Hamburg klappt, bald bin ich fast pünktlich in Klanxbüll, wo ich für zwei Nächte ein Zimmer gebucht habe. Schnell eingecheckt und weiter nach Westerland, da die Sonne so schön scheint. Beim Golsch am Strand gibt es tatsächlich frische Austern, aber ich habe mehr Appetit auf ein Krabben- und ein Fischbrötchen.

    Ich laufe noch ein bisschen am Strand entlang, der Sonnenuntergang ist herrlich. Mit einem Glas Wein beschließe ich den Tag und fahre zurück zur Unterkunft.
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  • Day 1

    Sylt

    March 1, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 4 °C

    Wieder vielen Dank für die guten Wünsche in den Kommentaren gestern. Das hat bewirkt, dass schon der erste Tag auf dem Trail Potenzial für einen DER Tage hat. Aber im Detail:

    Ich stehe früh auf und frühstücke. Um halb sechs stehe ich wieder in Kälte, Nebel und Feuchtigkeit am Bahnhof. Der kleine Bäcker dort hat schon geöffnet, Gelegenheit für den ersten Kaffee. Am Bahnsteig stehen für diese Uhrzeit viele Einheimische auf dem Weg zur Arbeit.

    Der Zug fährt fast pünktlich und ich schaffe den Umstieg in den Bus nach List in drei Minuten. Aber nur, weil ein guter Teil der Mitfahrer aus dem Zug auch dahin will. So lande ich um 6:40 Uhr am Hafen von List. Der Nebel hat sich aufgelöst. Am Hafen bin ich alleine mit den Möwen, die in der Morgendämmerung ein lautstarkes Konzert veranstalten. Die nördlichste Fischbude Deutschlands hat noch zu. Einen Bus zum Weststrand gibt es um die Uhrzeit noch nicht, es heißt also nach einer kurzen Runde durch List zu Fuß zum Ellenbogen. Ich überlege ob ich über die Aussichtsdüne oder am Watt entlang laufe und entscheide mich für die zweite Variante. So sehe ich die vielen Vögel, die grandios tirilieren.

    Weiter geht es an der Jugendherberge vorbei zum Leuchtturm. Ich wechsele zum Strand und laufe das letzte Stück zum Trailhead. Überraschung: Das Schild ist da. Ich gehe noch ein Stück nach Osten und dann wieder zurück.

    Jetzt geht es los! Muschel gesucht, na ja, in Wirklichkeit einige. Meine Trailmanagerin muss entscheiden, welche am Haldenwanger Eck abgelegt werden soll. Die anderen sind für die Enkelkinder. Startfotos gemacht, NST-Kleber angebracht und auf zum ersten Kilometer des Trails. Ich habe durch den Anmarsch schon zehn Kilometer auf dem Tacho, es ist neun Uhr.

    Ich gehe mal am Strand, mal zwischen den Dünen, erstmal an der Westseite der Insel. Es ist schon toll, den ganzen Strand allein zu haben. Erst in der Nähe des roten Kliffs wird mehr Betrieb.

    Das Kaamps7 am Strand macht um 12 auf, ich bin 5 nach 12 da und kann nicht widerstehen. Es gibt heißen Ingwertee und Linsensuppe. Lecker und viel besser als alles, was ich im Rucksack habe. Der Wirt ist norddeutsch direkt und friesisch nett: "Du brauchst noch nen Nachschlag Jung". Recht hat er, also mit dem Nachschlag, weniger mit dem jung. Ich lass mir das nicht zweimal sagen, das Preis-Leistungsverhältnis wird dadurch auch besser.

    Nach dem Essen döse ich noch ein wenig im Strandkorb und lüfte die Füße. Auch eine ordentliche Portion Sand fällt aus den Schuhen. Dabei merke ich, dass ich nach dem Gearfoto am Montag die Einlegesohlen vertauscht habe. Die Füße leben noch. Die Sonne sieht mich im Strandkorb und nimmt das als Anlaß, heute zum ersten mal wenigstens halbherzig durch die Wolken zu schauen.

    Ich gehe nun weiter zur Uwe-Düne und lerne, dass es im Umkreis von 40 Kilometern keine höhere Erhebung als diesen grandiosen Hügel mit 52,5 Metern Höhe gibt. Der nächste höhere Gipfel ist in Dänemark, locker 8 Meter höher. Auch interessant, dass der Namensgeber noch vergeblich um die Vereinigung der Herzogtümer Schleswig und Holstein gekämpft hat, aus Verbitterung erst nach Brasilien, dann an den Genfer See gezogen ist und sich dort im besten Mannesalter die Kugel gegeben hat.

    Jetzt wechsele ich hinter Kampen die Seiten, wie von Robin empfohlen. Ich passiere den Kampener Leuchtturm und gehe am Watt weiter durch die Braderuper Heide bis Braderup. Die Heide blüht natürlich nicht um diese Zeit, ist trotzdem schön. Hier lerne ich, dass dies das größte der Heidegebiete in SH ist, und dass die Heide im Land von einem Anteil von 17 Prozent im 19. Jahrhundert auf 0,5 Prozent zurückgefahren wurde. Vermutlich wäre es noch ein ganzes Prozent, wenn nicht unbedingt der angrenzende Golfplatz gebraucht würde.

    Weiter geht es über Munkmarsch nach Keitum. Ich steige die steilen 15 Meter zur schicken Kirche auf, man muss ja jeden Höhenmeter hier nutzen. Beim Edeka kaufe ich für heute Abend und morgen Vormittag ein und trinke beim Bäcker einen Kaffee und esse Mohnkuchen. Lecker.

    Dann kommt der Weg, wo Louder und Spike wohl von Pfütze zu Pfütze gesprungen sind. Ist auch jetzt sehr matschig, aber es geht. Jedenfalls habe ich den Weg wieder ganz für mich. Und dann kommt ein magischer Moment. Die Abendsonne kommt kurz durch die Wolken durch und läßt das Ried und die Morsumer Klippe golden erstrahlen. Meine Trailmanagerin wird vermutlich bestätigen, dass ich nicht (mehr 😅) der superromantische Typ bin, aber dies war wirklich nach so einem langen Tag mit viel Abwechslung ein Highlight. Dann bin ich auch gleich in Morsum und fahre die offiziellen und einzigen Bahntrailkilometer über den Damm nach Klanxbüll. Gelaufen bin ich gut 40 Kilometer, knapp 10 davon bis zum Start.

    Olafino hat offen und offenbar gute Pizza. Ich kann nicht vorbeigehen und esse eine solche zusammen mit einem dunklen Flensburger. Nun muss ich das für das Abendbrot eingekaufte Zeug morgen tragen.

    Da sitze ich noch und schreibe diesen Footprint, der sehr lang geworden ist. Werden nicht alle so lang, versprochen. Der erste S*tag kommt bestimmt, Asphalt latschen mag ich gar nicht 😉
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  • Day 2

    Von Klanxbüll nach Süderlügum

    March 2, 2023 in Germany ⋅ ☀️ -2 °C

    Ich wache auch ohne Wecker recht früh auf. Gestern Abend habe ich noch überlegt, ob ich den von allen empfohlenen Übernachtungsspot hinter Süderlügum einfach an der Seite liegen lasse, schließlich sind doch 23 Kilometer nach 40 Kilometern das Gegenteil von einer Herausforderung. Im warmen Bett hat sich über Nacht die Gewissheit herausgebildet, dass 23 Kilometer zwar einen Trödeltag bedeuten, aber kein Nero und schon gar kein Zero sind. Also: trödeln ist angesagt. Ich drehe mich im Bett um und döse noch ein bisschen.

    Dann mache ich Tee und Frühstück, esse ganz gemütlich und lese bei den Pinguinen. So lange, dass ich den schönen Sonnenaufgang durch das Fenster beobachten kann. Ich packe ganz langsam und gehe kurz nach acht los. Mache noch ein Foto von der Morgensonne und gehe das kleine Stück zurück zum Bahnhof. Will ja alle Wanderzeichen checken. Und was soll ich sagen, alleine in Klanxbüll gibt es mindestens fünf noch recht frische NST-Zeichen. Und eins doch tatsächlich im Duo mit einem Kleber vom Küstenweg von PuraVida und BonnGiorno. Die Pinguine sind überall, auch im hohen Norden 🙂

    Weiter geht's nach Rodenäs. Da sitzt ein riesiger Schwarm von Kanadagänsen auf dem Feld. Sie sonnen sich, gackern und picken im Feld. Ich will warten bis sie durchstarten. Schließlich ist ja Trödeltag. Tun aber nichts dergleichen. Immer wieder starten ein paar, was den Rest überhaupt nicht beeindruckt. Also landen sie wieder. Nach einer Viertelstunde gehe ich weiter.

    Ich komme nach Rodenäs Kirche, das so heißt, weil es dort eine schicke Backsteinkirche gibt, die ihren Glockenturm verloren hat. Der steht daneben. Die Kirche ist offen und innen überraschend schön. Fein geschnitzter Altar und Kanzel, auf die man sogar steigen kann. Das mache ich und halte eine kurze Andacht für imaginäre Zuhörer.

    Draußen schaue ich noch in die Wunderkiste, wo die Leute Zeug reinstellen können für andere zum Weitergebrauch. Gute Idee, aber an der Tür hängt leider ein Zettel, der ankündigt, dass das Projekt beim nächsten Reinstellen von Müllsäcken beendet wird. Wäre schade, denn es finden sich sogar zwei Bücher von Jules Verne, die ich als Kind gerne gelesen habe. Ich lasse sie stehen.

    Nun geht's direkt an der Grenze zu Dänemark von Rodenäs nach Rosenkranz. Am Ortseingang sehe ich das Haus von Maike aus dem Footprint der Wandermaus, den ich heute früh gelesen habe. Ich gehe ein bisschen nach Dänemark hinein, finde dabei den Grenzstein, auf dem die Maus gestanden hat. Eines der ersten Häuser in Richtung Rudböl ist eine Kate, in der mal der Emil Nolde bei einer Witwe mit ein paar Kindern gewohnt hat. Das kann ich lesen dank Texterkennung inklusive Übersetzung auf meinem smarten Telephon. Da steht auch eine interessante Geschichte über das Steuerparadies Rudböl, aber ich will hier nicht alles verraten. Also selber hinlaufen und schauen.

    Ein Stück weiter ist das Emil Nolde-Haus in Seebüll ausgeschildert. Ich habe in Vorbereitung des Trödeltages schon die Öffnungszeiten gecheckt. Offen ab 1. März, also gehe ich den Umweg. Lohnt sich. Ist gerade drei Jahre lang renoviert worden und jetzt wieder inklusive einer stattlichen Auswahl seiner Werke zu sehen. Emil mag ja menschlich ein ziemlicher Ar* gewesen sein, der mit seinen Brücke-Kumpel Max erst gemeinsam nackte Frauen gemalt hat, ihn dann als entartet angeschwärzt hat, dann, Ironie des Schicksals, selbst in die Schublade geriet und trotzdem weiter jahrelang um die Gunst der Nazis gebettelt hat. Aber die Bilder sind wunderbar, das Haus schön und der Garten sicher auch, wenn denn erstmal alles blüht.
    Ich esse noch ein Süppchen und trinke einen Kaffee, lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen und gehe nach fast zwei Stunden zurück auf den Trail.

    Es geht weiter nach Aventoft. Dazu gibt es ein kleines Such- und Ratespiel. Finde ein Foto, dass die typische Trailbeschaffenheit heute zeigt. Das ist das Suchspiel. Nun das Ratespiel: Auf der abgebildeten Strecke Trail, wie viele NST-Wegzeichenkleber gab es vor und wie viele nach meiner Passage? Kleiner Tipp: der Weg ist besser beschildert als mancher Premiumwanderweg und es ist schwer, aber nicht unmöglich, noch neue Kleber anzubringen.

    Aventoft begrüßt mich wieder mit einer Kirche. Diesmal zu, dafür mit Glockenturm wo er hingehört. Und einer wunderschönen Schneeglöckchen- und Märzenbecherwiese drumherum. Und mehrere Sonnenbänke, wo ich wieder ein wenig Zeit vertrödele und meinen Rucksack ein paar Kalorien leichter mache. Die Füße lüfte ich auch gleich.

    Weiter geht's zum Aventofter Wald. Ja, der erste Wald und der erste Waldweg. Aber dann geht's nach Wimmersbüll wieder an der Straße lang. Und die ist gut befahren. Nicht gut, die vielen Schwäne auf beiden Seiten anzuschauen, muß auf die Autos aufpassen.

    Am Ortseingang von Wimmersbüll dann ein wenig vergleichende Landeskunde. Ich lerne, dass die Gartenkunst der dänischen und der deutschen Landsleute sich nach der Grenzlegung 1920 in verschiedene Richtungen entwickelt hat: Der Däne hat gern Einfachheit und Struktur, der Deutsche eher Romantik und Wildheit. Rechts und links der Straße finde ich gleich Beispiele: links ein etwas verwilderter Garten mit einem bunten Meer an Frühblühern, rechts ein Rasen vom Typ Golf mit zwei wohlgezähmten Bäumchen. Ich mag beides, und auch den Kaffee, den ich beim Edeka in Süderlügum trinke.

    Dann muss ich mich doch noch ein wenig sputen. Als ich die Süderlügumer Binnendünen durchquere vollzieht die Sonne ihren Untergang. Durch Wald und ein Stück an der Straße komme ich in der Dämmerung am Übernachtungsplatz Wildes Schleswig-Holstein an, den ich wie beschrieben vorfinde, inklusive Shelter und Sitzgruppe. Ich richte mein Hotel her, mache den Footprint fertig, dann werde ich mich der Kälte wegen in den Schlafsack verkriechen müssen.

    Wieder ein schöner Tag, trotz Asphalt.

    Gute Nacht.
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  • Day 3

    Von Süderlügum nach Harrislee

    March 3, 2023 in Germany

    Ich wache gegen 5 auf und schaffe es noch eine halbe Stunde liegenzubleiben. Die Nacht im Shelter war ok, hab das Zelt gar nicht rausholen müssen. Der Schlafsack hat die leichten Minusgrade auch ohne Zelt gut ausgeglichen. Ich friere aber schnell, als ich rauskrieche und mich anziehe. Also schnell die Sachen gepackt, eine halbe Stunde dauert es schon. Frühstück wird auf später verschoben. Aber soll ich den großen Spaten an der Seite benutzen? Ich überlege hin und her und beschließe, dass es so ar*kalt ist dass mir selbiger dabei abfrieren könnte. Also wird das auch auf später verschoben.

    Im Taschenlampenlicht schaue ich mir noch das Gelände des Jugendwaldheims an, tolle Grillhütte haben die. Dann geht es durch den Wald und in ein naturgeschütztes Moorgebiet weiter. Die Vögel werden auch endlich wach und begrüßen mich. Langsam wird es heller. Es ist komplett bewölkt.

    Dann geht's an Westre vorbei an einer Biogasanlage vom Agrar Service Heschke in Richtung Ladelund. Am Agrarservice fährt gerade ein Trecker vor, dessen Fahrer mich freundlich grüßt und nach dem Wohin fragt. Ich erzähle kurz. Dann kommt bald der Weg des Gedenkens an die KZ- Außenstelle Ladelund. Interessant und eindrucksvoll gestaltet. An dessen Ende ist die Petrikirche, wo die hier in nur sechs Wochen gestorbenen ca. 300 Häftlinge begraben sind und ein kleines Museum ist. Das macht eigentlich erst um 10 auf, aber die Tür ist offen. Eine Dame erlaubt mir, mich schon umzusehen und erzählt von den Erfahrungen ihrer Mutter. Die hat hier die täglichen Begräbnisse erlebt und später auch die schwierige Versöhnung mit den hauptsächlich holländischen Angehörigen. Ich benutze die geräumige Toilette, the trail provides 🙂, damit und mit Frühstück und Kaffee beim Edeka in Ladelund.

    Dort schau ich kurz in die lokale Wochenschau. Und was sehe ich da, ein Bild des Treckerfahrers von eben. Fast drei Seiten sind ihm und seiner Firma anläßlich des zehnten Firmenjubiläums gewidmet. Heschke macht auch Knicke. Knicke sind dichte Hecken, die entstehen, wenn alle paar Jahre die Triebe nach unten geknickt und in die Erde gesteckt oder verflochten werden. Sie begrenzen Felder und Territorien. Oder haben das mal. Als es noch kleine Felder und Handarbeit gab. Jetzt gibt's große Felder, Windkraft- und Biogasanlagen und kaum noch Knicke. Gut für den Bauern, schlecht für Insekten und Vögel. Der Fortschritt eben, oder was man so nennt.

    Am Ortsausgang treffe ich noch ein paar Schafe und Schäfchen, die mich lautstark begrüßen. Klingt wie Moin, ich grüße zurück.

    Weiter geht's nach Wesby, wo ich in der Hütte am Teich mein Mittag verspeise. Eine Infotafel klärt über die vielen platten und hohen dänischen und deutschen Dialekte auf, die hier gesprochen werden. Oder wurden. Interessant. Hinter der Hütte ist eine große Krokuswiese. Schön.

    Für den Kaffee werde ich gleich einen kleinen Umweg nach Medelby laufen. Da gibt's auch eine Kirche. Die ist schön weiß und alt und zu. Ab Ostern ist sie auf. Und die Windmühle Vanessa ist auch zu sehen. Hat auch Charme, wenn sie auch nicht so groß und laut ist wie die vielen Windräder. Jetzt kommt auch ab und zu mal kurz die Sonne raus.

    Nach dem Kaffee geht es weiter nach Jardelund. Bald danach ist die 100 Kilometer-Marke erreicht. Ich führe einen dezenten Freudentanz auf, nehme den imaginierten Applaus entgegen, und, wie es Robin vorgemacht hat, genehmige mir einen Kurzen.

    Gut so, denn gleich kommt das schlimmste Stück Straße an der Grenzstraße lang. Man hat wenig Platz zum Ausweichen. Irgendwann ist auch das geschafft. Es kommt noch ein kleines Stück direkt an der Grenze entlang und der Kiosk in Ellund, der eine Packung Kartoffelecken auswirft. Das tut gut. Dann noch die Autobahn queren, und dann bin ich gleich an dem nächsten Zeltplatz von Wildes Holstein.

    Denke ich. Die Sonne geht gerade unter. Nach einem Kilometer wundere ich mich. Wo isser denn? Blick auf die Karte, das GPS spinnt. Ist woanders. Gehe noch ein Stück. Das GPS kommt mit. Woanders. Verdächtig. Also den Kilometer zurück und den richtigen Weg genommen. Das NST-Zeichen zeigt auch den richtigen Weg. Blöd.

    Als ich am Platz ankomme ist die Dämmerung schon fortgeschritten. Aber der Zeltaufbau klappt, ich schreibe noch den Footprint, dann ab in den Schlafsack. Es wird schon wieder kalt.

    Gute Nacht!
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  • Day 4

    Von Harrislee nach Sieverstedt

    March 4, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 6 °C

    Vor dem Einschlafen habe ich noch über die nächste Etappe gegrübelt. Es gibt wohl einen schönen Zeltplatz Am Teich kurz vor Schleswig, aber das wären um die 50 Kilometer. Sicher nur zu schaffen mit sehr frühem Aufbruch und ordentlich Tempo. Ich müsste wohl so gegen vier morgens packen. Mmmh. Ich beschließe, keinen Wecker zu stellen und die Natur entscheiden zu lassen. Wache ich um halb vier auf, dann mach ich das.

    Ich schlafe gleich nach einem Telefonat mit meiner Trailmanagerin ein. Also gegen acht. Ich wache um halb vier auf. Also los. Los? Mmmh. Ne. Ich dreh mich im Schlafsack um, trotz Frost draußen ist es kuschelig warm im Zelt. Ich bleibe liegen und schlafe tatsächlich wieder ein.

    Um halb acht stehe ich auf und packe zusammen. Der Platz ist zum Zelten ideal, etwas windgeschützt und weicher Boden. Das Zelt ist sogar trocken, ich hatte mit viel Tau gerechnet.

    Ich gehe los durch das abwechslungsreiche Naturschutzgebiet nach und um Harrislee herum. Bald bin ich am Punkt, wo es auf dem europäischen Fernwanderweg E1/E6 weitergeht. Ich gehe auf den Weg, aber erstmal in die falsche Richtung. Diesmal absichtlich. Ich will noch zum Ostseestrand im Norden von Flensburg. Da bläst wieder ein eisiger Wind.

    Ich gehe auf die Seebrücke. Vorne sitzt eine Frau so um die 80 Jahre alt und zieht sich aus. Ich setze meine Mütze auf. Sie zieht den Badeanzug an und geht die Treppe runter ins Wasser. Ich setze meine Kapuze auf, mir wird noch kälter. Sie kommt wieder rauf. Ihr ist warm. Ein Mann in ihrem Alter kommt mit dem Rollator auf die Brücke und grüßt. "Immer die alten Bekannten hier". Er meint wohl nicht mich.

    Ich gehe an der Förde entlang in die Stadt. Der Museumshafen ist niedlich, das Stadtzentrum alt und schick. Ich besichtige die Marienkirche und das Café Extrablatt. Im Café gibt es bis zwölf Uhr ein nettes Frühstücksbuffet für gut 10 Euro. Es ist halb zwölf. Kaum zu glauben, was man in einer halben Stunde alles verputzen kann.

    Ein Stück weiter ist ein Laden von Braasch, die Flensburger Rum herstellen. Ich gehe hinein. Sieht nett aus, und sie haben ganz kleine Fläschchen. Ihr wisst schon wofür. Die nette Dame erklärt, dass das Destillat mit 76 Prozenten in Jamaika gemacht wird, weil Zuckerrohr lokal schwer zu kriegen ist. Ich darf zwei probieren, obwohl ich vorher sage, dass ich nur eine winzige Flasche möchte. Ich nehme den aromatischeren, sehr lecker.

    Leicht beschwingt gehe ich die Höhenmeter bis zum Bahnhof hoch. Tatsächlich ein kleiner Anstieg! Insgesamt wird es jetzt hügeliger, weiter hat es das letzte Eis nicht geschafft. Es gibt sogar ein bisschen Singletrail, aber Asphalt überwiegt.

    Meine Trailmanagerin hat gesagt, ich soll nicht immer so lange Footprints schreiben. Liest eh keiner. Also der Rest nur kurz: Über Jarplund komme ich zum schönen Sankelmarker See. Da sehe ich zum ersten Mal richtig dunkle Wolken. Auf der anderen Seite scheint die Sonne, also fifty fifty, was das Abendwetter angeht. Es bleibt trocken, als ich über Oeversee mit dem schönen Kirchlein mit dem dicken Turm, durch das anschließende Naturschutzgebiet Obere Treenelandschaft und Süderschmedeby bis zur NST-Hütte 5 vor Sieverstedt gehe. Dort werde ich nun schlafen.

    Gute Nacht!
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  • Day 5

    Von Sieverstedt nach Schleswig

    March 5, 2023 in Germany

    Ok, Ok, es wird weiter ausführliche Footprints geben, na jedenfalls solange ich Spaß dran hab. Der heute wird trotzdem kürzer, und das kam so.

    Irgendwann kommt der Punkt auf so einer Vagabundentour, wo mal die Klamotten anfangen zu müffeln. Irgendwann später kommt der Punkt, wo man es auch selber merkt. Der ist zwar noch nicht ganz da, aber man möchte ja der Umwelt nicht zu sehr zur Last fallen. Also ist für heute Waschen angesagt. Zusammen mit einem richtigen Bett in einer richtigen Stadt, die ich auch noch nicht kannte.

    Aber ganz soweit ist es noch nicht. Also kurz zurück zur letzten Nacht. Ich liege ohne Zelt in einer von diesen Pilgerhütten, die laut Infotafel einer Kirche nachempfunden sind und schlafe wieder sofort ein, also so gegen acht. Die Dinger sind zumindest noch zugiger als die gewöhnliche unbeheizte Kirche, und so wache ich nach einer Drehung von links nach rechts von der Zugluft ins Gesicht auf. Blöd. Es ist zwei Uhr. Ich will wieder einschlafen. Patentrezept dafür ist eine Ladung Die drei Fragezeichen auf die Ohren, am besten den Nebelberg. Angemacht und umgedreht und kaum liest Bob das erste Mal aus seinem Wandertagebuch bin ich wieder eingeschlafen. Drehung im Schlaf, Zugluft, Aufwachen, es ist drei Uhr. Blöd. Patentrezept hilft nicht, ich höre die ganze Folge bis zu Ende. Hab ja gut sieben Stunden geschlafen, muss also reichen. Dann bin ich halt schon Mittags in Schleswig, auch gut.

    Also alles gepackt und um kurz nach vier bin ich unterwegs. Es ist kalt, aber ich bin schnell warmgelaufen. Der Mond scheint, ich brauche keine Taschenlampe. Alles ist ruhig. Schön. In Sieverstedt bellt kein Hund als ich im dunklen zur Kirche gehe. Auf dem Friedhof brennen LED-Grablichter, das ist ein bisschen gruselig. Die Kirche ist schön im Mondlicht. Wieder ein anderer Turm, ein Pyramidenstumpf mit Holz verkleidet. Ich versuche ein Foto, aber das Licht reicht natürlich nicht.

    Auch in Stenderup ist noch nix zu hören, obwohl kurz danach der Horizont im Osten heller wird. Der Mond geht auch gleich unter. Im Wald hinter Stenderup ist dann ein Käuzchen das erste Wesen, das mich heute begrüßt. Ist ja Sonntag, alles schläft. Hier brauche ich doch noch Mal die Taschenlampe. Die weißen Kreuze vom E1 an den Bäumen weisen den Weg.

    Dann kommt Idstedt mit seinem See und die Sonne geht auf. Leider nicht über dem See, man kann nicht alles haben. Trotzdem schöne Fotos, denke ich. Dazu jetzt ein Vogelorchester in voller Besetzung. Auch Graureiher gibt es, kriege ich aber nicht ordentlich vor die Linse.

    Dann geht es durch den Idstädter Wald mit urigen Buchen. Ich glaub ich hab das gleiche Baumgesicht fotografiert wie Louder. Dann sehe ich das Schild zur Räuberhöhle in 300 Metern. Da war doch was, was die Wandermaus geschrieben hat. Falschen Weg genommen oder so. Aber das Schild ist doch klar. Es zeigt auf den rechten Weg. Den gehe ich lang. 300 Meter sind bestimmt vorbei, außerdem geht der Weg wieder zurück, nur etwas höher. Also wieder zurück. Der linke Weg führ dann tatsächlich zu einem gut erhaltenen Großsteingrab.

    Weiter geht's in Richtung Schleswig, wo ich gegen 12 ankomme. Ins Zimmer kann ich erst zwei Stunden später. Genug Zeit für einen Spaziergang an der Schlei, einen Besuch des Doms und einen Glühwein. Der Dom hat auch ein Turmproblem, der ist viel zu groß geraten für den Bau. Der Wilhelm hat's verbockt, dafür kann man von oben weit schauen. Aus dem Glühwein werden zwei, weil es ordentlich anfängt zu graupeln. Heute hat sich das schlechtere Wetter durchgesetzt.

    Der Asphaltanteil nimmt weiter ab, das macht Hoffnung. Der Wetterbericht für die kommenden Tage weniger.

    Ich nehme mein Zimmer in Empfang und wasche mich und meine Sachen. Nun trocknet alles, hoffentlich bis morgen.
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  • Day 6

    Von Schleswig zum Rammsee

    March 6, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 5 °C

    Gestern Abend bin ich natürlich erst später eingeschlafen. So ist es auch ohne Drei Fragezeichen kein Problem, bis um sieben zu schlafen. Es ist schon erstaunlich, wie schnell ich in der Dauerkälte draußen lerne die kleinen Annehmlichkeiten richtig zu schätzen. Eine warme Dusche. Wow. Ein richtiges Bett. Wow wow. Frühstück um halb acht mit großer Auswahl und gutem Cappuccino. Wow wow wow. Na gut, dass ist schon eine größere Annehmlichkeit 🙂

    Apropos Drei Fragezeichen. Ich sehe dass die Fangemeinde auch hier groß ist. Aber: Ich habe gestern in der ersten Footprintversion einen Test für wirkliche Kenner eingebaut. Unabsichtlich, ich geb es zu. Das Wandertagebuch im Nebelberg führt natürlich der (seit mehr als dreißig Jahren) angehende Journalist Bob, nicht Peter. Gemerkt haben es sofort: Meine Trailmanagerin und unser Sohn. Ich nehme an alle anderen haben es auch gemerkt, wollten mir nur die öffentliche Blamage ersparen. Danke!! Auch für die Tipps zu anderen Folgen und Serien, die beim Einschlafen helfen. Wer braucht schon Tabletten dafür.

    Alle Sachen sind gewaschen und getrocknet. Ich auch. Elektronik ist gefüttert, ich auch. Bisher gab es keine Materialausfälle, der Schnee- und Regentest folgt die Tage. Ich packe alles zusammen und gehe zurück zum Trail an dir Stelle, wo ich gestern abgebogen bin. Will ja keinen Trailkilometer verpassen. Dort geht es gegen zehn Uhr weiter. Ich lasse es nochmal gemütlich angehen. Laufen ohne nach rechts und links zu schauen kann ich bei Schnee, Regen und Nebel noch genug. Im Moment kämpft die Sonne heftig mit den Wolken. Es geht hin und her.

    Der Barockgarten mit dem Gottorfer Globus ist geschlossen. Der echte Globus ist eh schon lange in Russland. Der im Gegensatz zum Original ohne Handkurbel funktionierende Nachbau hätte mich schon interessiert. Nur an Herkules komme ich nahe genug heran, um ihn gerade in dem Moment zu erwischen, wo er ausholt, um mit wuchtigem Keulenschlag die Hydra zu erlegen. Der Boden ist mit Eishagelkörnern bedeckt, die phantastisch glänzen, wenn ein Sonnenstrahl trifft.

    Auf dem Weg zum Schloss kommt mir ein nordischer Walker entgegen, der ein bisschen wie Forrest Gump nach drei Viertel seiner Amerikadurchquerung aussieht, nur älter. Aus dem um den Hals hängenden Handy kommt der Takt für den 7 km/h Schritt. Still halten dagegen die Flensburger Venus und der Schädelbaum und der Große Mauerreiter im Skulpturengarten. Vor dem Schloss steht, dass eh alles einschließlich Barockgarten montags zu hat. Doppelt geschlossen sozusagen. Das Tor zum Schloss ist aber weit geöffnet. Vielleicht ist doppelt geschlossen ja offen? Kurz bevor ich ein Foto vom Innenhof machen kann, bremst mich ein Sicherheitsmann. Offen ist nur für Bauarbeiter. Schade.

    Es geht nun schön entlang an der Südseite der Schlei, bis die nächste Keule zuschlägt. In Haddaby, dem historischen Haithabu. Die Wikingerkeule. Nachdem der gepflegte Wikinger mit seinem Langboot im kleinen Yachthafen angelegt hat, geht er erstmal in Odins Vinbar einen gepflegten Cabernet Sauvignon trinken. Ylvie und Wickie dürfen sich derweil auf dem Spielplatz vergnügen. Ich meine mit Schaukeln und Wippen und so. Dann geht's in Odins Restaurant zum Verkosten lokaler Spezialitäten inklusive Wikinger Kappen, Holzschwerter für die Kleinen und Wackener Craftbeer für die großen. Übernachtet wird natürlich im Camp nebenan, das wie heißt? Na Haithabu natürlich. Gegenüber ist die niedliche Haddebyer Kirche, wo er nun direkt mit Odin kommunizieren kann. Auf der anderen Seite ist ein großer Friedhof, wegen der regelmäßigen Raufereien über die Frage, ob der Fisch nun frisch ist oder nicht. Das Museum ignoriert der Wikinger heute genau wie ich. Er weiss natürlich, wie Wikinger leben. Ansgar war schon 849 hier, hat ne Kirche gebaut und alle bekehrt, was große Freude gebracht hat. Die Kirche hat man noch nicht gefunden, vielleicht hat Odins Blitz dafür gesorgt. Ansgar hatte wohl am Ende seines Lebens das Gefühl, nicht genügt zu haben, sagt ein Schild. Mir geht's gut.

    Ich gehe noch über den gewaltigen Ringwall, den Harald Blauzahn zum Schutz seiner Handelsmetropole Haithabu angelegt hat und komme auch zu den Wikingerhäusern. Da kann der Wikinger übernachten, wenn er mit Familie unterwegs ist und das Zelt zu klein. Aber nur im Sommer, von April bis September. Ist ja klar, hatten noch keine Wärmepumpe. Dann lieber Zelt und Schlafsack.

    Weiter geht's zum Damm zwischen Haddebyer und Selker Noor. Da steht ein gut erhaltener Runenstein oder eine Kopie, den die Mutter von Sigtrygg für ihn aufgestellt hat. Er hat's nicht leicht gehabt im Leben. Der Vater mußte sich nach einer Niederlage gegen Heinrich den I. taufen lassen, oh Odin. Als letzter König seines Geschlechts, von Gorm aus Dänemark vertrieben, fiel er dann in der Schlacht in der Normandie. 943.

    Der Blick von Damm und Brücke zwischen den Nooren ist schön. Dann geht es weiter schön am Selker Noor entlang zur Selker Mühle. Der weitere Weg bis Brekendorf ist dann abwechselnd Asphalt und Feldweg. Die Kapelle in Brekendorf gibt nicht viel her. Ich gehe weiter in den Brekendorfer Forst, wo am Rammsee eine schöne Hütte steht. Es ist spät genug, ich werde hier übernachten.
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  • Day 6

    Trail Magic am Rammsee

    March 6, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 2 °C

    Der Tag ist noch nicht ganz vorbei. Penny, der Hüter des Nordens, will mich doch nicht einfach so durchschlüpfen lassen, ohne eine Portion Magie. Er hat in Kiel zu tun gehabt und kann auf dem Rückweg nach Flensburg leicht auf ein Feierabendbier in mein Hüttenhotel kommen. Und tatsächlich, um kurz vor sieben taucht eine Gestalt aus dem Dunkel auf und bringt Licht, bzw. Bier. Und nicht nur das. Als Penny seine Wundertüte öffnet, kommt nach und nach nicht nur ein Bier, sondern alles was das Hikerherz sich wünschen kann, zum Vorschein. Ein zweites Bier für mich, eine Packung Berner Würstchen (die noch einen zweiten Namen haben, den ich hier nicht verrate, gell Soulboy), Steaks, ein Grill, Snickers, Müsliriegel ... Ich bin hin und weg. Wir schmeißen den Grill an, unterhalten uns lange und essen dann gemeinsam das Festmahl. Also Penny nur ein paar Würstel, ich den Rest.

    Ein toller Ausklang des Abends, danke Penny!!!
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