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  • Day 9

    Glück im Unglück

    August 7, 2019 in Taiwan ⋅ ⛅ 31 °C

    Als wir gestern unsere reservierten Tickets für die Fähre abholten, teilte uns die Dame am Ticketschalter mit, dass am Donnerstag - unserem ursprünglich geplanten Rückreisetag - keine Fähre fahren kann. Grund hierfür sei der auf Taiwan Kurs nehmende Taifun. Wir hatten nun die Wahl, uns für eine Rückfahrt am nächsten Tag oder aber für einen 4-tägigen Aufenthalt auf der Insel zu entscheiden. Unsere weitere Reiseroute im Hinterkopf habend, entschieden wir uns für den eintägigen Kurzaufenthalt. Mit Rücksicht auf unsere daheimgebliebenen Mitleser, behielten wir diese Info jedoch für uns, bis wir wieder sicher auf dem Festland angekommen waren.
    Doch nun zum heutigen Tag: Bereits um 7.30 Uhr checkten wir aus unserem heruntergekommenen Hostel aus und nutzten die verbleibende Zeit, um die restlichen Sehenswürdigkeiten auf der Insel zu bestaunen. Hierzu gehörte auch ein Besuch im Gefängnis für politisch Andersdenkende, das in den 50er-80er Jahren das Erscheinungsbild der Insel prägte. Um 12 Uhr ging es mit dem Katamaran zurück nach Taitung. Froh darüber, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, wartete schon die nächste Herausforderung auf uns. Nach Rücksprache mit unserem dortigen Hotel, war es kein Problem, bereits eine Nacht früher einzuchecken. Wir hatten bereits im Voraus ein Zugticket nach Kenting für den nächsten Tag gekauft. 10min vor Abfahrt dieses zeitgleichen Zuges kamen wir am Bahnhof an und sahen unsere Hoffnungen schon schwinden. Doch hatten wir das Glück auf unserer Seite und wir konnten die Tickets kostenlos innerhalb kürzester Zeit auf den heutigen Tag umbuchen und bestiegen mit dem letzten Trillerpfiff den Zug. Bei strömendem Regen sprinteten wir vom Bahnhof zur Bushaltestelle, um einen Bus zum Kenting Nationalpark zu ergattern. Dort angekommen, ließ der Regen nach und die Sonne kam heraus. Am Hotel erwartete uns die nächste positive Überraschung: Leider war unser reserviertes Doppelzimmer ausgebucht und wir bekamen stattdessen für den gleichen Preis ein riesiges 6-Bettzimmer mit Balkon, das wir für die nächsten 3 Tage unser Zuhause nennen durften. Danach stürzten wir uns gleich in das Getümmel auf dem nur wenige Meter entfernten Nachtmarkt. Dieser toppte alle Nachtmärkte, auf denen wir bereits gewesen waren. Alles in allem können wir heute wahrlich sagen, dass wir "Glück im Unglück" hatten. Waren wir anfangs geknickt, dass wir nur einen Tag auf der Insel hatten, sind wir im Nachhinein froh und dankbar, einen Tag mehr hier im wunderschönen Kenting zu haben.
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