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  • Day 6

    Gedanken zur Nacht

    September 10, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute war es irgendwie langweilig. Fast nichts ist passiert. Außer, dass ich beim Einkaufen im Dorf nach der Kasse bemerkt habe, dass ich meine EC Karte vergessen habe. Naja. Ich habe ja Zeit und kann wieder zurück fahren um die zu holen. Doof nur, wenn man zwar in den Campingplatz kommt, aber nicht mehr raus. Ich stand vor verschlossener Schranke. Rezeption war zu. Mittagspause. Glücklicherweise hat mich irgendwann ein netter Zeitgenosse darauf aufmerksam gemacht, daß ich einfach nur weiter vor fahren müsse, worauf sich die Schranke wie von Geisterhand von selbst in die Höhe schwang. Autsch!

    Alleine mit Motorrad und Zelt unterwegs zu sein, verlangt mir ganz schön viel ab. Man muss ständig genau überlegen was man aus dem Zelt mitnehmen muss. Z.B. wenn man an den Strand möchte.

    (1) Gerade hat man den letzten Reißverschluss vom Zelt zu gemacht, schon fällt es einem ein, was fehlt. Dann erst Mal nachdenken. Braucht man es unbedingt?

    Nein? Joker! Du kannst direkt zum Strand.

    Ja? Pech gehabt. Du musst noch einmal alle Reißverschlüsse öffnen, dich bücken und ins 50 Grad heiße Zelt krabbeln, das musst-have suchen (wo ist es nur?), es an dich nehmen, raus krabbeln und dann zurück zu (1).

    So langsam merke ich auch, dass mir meine Freunde fehlen. Mit jemanden Vertrauen quatschen oder zusammensein vermisse ich nach vier Tagen schon sehr. Und hier sind halt eher wenige Menschen, die alleine unterwegs sind. Und die Coronabedingte Distanz, die hier jeder wahrt, macht es auch nicht einfacher mit Menschen in Kontakt zu kommen. Z.B. an einer Bar.

    Rechts neben mir campt eine Mutter mit ihrer pupertären Tochter. Die Mutter ist eine selbstverliebte Zicke und die Tochter das Negativ von ihr. Und pupertär dazu! Auch wenn die Tochter echt nichts dafür kann, das sie eine Klatsche hat. (Leider nicht das einzige Opfer auf dieser Welt.) Aber nutzt nichts. Sie hat halt einen an der Marmel und geht mir gerade tierisch auf die Eier.

    So. Das waren meine Gedanken zur Nacht. Übrigens geht es mir wirklich gut und ich genieße den Urlaub. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen.
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