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  • Day 37

    Trecking zum Mt. Rinjani

    May 17, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 18 °C

    Eine wirklich sehr anstrengende Tour liegt hinter mir. Der Aufstieg zum 2630m hohen Basislager war nicht so schlimm. Die „Porter“, wie die Lastenträger hier genannt werden, haben am Abend wieder lecker für uns gekocht. Sie tragen 25kg oder mehr und gehen in FlipFlops oder manche sogar barfuß. Eine unglaubliche Leistung der Porter, wenn man selbst mal den Weg gegangen ist und weiß wie rutschig und teilweise gefährlich er ist.
    Sobald die Sonne untergegangen ist wird es für tropische Verhältnisse empfindlich kalt. Die Temperatur geht auf 5 Grad oder weniger zurück und alles wird sofort feucht. Geschlafen habe ich nicht viel, da ich die meiste Zeit mit zittern beschäftigt war. Um kurz nach 6 Uhr ging dann die Sonne wieder auf. Am Horizont konnte man den großen Vulkan der Nachbarinsel Sumbawa erkennen. Wir hatten vor zwischen 8 und 9 Uhr zu starten. Bis 8:30 kam der Wind noch von hinten. Um 8:30 hatten wir dann null Wind und wir waren alle schon ganz euphorisch. Schnell den Startplatz etwas präpariert und unsere Ausrüstung vorbereitet. Aber mit der Geschwindigkeit in der sich die Wolken entwickelt haben, konnten wir leider nicht mithalten. In weniger als 25 Minuten von einem wolkenlosen Himmel zu einer geschlossenen Quellwolkendecke. Keine Gewitter, nur eben extrem starke Thermikentwicklung. Schnell war unser Grinsen wieder vorbei. Wir warteten noch ca. 1 Stunde, aber leider keine Besserung. Ich packte als erster zusammen und beschloss wieder abzusteigen. Die anderen kamen später auch nach, bis auf einen. Nanang hatte beschlossen eine weitere Nacht auf dem Berg zu verbringen. Ohne Zelt, Schlafsack, Getränke und Essen. Die Porter waren ja nur für eine Nacht gebucht. Von den Guides und Portern der anderen Gruppen wurde er für verrückt erklärt. Er suchte sich einen abgestorbenen Baum und machte ein Feuer das ihm half die Nacht nicht zu erfrieren. Am frühen Morgen beschloss er noch höher richtung Gipfel aufzusteigen. Nach 2 Stunden war der auf ca. 3200m angekommen. Für diese Mühen wurde er dann maßgerecht belohnt. Die Wolken bildeten sich an diesem Tag erst viel später. Er konnte um 10 Uhr starten und hatte einen unvergesslichen Flug von über einer Stunde. Anschließend wurden Nanang und ich vom verantwortlichen Organisator der Touren zum Rinjani noch zum Mittagessen eingeladen. Danach hatten wir noch einen Termin bei der örtlichen Polizei. Wir diskutierten über ein Regelwerk das hier zukünftig für das Gleitschirmfliegen entstehen soll. Heute Abend soll ich dann noch auf ein oder zwei Gläschen Reiswein vorbei kommen. Morgen geht’s wahrscheinlich nochmal zur Südküste. Der Wind ist besser und ich kann dort hoffentlich ein paar Gebiete befliegen.
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