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  • Day 21

    Von Plovdiv nach Varna

    May 6, 2022 in Bulgaria ⋅ ☀️ 9 °C

    Am Morgen hatte ich den Job das Mittagessen für alle einzukaufen. Urs hatte mir bereits zwei Bioläden auf Googlemaps rausgesucht. Einen suchte und fand ich. Doch es fehlte dort an Brot, Gemüse und Früchten. Deshalb kaufte ich in einem kleinen Lebensmittelladen noch vier Äpfel. Eigentlich wollte ich Erdbeeren kaufen, doch die waren so überreif, dass ich es sein liess… Nun fehlte nur noch das Wichtigste, das Brot! Obwohl ich auf dem Stadtplan ganz in der Nähe eine Bäckerei fand, fragte ich mich, ob es wohl auch dunkleres Brot und nicht nur das „langweilige“ Weissbrot gibt. Zu meiner Freude wurde ich fündig und kaufte ein mitteldunkles Brot. Zurück in der Herberge gab es dann Brot, Käse, Früchtejoghurts, Tomatenaufstrich und Äpfel. Hätte ich genauer geschaut, wäre mir aufgefallen, dass die Biojoghurts aus Deutschland kamen (!!!!).
    Nachdem wir dann alles abgewaschen und unsere Sachen zusammengepackt hatten, fuhren wir mit dem Taxi zum Bahnhof. Der Chauffeur machte das Pfeifen des Zuges nach, um uns zu fragen, ob wir an den Bahnhof wollten. Da wir ihn verstanden, freute er sich, lachte laut und wiederholte das etwa fünf mal, immer lachend. Um 13.10 Uhr fuhr unser Zug nach Varna (Bulgarien) am Schwarzen Meer. Vorgängig hatte ich noch alle vier Interrailtickets ausgefüllt und mich mal wieder wie 22 Jahre jung gefühlt, als ich das das letzte mal machte. Der Kondukteur hatte diese Billette zum ersten Mal gesehen und wütend den Kopf geschüttelt. Um 18.40 Uhr sind wir dann in Varna angekommen. Eigentlich wollten wir hier in einer Herberge übernachten, doch alle waren bereits ausgebucht. (Kann es sein, dass ukrainischen Flüchtlingen dort schlafen?) Deshalb sind wir jetzt in einem günstigen Hotel. Da das Familienzimmer mit einem Doppelbett und nur einem Sofa gewesen wäre, haben wir zwei Zweierzimmer gewählt, was Eva und Aline besonders freut.
    Hungrig, da es bereits 19.30 Uhr war, wollten wir dann zu einer Pizzeria gehen. Es war ausserhalb des Zentrums, wir gingen über Trottoirs mit zersprungenen Platten und Hundsdrecke, wie damals in Barcelona, fünfjährig. Die Pizzeria war nur ein Take-Away und es fehlte an einer Sitzgelegenheit. Deshalb wählten wir das bulgarische Restaurant gleich nebenan. Wie üblich übersetzten wir die Speisekarte mit der Googletranslater-App. Das geht sehr gut, doch es schleichen sich immer wieder lustige Wörter rein. Was zum Beispiel soll „Kopfhörer“ auf einer Speisekarte bedeuten? Es heisst Beilagen, aber wie kommt es zu dieser schrägen Übersetzung?
    Gegessen haben wir alle sehr gut und auch Urs als Vegetarier hatte eine Wahl. Da in den bulgarischen Restaurants geraucht werden darf, zogen wir es vor, draussen zu sitzen. Wir spielten noch eine Partie Schach, Aline und Urs gegen Eva und mich. Eva und ich gewannen. Es kostete nur 56.20 Lei, was ungefähr 28 Fr. ist, jeder ass für nur 7 Fr. (!!!)
    Urs und ich wetteten noch um eine Glace, ob der Mac Donalds hier einen vegetarischen Burger hat oder nicht? Was denkst du?
    Dann sind wir zurück zum Hotel gerannt, da es recht kalt geworden war.
    Es war ein erlebnisreicher Tag, und wir freuen uns morgen Varna und das Schwarze Meer zu sehen.
    Da es in unserem Hotel erst um 9 Uhr Morgenessen gibt, können wir lange ausschlafen.
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