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  • Day 20

    Letzte Station Kopenhagen

    May 29, 2018 in Denmark ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute schließt sich für uns der Kreis: Nach einer für mich leider sehr kurzen Nacht (bis ca. 4 Uhr war ich aus unerklärlichen Gründen irgendwie hellwach) starten wir kurz nach halb zehn Richtung Kopenhagen und erreichen nach ca. 2 Stunden bei Helsingborg auf der E20 unseren Wendepunkt. Hier sind wir vor knapp 3 Wochen Richtung Stockholm abgebogen, d. h. die Strecke die jetzt folgt, kennen wir schon und sie führt definitiv nach Hause. Bis hier hin haben wir ziemlich genau 6.200 km zurückgelegt.

    Ich fahre heute die letzten 100 der insgesamt 300 km bis Kopenhagen - ich möchte auch mal selbst über die Öresundbrücke steuern. Es herrscht wieder bestes Sommerwetter und die Fahrt über diese wahnsinnig beeindruckende Brücke wird zum echten Highlight für mich. Vor allem auch nochmal am Ende, als sie plötzlich wie im Meer zu verschwinden scheint und die Straße in einen Tunnel geführt wird. Ich bin wirklich beeindruckt!

    Mit 2, 3 kleineren Staus heute kommen wir um 14:30 Uhr auf unserem Campingplatz - 10 km vom Stadtzentrum Kopenhages entfernt - an. Eine echte Premiere: Das erste mal auf unserer Reise checken wir an einem Ort für 2 Nächte ein. Zum Abschluss gönnen wir uns zwei Tage alle Annehmlichkeiten eines gebuchten Platzes und verzichten auf das Umparken nach der 1. oder 2. Nacht wie wir es noch in Göteborg oder vorher in Trondheim gemacht haben. Der Platz ist super und wir haben damit wohl alles richtig entschieden.

    Nach einer kurzen Verschnaufpause starten wir kurz vor halb vier mit den Rädern in die City. Wenn alles klappt, wollen wir noch eine Sightseeing-Tour per Boot machen.

    Wir radeln auf die große Hauptstraße vor uns sind auf einmal mitten drin im Feierabendverkehr von Kopenhagen. Aber das bezieht sich nicht nur auf die Autos. Die Fahrradspur, die es hier samt eigenem Ampelsystem gibt, ist mehr als gut gefüllt und die Kopenhagener entpuppen sich als die bisher radbegeistersten Städter unserer Reise. Und das will was heißen, denn bisher war ja eigentlich jede größere Stadt in Schweden oder Norwegen nahezu ein Paradies für Radfahrer, die das auch rege nutzten. Einzig die Beschilderung ins Zentrum ist mangelhaft bis nicht vorhanden, aber nach ein paar durchaus schönen Umwegen am Wasser entlang und dem Kampf mit Google Maps erreichen wir den Nyhavn - hier legen die Boote ab. Aber vorher gibt es noch ein Eis, das muss bei fast 30 Grad und Sonne pur auf jeden Fall sein.

    Es gibt zwei Boote: Eines für 85 DKK (ca. 12 €) und eines für 50 DKK (ca. 7 €) - beide fahren 60 Min., die gleiche Strecke. Das günstige Boot sieht nicht so neu aus und wird von eher legeren Studenten betrieben, das andere von in Uniform gekleideten Personen. Keine Frage, welches wir nehmen. Für keine 15 € erleben wir in der kommenden Stunde eine super Tour durch die Kanäle von Kopenhagen und erfahren allerhand über die Sehenswürdigkeiten. Die Stadt ist eine der hübschesten überhaupt und macht Stockholm und Trondheim, wo ich ja auch schon SEHR begeistert war, auf Anhieb Konkurrenz.

    Die Häuser sind oft aus Klinkersteinen oder bunt aus Holz. Es gibt unzählige Hausboote und tolle Cafés und Bars und sogar einen frisch eröffneten Streetfoodmarkt direkt am Wasser. Man fühlt sich wie im Sommerparadies. Lange arbeiten tut hier offenbar auch fast niemand. Als wir um 16:30 Uhr ankamen, lagen wohl fast alle Bewohner schon auf den breiten Liegeflächen in der Sonne auf den Stegen am Meer. So geht hygge - ich bin tatsächlich in der Heimat dieses Lebensgefühls und des Wortes angekommen!

    Gegen 19:00 machen wir uns mit viel Vorfreude auf die weitere Erkundung der Stadt morgen auf den Rückweg.

    Am Campingplatz wartet eine erfrischende Dusche und ein großer Rest Couscous mit Gemüse sowie zwei kühle Biere - gute Aussichten!
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