Down Under

October - November 2016
A 35-day adventure by TanjAleks Adventures
  • 34footprints
  • 2countries
  • 35days
  • 203photos
  • 0videos
  • 22.8kkilometers
  • 18.4kkilometers
  • Day 1

    Perth

    October 4, 2016 in Australia ⋅ ⛅ 19 °C

    St. Gallen - Perth
    Am Sonntag, 02.10 beginnt unsere grosse Reise nach Down Under! Um 07:45 Uhr starten wir den langen Hinweg im Bus zum Bahnhof St. Gallen, und erreichen danach mit einem feinen Frühstück gestärkt mit dem Zug den Flughafen Zürich. Den 12-stündigen Flug nach Singapur verbringen wir mit "Finding Dory", unzähligen Tetris Herausforderungen und sehr wenig Schlaf. Wegen eines heftigen Sturms landen wir etwas verspätet aber unversehrt, und sind nach nur knapp 60 Minuten am Boden bereits im nächsten Flieger nach Perth. Der erste Kontakt mit den "Aussies" ist mehr wie positiv: Sie sind mega gesellig, offen und lustig. Das es unser Gepäck wegen des Sturms nicht rechtzeitig geschafft hat und über Nacht in Singapur bleibt ist daher nicht weiter tragisch. Francis wartet ja bereits auf uns. Für die Umstände bekommen wir von Singapore Airlines 300 Dollar und zwei Female Overnight-Kits. Nach einem kurzen Trip zum Supermarkt nimmt uns Francis am Abend mit zu seinem libanesischen Ex-WG-Gspändli, der mittlerweile sein eigenes libanesisches Restaurant führt. Wir geniessen die Gastfreundschaft und tolle Gespräche, und auch wenn sich der Hinweg bereits ewig anfühlt besichtigen wir anschliessend den Kings Park und die Skyline von Perth, wo unser Guide Francis uns über die unzähligen von Müttern von verstorbenen Soldaten gepflanzten Bäume, die den Park schmücken informiert. Danach fallen wir endlich in den langersehnten Schlaf.

    Während wir am Dienstag, 04.10 bis 13.30 ausschlafen wird unser Gepäck geliefert. Frische Socken und Unterwäsche hatten wir dabei bzw. bereits gekauft, aber es war schön, mal alle Kleider zu wechseln. Am Nachmittag zeigt uns Francis eine Einkaufsmall wo Tanja kurze Hosen für sich findet, und wir einen feinen Cappuchino in der reichhaltigen "Food Corner" geniessen. Nach dem feinen von Mama Wigger zubereiteten Abendessen fahren wir in das südlich von Perth gelegene Freemantle. Die "Hippiestadt", wie sie Francis nennt bietet neben vielen Stadtmusikern, einem eindrücklichen Hafen mit schönem Leuchtturm auch ein eindrückliches, im 19ten Jahrhundert erbautes Gefängnis. Bei einem Spaziergang durch die Stadt amüsieren wir uns an den wilden Polizeistories von Francis, und geniessen zurück in seinem Haus noch ein paar "Crackers, Cheese and Timtam's" :) Der Vorhang unseres zweiten Tages fällt bereits wieder.
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  • Day 2

    Lancelin

    October 5, 2016 in Australia ⋅ ⛅ 22 °C

    Perth – Lancelin
    Heute ist es so weit: Wir holen unser neues Zuhause für die nächsten 16 Tage ab! In der Britz-Auto-Abhol-Station werden wir sehr nett von einer lustigen Dame bedient und es macht uns auch nichts aus, dass wir eine Stunde auf unser Fahrzeug warten müssen. Statt des gebuchten kleinen (und auch Tanja-traut-sich-diesen-zu-fahren-) Hi-Top-Camper Vans erwartet uns ein Upgrade in Form eines 7-Meter-Caravans, der uns von einem Angestellten erklärt wird– zum Glück hat Aleks viel Fahr-Erfahrung, die nötigen Fahrausweise und traut sich durchaus zu, dieses Monster zu steuern. Bad-Ass-Cop Francis selbst würde sich nicht ans Steuer setzen, was ziemlich beruhigend ist. Das Linksfahren dieses Riesen stellt zu Beginn eine Herausforderung dar, doch der laut Aussage von Francis „beste Fahrer im Militär“ schlägt sich sehr gut. Das tolle am Riesencamper ist, dass er über ein integriertes WC samt Dusche verfügt und natürlich mehr Platz zum Schlafen, Essen und seine Sachen verstauen hat.

    Bei einem späten Mittagessen mit Francis erfahren wir die Geschichte des Yabbie-Königs. Anscheinend wohnen diese Krabben im Wasserreservoir von Farmen, und wenn das Wasser im tropischen Sommer langsam verdunstet entscheidet der Yabbie-König für das gesamte Rudel, dass es an der Zeit ist aufzubrechen. Ziemlich planlos und in Einerkolonne findet man darum in der Nähe dieser Farmen dieses "Wir ziehen ins nirgendwo Spektakel". Wir lachen über diese Geschichte und über die Tatsache das Mr. Wigger selber ein solches Haustier in seiner Gästedusche hatte… bis seine Ex-Freundin dem armen Tier beim Fliegenjagen mit dem Anti-Fliegen-Spray das Leben nahm.
    Danach packen wir unsere Sachen und es geht los! Auf dem Weg Richtung Norden schlagen wir uns durch den Abendverkehr von Perth, sehen die ersten Känguruhs am Wegrand vorbeihüpfen und haben dabei das Gefühl nun wirklich in Australien angekommen zu sein. Obwohl wir eigentlich unseren ersten Halt in Cervantes machen wollten entscheiden wir uns aufgrund der schnell anbrechenden Dämmerung das Camp für die erste Nacht in Lancelin zu beziehen.
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  • Day 3

    Dongara

    October 6, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 26 °C

    Lancelin - Pinnacles - Dongara
    Die Übernachtung in Lancelin war nicht wirklich spektakulär; toll sind aber die wirklich netten Camper, allen voran „Mate“ Kevin und der aus Rotterdam stammende Casey, die Tipps beim Einparkieren, Wassertank füllen und Finden des nächsten Campingplatzes geben. Auch Tanjas Sturz im Camper beim ersten Abendessenkochen ist erwähnenswert, wobei ausser zwei verschütteten Tassen Tee und Bläuelen an Knie und Schulter nichts passiert ist. Auf der Weiterfahrt zu den Pinnacels begegnen uns wieder Känguruhs – allerdings liegen sie diesmal tot am Strassenrand, was wir gemäss Francis noch oft sehen werden. Zudem machen wir einen kurzen Halt um das erste Mal unseren „Dreckwassertank“ an einer Entleerungsstelle zu leeren und lernen: Das Leben im Camper duftet nicht immer rosig.

    Die Pinnacels sind super – wie eine Mondlandschaft mitten im Nirgendwo! Sand, Steine, Bäume und zwischendrin Skorpione, Spinnen und Schlangen, wie wir im Info-Center erfahren. Zum Glück begegnen die uns nicht, aber leider auch keine Honey Possums (Fun Fact: das Säugetier mit den grössten Spermien). Nach einer kleinen Zwischenstärkung fahren wir weiter nach Jurian Bay, wo wir gemütlich den Campingplatz beziehen wollen. Leider bekommen wir im vollen Camp aber keinen Platz mehr. Kein Problem: Wir durchqueren auf der Weiterfahrt nach Norden eine immer grüner werdende, faszinierende Gegend und fahren das erste Mal direkt am indischen Ozean entlang. Wir passieren Cervantes und steuern auf die kleine Stadt Dongara zu. Hier haben wir mehr Glück und erhalten einen Standplatz mit Ocean-View. Nach einem Spaziergang in den örtlichen Supermarket, in welchem wir uns mit frischem Wasser und kleinen Häppchen versorgen, bauen wir das erste Mal unseren Outdoor-Camping-Tisch auf. Die Abendstimmung ist wunderbar! Bei einem Kaffee und Doritos komponiert Aleks auf seiner Ukulele erste Songs und Tanja liest Wissenswertes zur Weiterfahrt: zum Beispiel, wo man in Australien einen „All-Over-Tan“ bekommen kann (an der Turqoise Bay nahe Exmouth). Der windige Abendspaziergang am Strand könnte romantischer nicht sein, wäre da nicht der penetrante Geruch nach Fisch .
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  • Day 4

    Kalbarri

    October 7, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 18 °C

    Dongara - Geraldton - Chapman Valley - Northampton - Gregory - Kalbarri
    Nach einer gemütlichen Nacht in Dongara ist unser heutiges Etappenziel die Stadt Kalbarri im gleichnamigen Nationalpark. Der Tag beginnt sonnig und warm, doch auf unserer ersten Strecke bis zur Stadt Geraldton dominieren Wolken den Himmel, was jedoch nicht die Schönheit der sich unendlich streckenden Landschaft nimmt. In Geraldton angekommen tanken wir unser "Monsterli" das erste Mal, finden in einem kleinen Einkaufszentrum neuen Proviant, stärken uns mit einem Cappuccino und einen Mittagsburger für Aleks und entscheiden uns auf dem Weg nach Northhampton einen Umweg durch das Chapman Valley zu nehmen. Wir fahren das erste Mal durch eine mit kleinen Hügeln versehene Landschaft, wobei die Hügel im Vergleich zur Schweiz winzig wirken. Dennoch: Der Umweg mit den kleinen Städten die wie aus dem Wilden Westen wirken hat sich gelohnt, da wir nicht zuletzt einen der bekannten riesengrossen "Roadtrucks" sehen.

    Im kleinen Städchen Northhampton angekommen besichtigen wir die im Zentrum noch stehenden, aus der Besiedlungszeit des 19ten Jahrhunderts errichteten Gebäude wie die Kirche. Die nächste Strecke führt westlich wieder zum indischen Ozean und ist mit eine der schönsten die wir bis jetzt gesehen haben: Wieder diese unendlich Weite, doch diesmal Dank der wieder hervorkommenden Sonne sehr farbenfroh und fröhlich. Fast am Ozean angekommen machen wir einen Abstecher in den Ort Gregory die an einem pinken See liegt! Wenn man es nicht selbst sieht glaubt man es kaum. Erklärung für dieses Phänomen sind Algen die den Farbstoff "Beta Carotine", wie er auch beispielsweise in farbigen Früchten vorkommt, in den See sprühen. Dadurch erhält er diese rötliche Färbung die ihn zum "Pink Lake" macht. Am Aussichtspunkt treffen wir zudem das nette Paar Walter und Birgit aus Deutschland, die sich in ihrer Pension nun eine 3-Monatige Reise durch ganz Australien, Neuseeland und sogar den Fiji-Inseln gönnen, was Aleks ein wenig neidisch macht.
    Nach einer kleinen Zwischenverpflegung am romantischen See machen wir uns weiter Richtung Kalbarri, wo wir an der "Eagle Gorge" die eindrücklichen Felsformationen der Küste besichtigen. An der Weiterfahrt werden wir dann aber plötzlich gehindert: Ein Ameisenigel, den man Echidna nennt und ein Verwandter des Schnabeltiers ist sitzt nämlich ganz gelassen inmitten auf der Strasse und zieht die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Wir warten geduldig bis sich das Tier von der Strasse begibt und erreichen nach ein paar weiteren Fahrtminuten endlich Kalbarri. Fast schon üblich werden wir sehr gastfreundlich im Park Willkommen geheissen, machen die Bekanntschaft des Maskottchens "Fred", einem weiblichen Papagai mit dem Namen Frederica, und fahren unseren Riesenvan an unseren Platz für die Nacht. Zum ausklingen des Tages geniessen wir das am Mittag gekaufte Pouletfleisch, dass Aleks am Barbecue des Parkes im Gespräch mit einem Familienvater aus Tasmanien grillt, und einem Glas Wein. Ein kleiner Verdauungsspaziergang in das Zentrum des Städchens mit Karaoke in einer Bar, und einer zweiköpfigen "Partyband" in der anderen und den Strand rundet das heutige Programm ab, und wir fallen frisch geduscht und glücklich in unsere Bettlandschaft im Camper.
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  • Day 5

    Kalbarri Tag 2

    October 8, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 30 °C

    Wie von den Wetterfröschen vorhergesagt, giesst es heute Vormittag aus Kübeln. Uns gibt das die Möglichkeit ausgiebig auszuschlafen und zu brunchen, sowie unsere weitere Route zu planen und das erste Mal Dreckwäsche zu waschen. Im Süden würden uns die Big Wave und die Giant Trees locken - andererseits liegen mit der Shark Bay, der Coral Bay und dem Ningaloo Reef weitere Highlights im Norden vor uns. Die Qual der Wahl also und wir sind uns ernsthaft am überlegen den Abstecher in den Süden, den wir ursprünglich nicht geplannt hatten doch noch zu machen.

    Apropos Highlights: Nachdem sich die Sonne am Nachmittag entschieden hatte sich zu zeigen machten wir uns auf den Weg die Küste des National Parks genauer zu erkunden. Vom Aussichtspunkt Natural Bridge kann man die unendliche Weite des Indischen Ozeans bestaunen und wir haben sogar das Glück Wale zu sehen! Die sind zwar um diese Jahreszeit nicht besonders selten, aber Tanja kriegt sich trotzdem fast nicht mehr ein. Auf der Weiterfahrt zum Mushroom Rock kommt es dann fast noch besser: gemächlich hüpft ein Känguru über die Strasse. Statt weiterzuhüpfen als es uns sieht, bleibt es stehen und reckt sich, was ein perfektes Fotomotiv für Tanja abgibt, die flink aus dem Camper steigt und das Foto des Tages schiesst. Von den inoffiziellen Big Three haben wir nun innert zwei Tagen also zwei Tiere gesehen.

    Beim Ausgangspunkt zum Mushroom-Rock Rundweg angekommen sind wir zunächst nicht wirklich beeindruckt: weitere rote Felsen, Sand, blauer Himmel und der Ozean. Als wir uns aber auf den schmalen, an die Felsen geschmiegten Pfad nach unten begeben und immer neue Felsformationen, gefurchte Steine, farbige Felsen, Pionierpflänzchen, vom Meer erschaffene Rillen und vom Sand rundgeschliffene Steinbrocken erblicken sind wir von der unaufdringlichen, rohen Schönheit ergriffen. Wir geniessen den rund 90 minütigen Rundweg und kehren just als die Sonne untergeht zurück in den Camping Park.

    Nach einem italienischen Abendessen mit Resten von Gestern setzt der Regen wieder ein und wir lassen den Abend mit Wein und einer Episode Sherlock ausklingen.
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  • Day 6

    Denham

    October 9, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 23 °C

    Kalbarri - Shell Beach - Denham
    Im Gegensatz zu gestern klingelt heute wieder der Wecker, denn wir brechen unser Camp in Kalbarri ab und gehen wieder „on the road“. Das Ziel: Die „World Heritage“ Shark Bay weiter nördlich, wo wir in Denham Fuss fassen möchten und näher den je den Wasserbewohnern des indischen Ozeans in Monkey Mia kommen wollen. Der Weg bis dorthin: satte 400 Kilometer. Obwohl wir bereits einige Tage in Australien unterwegs sind, ist die enorme Landmasse immer noch eindrücklich, und der Gedanke, dass alleine unsere heutige Strecke quer durch die ganze Schweiz und noch weiter führen würde, ist speziell. Auf dem Weg aus dem Kalbarri Nationalpark machen wir am Hawks Head und dem Ross Graham Lookout einen Stopp um die schönen „Wildflowers“, und den eindrücklichen Murchison River mit seinen enormen Schluchten quer durch den Nationalpark zu bewundern. Danach verlassen wir die Kalbarri Region und gelangen wieder auf die immer trockener und karger werdende Hauptstrasse Richtung Norden. Die Strecke durchqueren wir ohne grosse Ereignisse, so dass sich Tanja ein wohlverdientes Nickerchen gönnt.

    Nach der eintönigen Fahrt machen wir am Overlander Roadhouse einen kurzen Halt, tanken, geniessen ein Self-Made-Sandwich-Deluxe auf einer fast in sich zusammenbrechenden Bank, und biegen endlich Richtung Shark Bay ab. Bevor wir in Denham ankommen, biegen wir zur in allen Reiseführern als „must“ beschriebenen Shell Beach ab. Der Kilometer lange, von kleinen Muscheln übersäte Strand ist ein Naturphänomen. Auf Infotafeln lernen wir die Entstehungsgeschichte der Region kennen, und erfreuen uns am Wissen, wie harmonisch die Kalkschalen mit dem Ökosystem zusammenarbeiten. Obwohl wir fast vom Winde verweht werden, spazieren wir am Strand entlang, ehe wir zurück in unseren Campervan gehen und gut gelaunt und Evergreens der 80iger singend in Denham ankommen. Der hiesige Camping Park unterscheidet sich stark von den bisherigen, weil er wie ein Sandstrand aussieht. Wir haben versucht den ehemaligen Perlensammelort ein wenig zu erkunden, doch schnell aufgrund der heftigen Böen entschieden, dies Morgen zu tun. Müde von der langen Reise geniessen wir den Rest des Tages mit der neu getauften Ukulele „Lela“, guten Büchern und einem feinen Crevetten-Avocado-Salat, bevor wir im umherschaukelnden Campervan schlafen gehen.
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  • Day 7

    Monkey Mia

    October 10, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 24 °C

    Aufwachen im Camper, sowie die Abläufe, die danach kommen sind uns inzwischen vertraut: Bettwäsche zusammenfalten, Elemente versorgen, den Tisch aufbauen, Zmorgen zubereiten (heute: Spaghetti für Aleks, Müesli für Tanja) und eine Tasse Tee oder Kaffee machen. Danach Abwaschen (Aleks) und den Boden wischen (Tanja), Zähneputzen, Eincremen und schliesslich kanns losgehen. Wir fahren die 25 Kilometer nach Monkey Mia und kommen prompt wieder in den Genuss von Wildlife! Diesmal sind die Tiere allerdings zu schnell, um die Kamera zu zücken: Eine Emu-Familie rennt über die Strasse, ein ausgewachsener Vogel und fünf oder sechs Jungtiere. Leider bleibt das vorerst die letzte Emu-Begegnung. Dafür hält Monkey Mia ein weiteres Abenteuer für uns bereit: statt uns in Wissenswertes über das Leben der dort lebenden Delphine zu vertiefen, entschliessen wir uns, eine Katamaran-Tour zu machen. Diese garantiert „Wildlife-Experience“ – wer keine Tiere sieht, darf sich jederzeit einer weiteren Tour anschliessen. Wir haben aber Glück und werden schon kurz nach dem Start von einem Delphin begleitet. Danach segeln wir in Richtung Weide-Gebiete der Dugongs, von denen ca. 10‘000 Stück vor Monkey Mia leben. Unser Skipper ist nicht sicher, ob wir aufgrund des noch kalten Meeres welche sehen werden, da die Dugongs eher in wärmerem Wasser schwimmen.

    So vergeht die Zeit und wir freunden uns mit einer Familie aus Baselland an, die bereits zum dritten Mal Australien bereist. Papa Adi und Mama Sylvana sind sehr entspannt mit ihren beiden Jungs und erzählen uns von ihrer Fahrt von Darwin nach Monkey Mia. Schliesslich sichtet der Skipper eine Green Seaturtle und wir zücken unsere Kameras und halten uns bereit: ob sie wohl den Kopf aus dem Wasser streckt? Sie entscheidet sich dagegen und schwimmt als grünschimmernder Schemen davon. Während wir alle durch extra polarisierte Brillen angestrengt ins Wasser schauen, sichtet der Skipper ein Dugong. Nach wenigen Sekunden taucht es kurz aus dem Wasser auf, bevor es wieder abtaucht. Der Skipper erklärt uns, dass Dugongs ca. 7 Minuten unter Wasser bleiben können, bevor sie erneut Luft holen. Wir haben mit dem ca. 45 Kilometer pro Stunde umherziehenden Dugong Glück und sehen das Exemplar einige weitere Male. Nach der Begegnung mit einigen weiteren Seaturtles machen wir uns langsam wieder auf den Rückweg, wobei Adi ein weiteres Dugong sichtet.
    Zurück in Monkey Mia trinken wir unser erstes australisches Bier mit Adi und Sylvana, geniessen die ruhige Abendstimmung und sichten einen Delphin und einen Pelikan, die in der Bucht schwimmen. Die beiden Jungs sammeln Muscheln und spielen am Strand, während wir Erwachsenen uns übers Reisen unterhalten. Gut gelaunt und mit vielen schönen Eindrücken machen wir uns auf den Rückweg nach Denham und entscheiden uns heute auswärts zu Essen. Es gibt Swordfish für Tanja und Surf’n’Turf für Aleks. Die Portionen sind grosszügig bemessen und lassen Trucker-Herzen höher schlagen (stellen wir uns ämel vor). Bereits kurz nach 21.00 fallen wir ins Bett und freuen uns auf Morgen: wir werden uns auf den Weg in den Süden machen.
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  • Day 8

    Jurien Bay

    October 11, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 26 °C

    Denham - Hamelin Pool - Northampton - Geraldton - Jurien Bay
    Heute klingelt der Wecker sehr früh, denn wir haben eine lange Fahrt vor uns! Wir haben bereits vor einigen Tagen mit dem Gedanken gespielt, unseren ursprünglichen Plan von einmal Exmouth und zurück in den 16 Tagen mit Campervan in Westaustralien über den Kopf zu werfen. Heute tun wir nun genau das. Die Entscheidung kommt nicht von ungefähr: Wir haben uns schlau gemacht und auch dank der Infos der netten Familie von gestern, die uns von ihren Erfahrungen im Norden erzählt hat, entschieden die sehenswerten, schönen Strände mit tropischen Temperaturen in der kargen, roten Wüste sausen zu lassen. Dies machen wir zugunsten von einem zwar kälterem, aber viel abwechslungsreicherem Programm mit Bäumen, Wäldern, Kletter- und Wandertouren, Wein und anderen schönen Stränden im Südwesten Australiens.

    Wir starten also unsere Odysee back down nach einem Besuch beim Dumping Point und fragen uns, wie weit wir heute kommen werden. Auf der Strecke raus aus der Shark Bay sichten wir prompt unser zweites Emu, dass besonders Tanjas Herz höher schlagen lässt, da sie es einige Minuten vorher mit dem Lockruf „Emu Emu“ quasi heraufbeschworen hat. Bevor wir den Heritage Highway verlassen, machen wir einen kurzen Halt am Hamelin Pool und besichtigen in der brennenden Sonne des wohl heissesten Tages up to date die Fossilien der Stromatoliten. Obwohl wir von gefühlten 1000 Fliegen geplagt werden, die ohne Tabu unsere Ohren, Nasen und Augen erkunden und die auch vor Aleks‘ Karateherumgefuchtel nicht beindruckt sind, bestaunen wir die rostroten, braunen Flecken die mit zu den ältesten Lebewesen der Welt zählen. Mit ihrer Produktion von Sauerstoff haben sie einen grossen Teil zum Gedeihen von Leben beigetragen.

    Die Weiterfahrt ohne Musik (Da Aleks versäumt hat sein Handy über Nacht zu laden um Musik zu spielen, und in dieser Gegend kein Radiosender empfänglich ist) ist recht eintönig. Wir passieren den Kalbarri Nationalpark, tanken kurz in Northhampton und entscheiden uns im Zentrum von Geraldton, an welchem wir vor einigen Tagen in einem kleinen Einkaufszentrum der Umfahrung hielten, einen Verpflegungsstopp zu machen. Die Ocean Bay bietet kleine, herzige Läden wo wir einige Souveniers finden, die Tanja’s Glücks-o-meter ins unermessliche schiessen lässt, Aleks einen Adapter für das Laden des Handys während der Fahrt findet und wir in einem fast schon stereotypen, sehr amerikanisch wirkenden Fast-Foodladen gegenüber einem Saint Nikolaus Bart tragenden „Road Truck“ Driver essen. Nach dem Tanken neuer Energie und Motivation entscheiden wir uns, noch weiter nach Süden zu reisen und erreichen nach geschlagenen 600 Kilometern den Campingplatz von Jurien Bay. (fast schon Deja-Vu mässig, da wir an diesem Campingplatz vor einigen Tagen keinen Platz mehr fanden), Heute haben wir riesiges Glück: Wir schaffen es just um 18:00 an die Reception des Parkes, die gerade schliessen wollte, und ergattern die letzte „powered site“, die der Camping Platz zu bieten hat. Überglücklich, aber auch erschlagen von dem langen Weg, bereitet Tanja einen wunderbar gesunden, lauwarmen Gemüsesalat für das Abendessen zu, während Aleks sich mit Tanjas Duschmittel duscht (da er, was fast einmal zu erwarten, sein eigenes nicht findet). Nach Raspberry schmeckend, geniessen wir einen gemütlichen Abend und gehen bald zu Bett.
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  • Day 9

    Wave Rock

    October 12, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 26 °C

    Jurien Bay - York - Wave Rock
    Heute Morgen starten wir relativ früh und setzen den Weg Richtung Südosten fort. Unser Ziel, der Wave Rock, liegt ca. 3h östlich von Perth, was uns den ganzen Tag on the road halten wird. Die Landschaft verändert sich rasant und in die die letzten Tagen dominierenden Rot-, Braun-, und Blautöne mischen sich immer mehr Grüntöne von Wiesen, Bäumen und Sträuchern. Am Wegrand fliegen farbige Vögel vorbei, wir sehen Schmetterlinge und Emus. In Gingin machen wir einen Stopp und decken uns mit Wein, Lebensmitteln und Haushaltsartikeln ein. Normalerweise sei es hier nicht so idyllisch, meint die Kassierin, aber kürzlich habe es ausgiebig geregnet, weshalb nun alles blühe. Uns gefällt es sehr gut im australischen Frühling, auch wenn die Temperaturen bereits wieder über 30 Grad gestiegen sind.

    Unsere Mittagspause machen wir in York, der ältesten Siedlung Westaustraliens. Wir besichtigen eine kleine Hängebrücke sowie die Hauptstrasse, deren Häuser links und rechts an ein Dorf aus dem Wilden Westen erinnert. In einem der Häuser aus dem vorletzten Jahrhundert ist ein Buchladen untergebracht, der liebevoll geführt wird. Vom Besitzer erhalten wir ausführlich Auskunft zu australischen Autorinnen und Autoren, aber leider kaufen wir am Ende doch kein Buch. Die Zeit drängt, vor uns liegen noch zweieinhalb Stunden Fahrt und nach unserem Erlebnis in Jurien Bay stellen wir uns darauf ein, dass die Campingsites um 18.00 Uhr schliessen. Auf der Weiterfahrt durch die Baum- und Wiesensavanne sticht uns die Schönheit der Eukalyptusbäume ins Auge, welche vereinzelt, in Gruppen oder in Reihen das Landschaftsbild prägen.

    Wir haben aber Glück, als wir kurz nach 18.00 Uhr in Wave Rock ankommen: Es gibt es einen Late-Check-in, und wir erhalten einen Platz nur 50 Meter vom Wave Rock entfernt. Bei der kurzen Besichtigung dieser wahnsinnig schönen Felswand werden wir zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Australien von den Mücken fast aufgefressen und entschliessen uns, auch aufgrund des schwindenden Tageslichts, unsere Besichtigungstour morgen früh fortzusetzen. Wir freuen uns ab dem funktionierenden WiFi, welches uns erlaubt, den Pinguin wieder auf Vordermann zu bringen. Nach getaner Arbeit fallen wir ein weiteres Mal erschöpft ins Camperbett.
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  • Day 10

    Esperance

    October 13, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 31 °C

    Wave Rock - Esperance
    Der Wecker klingelt um 7:30 Uhr, denn heute gibt es viel zu entdecken! Nach den beiden letzten reiseintensiven Tagen freuen wir uns nämlich zumindest den Morgen voll dem Erkunden der Region zu widmen. Mit einem Frühstück gestärkt, den Campervan bereits abfahrtbereit gemacht und gegen allerlei lästige Insekten bewaffnet machen wir uns auf, erneut den Wave Rock und seine Umgebung zu besuchen. Obwohl wir die majestätische Granitformation bereits gestern erblickten sind wir erneut von seiner fast spirituellen Schönheit ergriffen. Vor allem Tanja findet die Wave „Uh Uh mega schön“. Wir laufen entlang des Hyden Rocks, wie der gesamte Fbels genannt wird, einen ca. 30 Minütigen Weg bis zum „Hippo’s Yawn“, einem enormen Felsen der genau so aussieht wie er heisst. Zurück im Camperpark sagen wir dem Wave Rock Lebewohl und fahren ca. 20 km nach Norden. Dort erwartet uns nämlich „Mulka’s Cave“, eine legendenumwobene Höhle der Aborigines mit über 400 Handabrücken. Die Legende von Mulka ist die eines schielenden Mannes, der aus einer nicht annerkanten Ehe entsprang, durch seine schlechte Sicht kein guter Jäger wurde und daraufhin in dieser Höhle wohnte wohin er Kinder des Stammes entführt, und sogar gegessen haben soll! Nach einer wilden Verfolgungsjagt 160 km in den Süden fand er dann einen qualvollen Tod. Diese gruselige Legende ist vielmehr als nur Hokuspokus: wie wir lernen ist in der Aborigine Kultur die Weitergabe von „Weisheit“ und „Wissen“ über mündliche Geschichtserzählungen, wie wir sie auch bei uns kennen, stark verankert, und die Legende von Mulka tut genau dies: Sie lehrt die Kinder Nachts nicht herumzuwandern, die heilige, Jahrtausende alte Höhle zu wertschätzen und nicht zu betreten und die streng geltenden Regeln der Heirat mit einem dir passenden Partner gleichen Standes einzuhalten. Wir bestaunen die Handabrücke der Höhle ehrfürchtig und freuen uns das erste Mal so richtig mit der Aborigine Kultur in Berührung zu kommen.

    Da wir zeitlich gut unterwegs sind entscheiden wir uns die um die Ecke liegenden „Humps“ auch zu besichtigen. Die Landschaft, die so ist wie wir uns den Mars vorstellen ist sehr schön, und wir geniessen den 70 Minütigen Rundumweg. Back im Camper fahren wir zurück in die Stadt Hyden, wo wir tanken und unsere von Insekten übersäte Frontscheibe putzen und machen uns auf den Weg Richtung Esperance.
    Der erste Teil der Fahrt bietet ausser den vielen Road Trains, die wir gekonnt auf den überschaubaren Strassen überholen wenig Aktion. Nach einem späten Mittagessen in Ravensthorp gelangen wir nach einer fröhlichen Weiterfahrt mit viel Gesang gegen ca. 16:30 Uhr am Campervanpark in Esperance an, wo wir fast schon zur Gewohnheit werdend den letzten Platz im Park ergattern  - Frisch geduscht nach der heissen Fahrt besichtigen wir zu Fuss die Innenstadt von Esperance und sind sehr von der Abendstimmung am Pazifischen Ozean angetan. In der sehr schicken, stylischen und kulinarisch feinen Taylors Beach Bar essen wir zu Abend und lassen es uns gut gehen. Bevor wir jedoch in die im Camper bereits aufgebaute Bettlandschaft friedlich in den Schlaf fallen haben wir noch einen Kreativitätsschub! – Wir entschliessen uns spontan unsere Wäsche zu waschen, was auch problemlos klappt. Nur leider möchte der Trockner nicht mehr! – Da es bereits Dunkel ist und auch immer wieder ein wenig regnet spannen wir unsere Wäscheleine einfach quer durch den Camper! So beenden wir diesen tollen Tag schlafend unter unseren nassen Sachen.
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