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  • Hotel Alexandros

    October 10, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Morgen beginnt mit einem sehr reichhaltigen Frühstück, das unsere Gastgeberin uns serviert. Das mit Käse gefüllte Blätterteiggebäck schaffen wir schließlich nicht mehr, es wird uns für die Fahrt eingepackt. Heiko schreibt auf Wunsch der sympathischen Griechin einige Sätze in das Gästebuch des Hauses und mit den beladenen Rädern posieren wir vor dem Haus noch zu einem Abschiedsfoto. Eigentlich hatten wir in Betracht gezogen, am heutigen Vormittag das hiesige Museum mit unterirdischen Grabstätten zu besuchen. Nach unserem spontanen Besuch in Vergina haben wir gestern durch Zufall festgestellt, dass sich hier eine der wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstätte Griechenlands befindet. Zu besichtigen ist u.a. das Grab von Philipp II., dem Vater Alexander des Großen, welcher wiederum in Vergina gekrönt wurde. Aber kaum das wir einmal kulturelles Interesse bekunden wollen, können wir dieses Vorhaben auch schon wieder begraben (wie passend...), da das Museum coronabedingt geschlossen ist. Naja, dann machen wir eben zur Abwechslung mal eine Radtour...! Die Zeit der Berge ist vorbei, ungewohnt flott radeln wir nun durch die zum größten Teil landwirtschaftlich genutzte Ebene.
    Aktuell läuft offensichtlich die Baumwollernte auf Hochtouren, auf den Feldern herrscht Betrieb und immer wieder begegnen wir großen LKW, die voll beladen sind mit der weißen, weichen Ware. Auch darüber hinaus prägt die Baumwolle das Bild, denn sie ist einfach überall. Wie Unmengen an Wattebäuschen liegt sie an den Straßenrändern, schmückt Bäume und Sträucher, fliegt durch die Luft. Das lockere Dahinradeln in die Richtung unseres diesjährigen Zielortes Thessalonoki fühlt sich ein bisschen wie der Anfang vom Ende dieser kleinen Reise an. So langsam gilt es, Abschied zu nehmen, Abschied von Sonne und Strand, von Bergen und Schluchten, von wilden Zeltplätzen und leeren Hotels, von Souvlaki, Tzatziki und Dosenweinblättern, von Hundebebell und niedlichen Katzen, von steilen Schotterpisten und großen Hauptstraßen, von Granatapfelbäumen, Olivenhainen und ja, auch von Baumwollflusen...! Es ist deutlich zu merken, dass wir uns Thessalonoki nähern, die Gegend wird zunehmend vom Bild typischer Vorstadtindustrie geprägt. Diese Tatsache ist auch der Grund dafür, dass wir nicht wie geplant eine letzte Nacht im Zelt verbringen. Ein idyllisches Fleckchen, an dem wir möglichst unbemerkt die Nacht verbringen können, scheint die Strecke nicht mehr im Angebot zu haben. Statt dessen testen wir mal Urlaub im Industriegebiet und checken für heute im Hotel Alexandros vor den Toren Theassalonokis ein.
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