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  • Irgendwo im Nirgendwo bei Alexandroupoli

    September 7, 2021 in Greece ⋅ ⛅ 21 °C

    Schon während unseres Frühstücks um sieben Uhr in der Frühe stellen wir mit Unbehagen fest, dass der Wind heute noch einmal an Intensität zugenommen hat. Zu allem Überfluss wird es auch weiterhin so sein, dass dieser fiese unsichtbare Gegner uns wieder direkt von vorne erwarten wird. Gegen 9 Uhr beginnt unsere Fahrt, selbst bei ebener Straße kommen wir angesichts des Windes teilweise nicht mit mehr als 8-10kmh vorwärts. Äußerst positiv empfinden wir dabei aber die unerwartet schöne Strecke ohne Verkehr entlang der Küste, die an diesem Abschnitt scheinbar vom Tourismus (noch) unentdeckt ist. Im weiteren Verlauf folgen wir der Hauptstraße durch das bergige Hinterland, auch hier herrscht erfreulicherweise kaum Verkehr, lediglich alle paar Minuten kommt mal ein einzelnes Auto vorbei. Wir sind immer wieder begeistert von der Gegend und der traumhaften Landschaft, erwartet hatten wir das hier in dieser Form tatsächlich nicht. In einem netten, kleinen Dorf füllen wir unsere Taschen mit reichlich Proviant auf, bald darauf ereilt uns das, was scheinbar zur lästigen Routine werden will: Heiko hat einen Platten! Während der Reparatur kommen nicht viele Autos vorbei, aber diese (inklusive griechische Polizei) halten allesamt an und die Fahrer erkundigen sich, ob alles okay ist oder wir Hilfe brauchen, sehr nett! Wieder auf dem Rad werden wir von der Drohne begleitet, die Heiko vorher in den Himmel geschickt hat. Vier freundliche Hunde, auf die wir einige Kurven später treffen, zeigen sich sehr interessiert und scheinbar reichlich verwirrt ob des unbekannten Flugobjekts. Nach etwa 30km mit 500hm genehmigen wir uns eine Pause am Straßenrand, bevor wir gestärkt die herrliche Abfahrt in Richtung Alexandroupoli in Angriff nehmen. Kaum in die Stadt eingerollt, vermeldet Heiko zur Abwechslung mal wieder Luftverlust, die Plattenserie nimmt ihren unerfreulichen Lauf. Diesmal Hat Heiko beim Flicken sogar Publikum, zwei kleine Jungs verfolgen sehr interessiert das Geschehen und inspizieren ganz genau unsere Räder. Da wir schon einmal in einer Stadt sind, kaufen wir sicherheitshalber noch einen neuen Schlauch und eine Ladung Flicken. Der Rest der heutigen Etappe verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Wir verlassen Alexandroupoli, die Fahrt führt vorbei am Flughafen und durch so etwas wie ein Gewerbegebiet, das sich über viele Kilometer erstreckt. Weiterhin bläst uns kräftiger Gegenwind ins Gesicht, so dass wir uns freuen, im Windschatten einiger kleiner Bäume etwas abseits der Straße einen Platz zum Zelten und somit dem wohlverdienten Feierabend zu finden. Das letzte Tageslicht wird zum Kochen und Essen sowie dem anschließenden Zeltaufbau genutzt, nicht viel später dürfen wir einen beeindruckenden Sternenhimmel mit leuchtender Milchstraße bestaunen.Read more