Satellite
  • Erste Zeltnacht in der Türkei

    September 12, 2021 in Turkey ⋅ ⛅ 25 °C

    Zeitig stehen wir heute auf und packen unsere Taschen, es soll schließlich weitergehen gen Südosten. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von den Gastgebern unseres netten Hotels und von dem Ort Edirne. Nach einem letzten Blick zurück auf die Stadt lotst unsere Wegführung uns recht bald auf eine sandige Schotterpiste. Da diese wegen einer großen Baustelle nicht wie auf der Karte angegeben nach einigen Kilometern auf die Straße trifft, müssen wir einen eher beschwerlichen Umweg über unbefestigtes Terrain in Kauf nehmen. Als wir dann doch noch die Straße erreichen, wird es auf andere Art ungemütlich. Auf der Hauptstraße herrscht sehr reger Verkehr, besonders die vielen LKW empfinden wir als sehr lästig und anstrengend. Wir fahren durch bis zum Ort Havsa, wo wir uns eine Verschnaufpause von Autolärm und Abgasen gönnen und Proviant einkaufen wollen. Einen ersten Einkauf erledigen wir in einem Supermarkt, später verleitet uns noch die Auslage einer Bäckerei zum Anhalten. Wir blicken noch durch das Schaufenster, als der Inhaber hinauskommt und quasi darauf besteht, dass wir auf einen Kaffee hineinkommen. Er serviert uns mit Käse bzw. Oliven gefüllte Brötchen, Baklava und Kaffee, erzählt von seinen Reisen durch Europa, seinen beiden Töchtern und von seiner etwas wirren Überzeugung zu Corona. Geld möchte er vehement keines von uns, Reisende ließe man nicht ohne gastfreundlich Bewirtung vorbeiziehen, so sage es der Prophet. Nun gut, wir bedanken uns herzlich für die Einladung und radeln weiter, und zwar leider zurück an die lästige Hauptstraße. Stumpf spulen wir unsere Kilometer ab, sind dabei zusehends genervt von dem dauerhaft an uns vorbeirauschenden Verkehr. An einer Tankstelle füllen wir unsere Wasservorräte auf, als es irgendwann langsam Zeit wird, Ausschau nach einem Schlafplatz zu halten. Die Suche gestaltet sich schwieriger als erwartet, rechts und links der Straße sind entweder Gebäude oder aber weite Felder und Äcker ohne auch nur einen einzigen Baum. Die Bedingungen, um sich mit einem kleinen Zelt "unsichtbar" zu machen, sind entsprechend denkbar schlecht. Wir biegen schlussendlich in einen Schotterweg ein und schwenken nach wenigen Metern auf ein Feld, an dessen Rand wir uns postieren. Da selbst auf dem Schotterweg noch regelmäßig Autos und LKW verkehren, widmen wir und erst dem Abendessen und stellen unser Zelt erst bei Anbruch der Dunkelheit auf. Um halb neun ist draußen bereits zappenduster und wir liegen in unseren Schlafsäcken.Read more