Satellite
  • Day 12

    Die ersten Male

    November 28, 2018 in New Zealand ⋅ 🌧 15 °C

    Heute bin ich erstmal alleine früh aufgestanden - 7:30 Uhr. Ich habe noch fix den Rest zusammen gepackt. Evi schläft noch. Um 9 Uhr stand der Termin an für die Autoabholung. Evi weckte ich tatsächlich erst kurz vor halb neun, sie hatte noch so tief und fest geschlafen.. aber was soll's. Das Frühstück habe ich dann auch ausfallen lassen, Evi war nichtmal richtig wach und ich viel zu hippelig und nervös vor Aufregung/Anspannung - wie soll man da auch Hunger haben. Somit wurden uns dafür die wertvollen 20 NZ$ wiedergegeben 😬😅 Aline hat uns dann zur Autovermietstation gebracht, wiederrum zum Preis von 10NZ$ für die ca. 4 km Entfernung. Via Airb'n'b und zusätzlichen Service für seine Gäste, kann man sich hier also auch ganz gut was dazu verdienen.

    Vor Ort haben wir unsere Sachen aus dem Auto von Aline geladen und erstmal abgelegt in der Automietstation bei Spaceship. Evi war so verdammt knülle und blass, weil ich sie wach machen musste. Das sind noch immer die Nachwehen vom Jetlag, sie braucht da etwas länger als ich, um den zu verkraften. Und dennoch war sie so verdammt geduldig, und das auch ohne Frühstück.. sie wollte nicht mal 'ne heiße Milch mit Zucker haben. Und dann war es soweit, zum ersten Mal musste ein paar Tränen lassen, um mal etwas Druck abzubauen. Die Anspannung wegen dem Auto, dessen Bedienung, Linksverkehr, Rechtssteuer, ..meine kaputte Evi, und diese ewige Warterei.. das musste dann mal raus, im Stillen. 😩 Evi stand von der Couch auf, tröstet mich, und holte mir sogar Taschentücher. Und nochmehr Tränen kullerten an meinen Wangen herab, weil ich so unfassbar stolz und dankbar bin für diese tolle Tochter. Ich habe mich für ihre so liebevolle Art bedankt und gesagt, dass wir uns heute noch einen schönen Tag am Spielplatz machen werden, wenn die Autogeschichte erstmal übern Tisch ist. Nach ganzen zwei Stunden Warterei, weil unser Auto noch Übergabebereit gemacht werden musste.. gab es neben einem Video mit Hinweisen und Erklärungen zum neuseeländischen Verkehr, noch ganz fix eine Einweisung zur Bedienung des Campervans. Es klang recht machbar und einfach zu händeln, so schnell wie wir damit durch waren - das dauerte gefühlt nur eine Minute. Dann haben wir unsere paar Sachen ins Auto gepfropft, Evi hat sogar mitgetragen und hat sich gefreut über das orangefarbene Auto. Es gab jedoch eine schlechte Nachricht: Das neuseeländische Gesetz sieht es wohl so vor, dass Kinder unter sieben Jahren nicht vorne sitzen dürfen. Somit nahm Evelin mit riesem Terz erstmal direkt hinter mir Platz.

    Naja, und dann hieß es: zum ersten Mal selbst am Steuer im Auto in Neuseeland losfahren.🤷 ..vorsichtshalber die Bremse fest drücken, dass mir das Ding ja nicht losrollt oder so. Und was passierte? Der Motor heulte volles Programm auf - es war das Gas und nicht die Bremse. Na zum Glück stand die Automatikschaltung noch im Parkmodus. Ohmann ..🙈 Etwas weiter gerollt, und nun, wohin zum testen? Naja erstmal nach links. Blicken. Huch, das war der Scheibenwischer. Der Blickerhebel ist hier auf der rechten Seite 🙄 Und immer dran denken: links fahren☝️Und was kam nach 200 Metern ersten Fahrweg? Ein zweispuriger Kreisverkehr 🤦 Masterleague quasi gleich zu Beginn. Und erfolgreich gemeistert. Ich bin direkt nochmal zurück zur Station gefahren, um noch zwei, drei Fragen loszuwerden und ganz wichtig: meine zusammengesammelten kostenlosen Utensilien noch einpacken, die ehemalige Camper hier nach Reiseabschluss abstellen und anderen zur Verfügung stellen können zur Weiternutzung. Ich hab natürlich alles mögliche zusammengehamstert von Öl, Reis, bis hin zu Dosentunfisch und Gaskartuschen für den Camperkocher. Und entsprechend des doch recht kühlen Wetters hier gab hab ich noch eine zweite Decke geordert und bekommen.

    Und unsere weitere Fahrt sollte wieder nur kurz werden für den Anfang. Wir fuhren nämlich nach den ersten drei Kilometern an einem Supermarkt vorbei - ja und Nahrungsmittel brauchten wir ja in kompletter Erstausstattung auch noch. Somit hielten wir am "New World" - Kurzzeichen "NW" - an, und ich war froh und stolz, auch hier sicher angekommen zu sein. Das waren also meine ersten Kilometer im neuseeländischen Verkehr, und die ersten Schritte durch einen neuseeländischen Supermarkt folgten sogleich. Die Kühltheke für Obst und Gemüse überzeugte mich auf Anhieb, so wunderschön drapiert und beleuchtet und ganz ohne Plastikfolien gab es hier alles, zu.. sehr ordentlichen Preisen. Billig einkaufen kann man hier nicht wirklich. Naja, wenigstens hab ich versucht vom Angebot das günstigste zu nehmen. Für Brot, Obst, Nüsse, Wurst, Käse und co. kamen die ersten 102 NZ$ zusammen für einen Lebensmitteleinkauf zur Erstausstattung. Hier gibt's den Service, dass der Einkauf von einem zweiten Personal - neben dem Kassierer - in Tüten eingepackt wird. Wie nett ☺️ Wie praktisch, nur nicht sehr umweltschonend. Und wieder hab ich alles ins Auto einfach reingetan. Hier sieht's etwas aus grad wie in 'ner Messi-Bude. 😆😅 Und jetzt geben 12 Uhr haben wir auch hunger. Irgendwie krame uns somit, auf dem Parkplatz vorm Supermarkt, die Utensilien und Lebensmittel raus für das von Evelin gewünschte Brot mit Käse 🍞🧀✔️ mit Möhren- und Apfelspalten. Uh das tat gut!

    Und dann ging's endlich los zum ersten richtigen Ziel: dem versprochenem Besuch vom sagenhaften Spielplatz in Christchurch! Nach erfolgreicher Durchwuselei im Stadtverkehr haben wir diesen auch gefunden: ganz schön groß, mit vielen verschiedenen Elementen, die Evi sehr schnell zum aufblühen brachten, und das trotz Nieselwetter. Und auch ich nutze die Zeit um mitzutoben und mir mal etwas Entspannung und Ausgleich zu gönnen nach all diesen Aufregungen. Wir hüpften, kletterten, rutschten, spielten mir Wasser im Wasserpark, und schauten und auch die Tiere an aus unmittelbarer Nähe. Vögel, Enten - wie sie tauchen, Möven, riesige Fische direkt am Ufer vom Fluss Aven, der durch Christchurch und auch direkt a Spielplatz entlang verläuft. Hier gibt's sogar hochmoderne Toiletten. Zugeschlossen werden diese per Knopfdruck und eine Computerstimme gibt an, dass nun die Tür zu ist und wir 10 Minuten zur Verfügung haben. Es steht extra auf einem Schild geschrieben, dass die Klospülung automatisch angeht, wenn man den Wasserhahn betätigt. Doof nur, dass ich nach Evi auf Toilette bin, während sie sich die Hände wusch und ich einmal ordentlich Nassgewaschen wurde Untenrum. Sogar mehrfach, denn Evi amüsierte sich darüber und machte es gleich nochmal, und nochmal. 😆😄🤦
    Wenig später beschwerte sie sich über zwei leere Flaschen auf dem Spielplatz: "Was sind das für bekloppte Menschen? Wissen diese nicht, dass es auch Mülleimer gibt?!" Nach abwechslungsreichen, spaßigen, vernieselten zwei Stunden auf dem Spielplatz, machten wir uns nun auf den Weg zum Pigeon Bay - eine Meeresbucht auf einer Halbinsel in ca. 1 1/2 Stunden Fahrtentfernung. Dort würden wir unsere erste Nacht im Campervan auf einem Campingplatz verbringen. Zuvor haben wir noch zum ersten mal das Auto getankt für 209 NZ$ pro Liter .. die Cents hier eben. 😅 Somit waren wir zumindest Vollgetankt gewappnet für das was nun folgen würde..
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