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  • Day 41

    Kia Ora Kaikora!

    December 27, 2018, South Pacific Ocean ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute war der Wecker wieder auf 5:30 Uhr gestellt, damit ich einen eventuellen Sonnenaufgang auf dem Meer nicht verpasse. Er klingelte auch pünktlich, aber er bekam mich nicht so recht wach - und so verpasste ich dieses Spektakel leider Gottes. Denn gegen kurz nach 7 Uhr wachten wir mit schönstem Sonnenschein unter blauen Himmel auf. Juhuuu! Wie passend für unser heutiges Vorhaben - Wahle sichten an der Küste "Kaikora's"! Und so lautet unser Tagesmotto in der Ureinwohnersprache der Maori's: Hallo du kleines Städtchen: "Kia Ora - Kaikora!"

    Gleich früh schauen wir den ersten Surfern beim Wellenreiten zu und Evelin fiebert mit. Es ist wirklich so ein schönes chilliges aufstehen, wenn das Meer so glitzert, die Wellen rauschen, bei schönstem Sonnenschein und Schneebergen im hinter uns. Da kommt man gar nicht wirklich auf die Idee, dass man gerade den geselligen Abend in Verwandtschaft in Deutschland zum zweiten Weihnachtsfeiertag verpasst.. aber Dank Videotelefonie können wir auch an diesem etwas teilhaben ☺️
    Außerdem gibt es noch eine unschöne Nachricht via Facebook von der Arbeit, sodass ich gleich im Anschluss noch vor dem Frühstück ein Telefonat mit einer - nun ehemaligen - Arbeitskollegin führe.. es bleibt also spannend wie es in Deutschland arbeitstechnisch dann weitergeht. 🤷 Aber ändern kann ich von hier aus eh nichts, das hat Zeit bis zur Rückkehr, und solange genieße ich meinen Urlaub 😁

    Danach gibt's wie so oft zum Frühstück unser geliebtes Hafermüsli mit Apfel und Quark, ein Käffchen dazu für mich im Sonnenschein,.. danach putzen wir die Zähne vor schönster Naturkulisse aus dem offenem Campervan-Heck herausspuckend.. und düsen gegen halb 11 auch schon los nach Kaikora. Es bleibt also genug Zeit, um eine weitere WLAN-Videotelefonie mit Papa zu machen, die Stadt und deren Strand etwas abzuspazieren, und vor allem selbst schonmal gespannt aufs Meer zu starren, um vllt von hier aus schon die ersten Meerestiere zu entdecken? Und tatsächlich sehen wir Delfine, die in der Ferne von links nach rechts vorbeischwimmen und ein Paar sogar riesenhoch in die Luft springen. 🐬 Wir entdecken außerdem ein aus Stöckern gebautes Haus passend für Evelin direkt am Strand, auf dem Weg dorthin einen mit Wünschen bestückten Weihnachtsbaum - dieser für Neuseeland typische blüht sogar pünktlich zu Weihnachten in roter Pracht, und wir wollten eigentlich zu einem Spielplatz gehen. Auf dem Weg dahin bin ich mit Evelin im Arm diesmal erfolgreich durch einen knietiefen Fluss stolziert, leider haben wir den Spielplatz nicht gefunden 🤷

    Mittlerweile war es dann auch so langsam Zeit Richtung Tour-Station zu gehen. Vorher haben wir allerdings noch Mittag gegessen - dieses mal eine "Kinderportion" fish and chips, die uns beide satt machte. Fastfood das schmeckt, allerdings bin ich in meinem Fetthaushalt für die nächste Woche quasi jetzt schon abgesichert, so fertig war das Essen😄😅

    Und um 13:15 Uhr war dann Check-In Zeit für unsere Tour. Der Mann vom Schalter sagt uns gute Sichtungschancen vorraus bei diesem tollem Wetter - und die Sonne strahlte noch immer fleißig über uns am blauen Himmel 😁👌🙌

    Eine halbe Stunde später begann unser Trip vorerst mit einer kleinen Videoeinweisung zu Sicherheitsvorkehrungen im Gemeinschaftsraum. Nach etwa 10 Minuten englischem Geplabber werden wir alle - unsere Gruppe umfasst etwa 30 Leute - zum Bus gebeten. Nach weiteren 5 Minuten Fahrt steigen wir in unser Speedboot ein und bekommen erneut eine Ansage, die diesmal zur Erklärung der Kotztüten dient, für seekranke Leute. So richtig weiß ich gar nicht ob ich oder auch Evelin damit Probleme hab oder nicht. Aber dieser Ritt über den Ozean wird es uns schon aufzeigen was Sache ist. Wir bekommen auch glatt versichert dass immer irgendjemand Probleme hat mit dem Wellengang auf See. Allerdings sind wir tatsächlich schnell gewesen!! Mit ganzen 80 km/h düsten wir für eine viertel Stunde raus aufs Meer. Das Wasser spritze locker 5 Meter an den Fenstern hoch, kurze Sprünge durchs Wasser mit dem Boot verschaffen uns immer mal ein Kribbeln im Bauch und die ersten Seekrankheits-Opfer zeigen sich. Das Boardtam ist wirklich sehr bemüht sich um diese zu kümmern. Mit einem Bildschirm und Vortrag über den Wahl und weitere Seetiere versucht man den Fokus der Leute vom Wellengang abzulenken - mehr oder weniger erfolgreich. Evelin jedenfalls findet es sehr spannend und schaut gespannt hin. Auch ich habe keine Probleme und finde es total fetzig so übers Meer zu heizen. In solchen Momenten denke ich gerne an meine Jungs, die das sicher auch ganz geil finden würde - oder Schlöli und Béla?😁 Und dann war es soweit, das Boot stoppt, wir dürfen raus an die Rehling und nach dem Wahl Ausschau halten. Alle sind ganz still und schauen das Meer ab - wo wird er wohl auftauchen? Die Crew weiß die Zeiten wann dieser Wahl namens Takiki? Aufsteigen wird, denn er kommt ca. jeder Stunde zum Sauerstoff tanken an die Wasseroberfläche. Während wir warten, sichten wir - unerwartet und nicht selbstverständlich - bereits andere tolle Tiere - allerdings die aus der Luft! Mehrere Albatrosse fliegen an unserem Boot entlang, im Abstand von vllt 5 Metern! Sie sind soo groß - mit der Flügelspannweite von bis zu fast vier Metern insgesamt - und sie düsen unmittelbar an der Wasseroberfläche entlang. Diese zu sehen so nahe ist auch ein tolles Erlebnis für uns alle und alle stauen schon jetzt. Doch dann nach kurzem Warten tauchte er dann vor uns auf: gerade mal ein Zehntel des ca. 18 Meter langen Wahls schaute aus dem Wasser - das war quasi so viel wie unser Boot lang war, eine etwas beängstigende Tatsache Irgendwie. Er verweilte dort zum Luftholen für ca.10 Minuten, bis er mit schwingender Wahlflosse wieder abtauchte. Was für ein Spektakel! ..vor allem für die Fotografen an Board, die die ganze Zeit eher durch die Linse starrten, als das Tier in echt zu betrachten. Evelin und ich freuen uns einen echten Wahl in 20 Meter Entfernung gesehen zu haben.

    Und nun dachte ich die Tour wäre vorbei. Allerdings gab es auch die Möglichkeit noch Orka's zu sehen - Killerwahle in schwarz-weiß, die so groß werden können wir ein Bus, mit einer bis zu zwei Meter hohen Rückenflosse. Und auch jetzt hatten wir wieder Glück! Ein Mitpassagier sichtete eine Flosse in der Ferne und das boot fuhr schnurstraks in diese Richtung dorthin. Und zack - alle Mann wieder raus aufs Deck zum Gucken. Und tatsächlich: erst schwamm die Flosse in der Ferne kurz seitwärts an uns einmal vorbei, und dann kam sie plötzlich direkt auf uns zuugeschwommen - da wurde mir schon etwas komisch - und das Boot ändert kurz die Position. Der Wahl taucht ab, .. und kommt in 5 Meter Entfernung direkt vor unserem Sichtfeld nochmal aus dem Wasser in voller Pracht!! Ich war platt, Evelin genauso und ich war so froh dass sie im rechten Moment hingesehen hat! 😁🙌🐳 Und nach kurzem Warten - wirklich alle Passagiere sind still, man hört nur die Wellen ans Boot plätschern, und alle suchen die Wassersoberfläche nach einer schwarzen Flosse ab - und plötzlich Aufregung: wir sehen ein Okra-Paar aus dem Wasser nebeneinander an uns wieder ganz nah vorbei schwimmen. Und auch diesmal kommen sie deutlich aus dem Wasser hoch geschwommen und Evelin ist sooo happy drei Orkas gesehen zu haben!!!

    Was für eine gelungene Tour! Das waren mir die 210 NZ$ für uns beide absolut Wert!! Danke!! Heute waren wir mal die Glückspilze 😁👌

    Nun steht uns wieder die fast zweistündige Rückfahrt zum Campingplatz Nähe Picton bevor. Eigentlich bin ich total knülle.. vor allem der letzte Ritt im Speedboot ging dann doch nicht ganz spurlos an meinem Magen vorbei und mir war etwas flau zumute. Lieber hätte ich jetzt mal geschlafen, aber was soll's. 🤷 Evelin war hingegen sehr wach, und sie freute sich auf ein noch ausstehendes Date: unsere von ihr nicht vergessene Einladung zum Fischen gehen! Na ob das um die Uhrzeit noch was wird? Und dann kamen wir endlich am Campingplatz an. Auch der Mann, der uns das Angebot zum Fischen gehen machte ist da. Aber ich bin so knülle.. nach kurzen zwei Minuten Verschnaufpause fuhr er mit seinem Jeep an uns vorbei, mit an Board sein 13jähriger Enkelsohn Jacob, Evi war happy, wir bekamen das Angebot jetzt gleich hinterher zu fahren und Mitzuangeln, und so knülle wie ich war übte ich mich glatt im "Ja-Sagen" und zack weiter ging's - zum Glück nur für 5 Minuten Fahrt an eine tolle Angelstelle zwischen Fluss und Meer. Vor Ort waren auch viele andere Angler bereits fleißig am Schaffen. Und nach nicht mal fünf Minuten hatten wir bereits den ersten Fisch an der Leine. Evelin durfte sogar mitrauskurbeln! 🎣 Und so sahen wir mit zusammengekniffenen Augen und verzerrten Gesichtern auch gleich zu, wie dieser mit einem schnellem Kopfabsägen und weiterzappeln schnell von Jakob getötet - und noch schneller ausgenommen wurde. Innerhalb der nächsten Stunde fingen die Kerle insgesamt sieben kleine und einen größeren Fisch. Auch das war heute sehr spannend und ein Erlebnis für uns!😁🎏 Zurück am Campingplatz wurde der Fisch fix geräuchert im Campinggrill und ich durfte nun den frischesten Fisch meines kosten. Hmmmmm Lecker! Zusammen mit einem frischen selbstgemachten Salat ist das ein superpassendes Abendbrot zu unserem glorreichen Tag von heute!😁👌
    Noch dazu bekam ich einen weiteren verzehrfertigen Fisch für morgen dazu geschenkt. Man hab ich es gut!

    Aber nun schnell ins Bett. Halb sieben früh müssen wir schließlich ab zur Fähre nach "Picton". Dann heißt es leider 'ByeBye du tolle Südinsel Neuseelands' - ich bin tatsächlich sehr wehmütig. Es fühlt sich irgendwie schon wie ein Stück Heimreise an. Die Zeit vergeht so schnell.. aber drüben warten weitere Abendteuer, nette Menschen und auch eine wunderschöne Landschaft auf uns. Nordinsel - wir freuen uns auf dich 😇
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