Satellite
  • Day 8

    Top of the World Highway nach Chicken

    August 5, 2018 in the United States ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute sind wir früher aufgestanden, um noch einmal nach Dawson überzusetzen und die Ver- und Entsorgungstation zu nutzen und anschließend ein letztes Mal in der Touristeninformation den Wetterbericht abzurufen. Das Wetter sollte in den kommenden Tagen rund um Dawson sehr regnerisch und kühl bleiben, der beste Tag war noch der heutige. Wir warteten noch ein wenig ab bis der Nebel, der noch in den Bergen hing, sich so langsam aufgelöst hatte und starteten unsere heutige Etappe von Dawson über den Top of the World Highway.

    Der Highway verläuft auf einem Gebirgskamm und ist größtenteils eine unbefestigte Schotterstraße mit stellenweise vielen tiefen Schlaglöchern und einige km weit ist die Straße so schlammig, dass das Auto darauf ins rutschen kamen. Anfangs fuhren wir immer mal wieder durch Nebel hindurch, je weiter wir uns von Dawson entfernten desto klarer und weiter wurde aber die Sicht. Kein Vergleich zu dem Nebel gestern und es war definitiv die richtige Entscheidung gewesen, den Top of the World Highway nicht im dichtesten Nebel zu befahren. 👍🏻

    Nach einiger Zeit tauchte vor uns auf einem der Berge wie aus dem Nichts die Grenzstation auf. Ein sehr netter Officer unterhielt sich mit uns und forderte uns auf mit hinein zu kommen, wo wir unsere Fingerabdrücke speichern und ein Foto von uns machen lassen mussten. Die dafür eigentlich fällige Gebühr in Höhe von 6 US Dollar wurde uns dann noch erlassen, weil wir keine US Dollar dabei hatten und dort oben die Kartenzahlung nicht möglich war.

    Wir hatten zuvor schon Sorge, wir könnten eventuell einem Teil unserer Lebensmittel abgeben müssen oder ähnliches aber gefragt wurden wir lediglich nach Waffen, unserer gewünschten Aufenthaltsdauer und ob wir zu zweit reisen oder sich weitere Personen im Fahrzeug befänden. In der Grenzstation selbst hingen viele Aufkleber und Wappen. Unter ihnen auch ein niedersächsisches Polizeiwappen und ein Aufkleber von The Sunnyside, die einen empfehlenswerten Reisekanal auf You Tube betreiben.

    So überquerten wir nun also die Grenze in die USA 🇺🇸, genauer gesagt nach Alaska. Jetzt ist es hier noch einmal eine Stunde früher als schon im Yukon. Direkt hinter der Grenze war ein kleiner Parkplatz, der uns auf einem unserer letzten Campingplätze von anderen Reisenden empfohlen worden war. Hier sollte es eine Rentierherde geben, die gut zu beobachten wäre. Das auf dem Parkplatz aufgestellte Schild bestätigte dies. Rentiere haben wir aber keine gesehen. Es regnete gerade recht stark und so machten wir Mittagspause.

    Nach einiger Zeit ging es weiter auf dem Highway über diverse Berge mit Blick in zahlreiche Täler. An einer Bucht hielten wir an, um die Landschaft zu fotografieren, als wir eine Elchkuh beim Baden im Wasser entdeckten. Wir wechselten sofort die Objektive und versuchten unser Glück, auch wenn sie sehr weit entfernt war. Selbst bei einer Brennweite von 600 mm war sie nur recht klein abgebildet. Mal schauen, was die Bearbeitung noch ermöglicht...

    Dann erreichten wir Chicken🐔, einen kleinen und total verrückten Ort mitten im Nichts von Alaska. Wir buchten eine Übernachtung auf dem örtlichen Stellplatz und schauten uns mit unseren Kameras um. In Chicken wohnen nur einige sehr wenige Menschen. Es gibt vier alte Läden, einen Einkaufsmarkt, einen Shop für Alkohol, einen Saloon, in dem unzählige Cappies an der Decke hängen, und ein Cafe. Daneben befindet sich ein kostenloser Wohnmobilstellplatz und das war schon das eigentliche Chicken. Gegenüber dieser vier Läden ist unser Stellplatz. Er wurde deutlich später für die Durchreisenden angelegt, denen auch ein Souvenirshop und eine Snackbar geboten wird. Hinter dem Shop steht eine alte Dredge, für deren Erkundung man Tickets für eine geführte Tour buchen kann.

    Nach unserem kleinen Stadtrundgang machten wir uns Spaghetti Carbonara - für was anderes hatten wir such keine Lebensmittel mehr, die hatten wir aus Angst vorm Grenzbeamten in Dawson alle aufgegessen - und sicherten nach dem Essen unsere Fotos und Videos. Außerdem müssten wir noch Scherben entsorgen... nsch dem uns der Silver Trail bereits ein Glad gekostet hätte, forderte der Top of the World Highway nun die Kaffeekanne aus Glas. Ich werde nie verstehen, warum man ein Wohnmobil mit Geschirr aus Glas und Porzellan austattet, erst recht nicht beim Befahren derartiger Strecken. Aber Scherben sollen ja Glück bringen und so lange ich noch irgendwie an Kaffee komme... 😎

    Nun geht es früh zu Bett, denn der Tag war lang und die Fahrt relativ anstrengend. Morgen geht es weiter nach Tok.
    Read more