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  • Day 13

    Piacenza - Finale Ligure 1

    June 6, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 21 °C

    Donnerstag, 06.06.2019 - Tag 13
    Piacenza (Italien) - Finale Ligure (Italien)

    Heute früh waren wir komplett platt. Nicht nur, dass unser Stellplatz unter der Schnellstraße und neben dem Bahngleisen lag, auf denen quietschende Züge vorbei fuhren, es waren genau dort auch Bauarbeiten an der Bahnstrecke... und wie das bei solchen Arbeiten üblich ist, trötet ein Arbeiter immer bevor ein Zug kommt, um seine Kollegen zu warnen. Es fahren nachts recht viele Züge auf dieser Strecke und die Tröte hat auch uns bei jedem Zug im Alarmbereitschaft versetzt. Ruhig schlafen geht anders. Aber nun war es so und wir standen leicht zerknittert auf und frühstückten, bevor wir mit bereits wieder gut abgeschwollenem Bein noch einen Spaziergang durch Piacenza machten. Dafür waren wir ja eigentlich auch in den Ort gekommen. Auserdem nutzte ich gleich noch die Gelegenheit, mir eine kortisonhaltige Creme in der Apotheke zu kaufen und ein angeblich funktionierendes Mücken-Abwehrspray. Ich bin gespannt, ob das hilft.

    Als wir dann mit einigen Fotos im Gepäck wieder zurück am Wohnmobil waren, setzten wir unsere Fahrt fort in Richtung Finale Ligure, einem Badeort an der Riviera, in dem ich in meiner Kindheit jeden Urlaub verbracht habe. Anders als vom Navi empfohlen, fuhren wir bereits in Savona von der Autobahn ab und nahmen die deutlich schönere Küstenstraße, die uns dann auch durch Finale Ligure hindurch zum Stellplatz am Ortsausgang führte. Wir bezogen unseren Platz direkt am Meer, lasen noch ein wenig und machten uns dann zu einem längeren Spaziergang durch den Ort an der Eisdiele vorbei, die noch immer dieselbe wie damals war (Birilla Snc), und über die Promenade zurück zum Stellplatz. Viele tolle Erinnerungen kamen dabei hoch. Schade war aber auch zu sehen, dass nicht alles sich zum Guten entwickelt. So kamen wir am ehemaligen Werk von Piaggio vorbei, die hier im Ort einen recht großen Standort hatten. Die Fabrikhallen stehen leer, die Fenster sind kaputt und überall liegt Schutt und Geröll. Sogar die Palme im Innenhof ist eingegangen. Ein trauriger Anblick und sicher auch ein trauriges Erlebnis für alle, die dort einmal gearbeitet haben. Viele andere Erinnerungen waren aber schön und davon erzählte ich noch eine ganze Weile bis wir uns dann Spaghetti Carbonara zum Abendessen machten und Erdbeeren mit Milch zum Nachtisch aßen. Nun liegen wir im Bett und hören das Meer rauschen. Es ist recht starker Wellengang und die Wellen treffen direkt hinter unserem Auto auf am Ufer platziere Steine. Das ist zwar auch nicht leise aber ein deutlich entspannteres Geräusch als die Züge, Autos und die Tröte von letzter Nacht. Gute Nacht und bis morgen!
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