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  • Day 12

    Ein Hausboot ist halt kein Seebär

    July 30, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir waren in den See gefahren.

    Plötzlich drückten Wind und Wellen uns Richtung Schilf.
    Wir machten Kehrtwende doch zurück bis nach Aalbude war es zu weit.
    Die Wellen kamen jetzt von der Seite und brachten das Boot so stark zum schaukeln, dass Prospekte, Gläser, Türen, Badezimmer-spiegel, Eierbecher sowie ein Fernglas, quer durch das Boot flogen.

    Das Boot wurde unsteuerbar.
    Trotz des nachlassenden windes, waren sämtliche Wellen so stark, das Boot oftmals in eine fast 45 Grad Rotation, zu kippen.

    Irgendwann (jegliche Art von Zeitgefühl ist unter den Umständen völlig undenkbar gewesen) kamen wir einem Schilfhang bedrohlich näher.
    Der Motor ist schon ausgefallen. Nach mehrerem stottern und ein paar mal Zündschlüssel gedrehe, gab er auf. Grund: unbekannt!

    Plötzlich polterte es. Der Motor lag auf Grund.
    Keine Minute darauf rumorte es gewaltig, dann krachte es und auch wir saßen auf.

    Mittlerweile war der Anwohner, auf dessen Grundstück unser Boot lag, auf uns aufmerksam geworden und ist auf einem Steg, der ein paar Meter vor unserem gestrandetem Kahn endete, zu uns gegangen.

    Sein Kumpel (Nachbar nehme ich stark an) ist inzwischen auch zu und gestoßen.
    Für in war die Sache ganz klar!
    Er stieg mit allem drum und dran, also Klamotten und Schuhen und so, vom Steg ins Wasser uns watete zu uns.

    Er meinte dass das Boot, wenn es hier noch länger läge, wohl durch die Steine so manipuliert werden würde, dass es unmöglich sei damit noch zu fahren, da die Tonnen unterm Boot kaputt gehen würden sodas Wasser eindringt welches das Boot beim nächsten „In See stechen“ wohl in die Tiefe reißen würde, mit anderen Worten „dass es kentern lassen würde“.

    Er war der Auffassung dass, die einzige Lösung eben das zu verhindern darin bestände, das Boot mit vereinten Kräften bis dorthin zu schieben wo der Motor wieder Wasser schmeckt.

    Nach etwas Zögern taten wir wie geheißen doch, das Wasser wollte und wollte nicht tiefer werden.

    Erst nach ca. 300m merkte man leichte Unterschiede da das Wasser jetzt nicht mehr nur die Knie, sondern auch die Hüfte halbwegs bedeckte.

    Danach ging es mit Manövern hier und dort, mit dem Anker, dem Motor, Seilen und allem möglichen weiter (viel zu viel um davon genau zu berichten denn ihr ahn es sicher schon, natürlich ist es wieder einmal massiv spät ⏰).

    Als alles halbwegs in Ordnung aussah verschwand der man wieder (natürlich nicht ohne unser Wissen)

    Ein paar Minuten darauf kam Daniel an, den wir inzwischen selbstverständlich verständigt hatten.

    Er kam mit seinem Motorboot „Paulchen“ und einem Mitarbeiter namens Jörn.

    Mit ihrem Motorboot versuchten sie uns abzuschleppen: Vergebens.

    Letztendlich kam Daniel auf das Boot, übernahm das Steuer, sagte (natürlich auf Surfisch (Sprache) ganz cool und entspannt) uns immer wo wir stehen müssen damit entweder, wenn es sehr flach war, der Motor nach oben hing, oder, wenn es hohe Wellen gab, der Buk nach oben ragte.

    So manövrierte er uns in den Hafen wo wir erstmal das ganze Boot säubern mussten, da alle mit nassen Klamotten wie auch Schuhen durch das ganze Schiff liefen.

    Abends gab es Pesto-Nudeln mit Tomate 🍅 und Mozarella.

    Am nächsten Morgen packten wir alle Sachen, verabschiedeten uns vom Boot, Daniel und seiner Crew und fuhren Richtung „Nachhause“.

    Sind übrigens auch alle heil angekommen.
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