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  • Day 60

    Huaraz

    February 26, 2020 in Peru ⋅ ⛅ 10 °C

    Von 0 auf 3000m in nur 12h 🙈
    Hier muss man sich erstmal an die Höhe gewöhnen und das beste Hilfsmittel dafür ist Koka-Tee, den wir gleich am Anreisetag von unserer Hostelmuddi bekommen haben.

    Am nächsten Tag starteten wir eine kleine Aklimatisierungsrunde zur Laguna Wilcacocha um uns mit der dünnen Luft anzufreunden.
    Und was soll man sagen, ist schon ein ganz schöner Unterschied 😅

    Unser nächstes Ziel war der eigentliche Grund für unseren Aufenthalt in Huaraz und hat unsere Erwartungen noch übertroffen:
    Laguna Parón.
    Schon die Fahrt dahin war spektakulär, wenn auch ziemlich holprig, denn nach anfänglich guten Straßenverhältnissen fuhren wir 30km auf einer Schotterpiste unserem Ziel entgegen.
    Schon hier sahen wir riesige Berge und tiefe Schluchten.
    Auf einer Höhe von 4200m zeigte sich dann der größte See der Bergkette Cordillera Blanca in den peruanischen Anden von seiner besten Seite.
    Wer jetzt denkt, wir hätten mit Fotoshop nachgeholfen, der darf gerne eine Suchmaschine anschmeißen und sich vom Gegenteil überzeugen lassen 😜
    Um einen noch besseren Ausblick genießen zu können, erkraxelten wir einen nahen Aussichtspunkt und aufgrund der dünnen Luft ging das auch gar nicht mal so schnell 😅
    Aber der Aufstieg hat sich gelohnt, denn von dort genossen wir einen überwältigenden Blick auf den See und einen sich auf der anderen Seite über uns aufbauenden riesigen schneebedeckten Berg.
    Den Namen haben wir natürlich vergessen, da alle Orte/Berge nicht spanisch, sondern in der Sprache der indigenen "Quechua" (ja genau, wie bei Decathlon) benannt sind.

    Klugscheißer fun-fact gefällig?
    Bei dem imposante Berg am Fuße des 3km langen Sees, den über 6000m hohe Artesonraju (haben wir gegoogelt) , handelt es sich um nix geringeres als um den Berg des "Paramount Pictures" Logos.
    Das haben wir aber auch erst vor Ort erfahren und konnten der Geschichte nur mit etwas Fantasie glauben, wahrscheinlich sieht man ihn einfach von der anderen Seite 🤷🏼‍♀️
    Natürlich nutzten wir auch die angebotenen Kanus für einen Ausflug auf den See.
    So waren wir dank ordentlichem Rückenwind und mehreren Versuchen, ein einigermaßen passables Selfie zu fabrizieren, recht schnell in der Mitte der Lagune angelangt und unsere bezahlte Zeit neigte sich dem Ende.
    Der Weg zurück stellte sich daher als schwierig heraus und wir mussten ganz schön gegen die Wellen kämpfen um wieder ans Ufer zurückzukehren 😅

    Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, denn eigentlich herrscht hier gerade Regenzeit.
    Doch davon spürt man eigentlich nichts, denn auch hier ändert sich das Klima gerade rapide und man sieht es der Natur auch mancherorts an.
    Es regnet viel zu selten und das schon seit einiger Zeit 🙁

    Leider wurde aus den weiteren geplanten Wanderungen nix, denn das vermeintlich schwache Geschlecht hat anschließend ziemlich abgekackt...

    Doch so konnten wir die Gelegenheit nutzen, um uns dem Karneval zu widmen, der hier ziemlich groß gefeiert wird.
    An verschiedenen Tagen finden z.B. Paraden statt. Dabei schmücken die unterschiedlichen Stadtteile Festwägen zu diversen Themen und ziehen zusammen mit ihrem Orchester durch die Straßen um dann auf dem großen Marktplatz ein kleines Programm aufzuführen.
    Die Kostümierten tragen dabei häufig große Masken und oftmals verkleiden sich Männer als Frauen und bedienen dabei jedes Klischee.
    Je nach finanzieller Lage sind die Kostüme und die Kulissen der Wägen mehr oder weniger künstlerisch gestaltet.
    Die dargestellten Themen sind oftmals einfach nur lustig oder sozialkritisch, häufig in Bezug auf die Polizei, die das ganze übrigens mehr als zahlreich absperrt.
    Im Unterschied zu Deutschland werden hier übrigens keine Kamellen geworfen, sondern Stieleis 😂

    Am Faschingsdienstag drehen sie dann alle komplett durch...
    Wir wurden schon vorgewarnt, dass dann in den Straßen mit Wasser gespritzt wird und man das Handy besser zu Hause lassen oder in einen wasserdichten Beutel stecken sollte.
    Wir rechneten also mit Spritzpistolen und Wasserbomben.
    Weit gefehlt.
    Schon beim Verlassen des Hostels sahen wir bunt beschmierte Menschen und Autos, denn Wasser allein ist ja zu langweilig...
    Und man bewaffnet sich auch nicht nur mit Kinderkram, sondern die meist Jugendlichen ziehen mit Eimern durch die Straßen.
    Von den Dächern kommt auch immer mal ein überraschender Schwall... 🙈
    Auf dem Hinweg zu unserer "Bushaltestelle", die natürlich nicht gekennzeichnet ist, man weiß hier einfach von wo welcher Bus fährt, sind wir noch recht glimpflich davon gekommen.
    Wir fuhren ein Stück Richtung Caraz und liefen dann zu Thermalquellen, um uns auf Ewig von Rheuma, Muskelschmerzen und co. zu heilen.

    Wieder in Huaraz angekommen waren wir Gringos natürlich ein willkommenes Ziel der wasserwütigen Horden.
    Wir vermieden zwar große Kreuzungen, in denen regelrecht Krieg herrschte, wurden natürlich aber doch oft entdeckt und waren letztendlich klitschnass 😅
    Zum Glück hatten aber alle ihre teuflischen Farbbombem schon am Tag verballert und wir wurden wenigstens diesbezüglich verschont 💪🏽
    Aus sicherer Entfernung schauten wir uns das Spektakel dann noch vom Hosteldach an und versuchten zusammen mit den Besitzern und Eimern, unseren Beitrag an diesem Brauch beizusteuern 😜
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