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  • Day 77

    Machu Picchu

    March 14, 2020 in Peru ⋅ ☁️ 20 °C

    Da waren wir nun, bei einem der neuen sieben Weltwunder.
    Wenn man dieses eigentlich schon 1000mal gesehene Bild vor sich sieht und die Geschichte dahinter erfährt, kann man sein Glück eigentlich gar nicht fassen, dass man es selbst live erleben darf...

    Aufgrund der derzeitigen Regenzeit ist der bekannte sogenannten "Inca- Trail" nicht möglich, denn es kommt häufig zu Erdrutschen.
    Dieser startet in Cusco, der ehemaligen Hauptstadt der Inka, und dauert 4 Tage.
    Diese Variante, um hier her zu kommen, fiel also aus.

    Also eben auf anderem Wege.
    Wir legten erstmal einen kleinen Zwischenstopp in Urubamba ein, einem kleinen Städtchen, was uns gleich in seinen Bann gezogen hat (vielleicht auch weil es echtes dunkles Sauerteigbrot gibt 😍)
    Hier haben wir uns mit einer alten Klassenkameradin getroffen und hatten einen wunderschönen Abend - Danke Conny!

    Dann ging es weiter nach Ollantaytambo und von hier kann man wählen, wie man zum Dorf am Fuße des Machu Picchu, Aguas Calientes, gelangt.
    Entweder eine 5-6 stündige Busfahrt (auf der wohl gerade zur Regenzeit auch mal Menschen sterben, weil die Busse die enge Straße runter rutschen) mit anschließender 3 stündiger Wanderung.
    Oder eine ziemlich teure Zugfahrt die einen in knapp 1,5h heil zum Ziel bringt.
    Haben uns für letzteres entschieden, 😅

    Am nächsten Morgen ging es dann los und wir bestiegen den vöööllllig überteuerten Bus zum Eingang des Machu Picchu auf 2400m.
    Dort gabelten wir uns einen coolen Guide auf und erfuhren viel über diesen über diesen ca. 1450 erbauten Ort.
    Dieser wurde 1911 völlig von Bäumen und Sträuchern überwachsen, entdeckt und sorgsam gereinigt.
    Schon 1920 war er für Touristen eröffnet worden und wurde 2007 zum Weltwunder erklärt.
    Dementsprechend ist hier auch der Touristenandrang, pro Tag pilgern hier (nach gut geordneten Zeitplänen) bis zu 2500 Menschen hin.
    Da aktuell allerdings Nebensaison ist, waren es weniger und wir hatten sogar Eintrittskarten für den meist monatelang ausverkauften Aufstieg zum Waynapicchu.
    Auch das Coronavirus lässt die Zahl der Touristen erheblich sinken...
    Gefühlt die Hälfte der Besucher waren aber übrigens Asiaten 😅

    Doch kurz etwas zu diesem besonderen Ort :
    Diese flache Fläche zwischen den Bergen Machupicchu ("alter" Berg) und Waynapicchu ("junger" Berg) ist nicht natürlich entstanden.
    Die Inkas trugen dafür mit ihren Werkzeugen einen Berg ab, der sich hier befand!
    Sie ebneten das Land und schufen aus den Steinen ihre Häuser und die weitläufigen terrassenartigen Grünflächen, welche als Ackerflächen genutzt wurden.
    Über ein ausgeklügeltes Wasserversorgungssystem konnte selbst zur Trockenzeit bewässert werden.
    Selbst plattentektonische Grenzen sind im Grundriss der Stadt zum Schutz vor hier häufigen Erdbeben berücksichtigt wurden.
    Es gibt Sonnenuhren, steinerne Kompasse und beeindruckende Tempel, durch deren Fenster die Winter- und Sommersonnenwende erkennbar ist, denn dann trifft sich das Licht an besonderen Punkten.
    Man vermutet, dass hier neben dem spirituellen Zentrum auch viele Gelehrte lebten, die sich auch mit Astronomie befassten.
    Unser Unterkiefer klappte uns schon das ein oder andere Mal herunter und wir wissen jetzt wahrscheinlich nur einen Bruchteil😅

    In dieser auserwählten heiligen Stätte durften zwischen 500 und 1000 Menschen leben und sie verteidigten sich jahrhundertelang vor anderen Stämmen.
    Da es keine Aufzeichnung der Inka gibt, kann über vieles nur spekuliert werden und es wird angenommenen, dass es für die Bewohner ein Privileg war, hier zu leben.
    Der Grund für das Verlassen dieses Ort vor ca. 300 Jahren war wohl, dass der damalige König vor den Spaniern geflohen ist und sein Volk mitgenommen hat.
    Die Spanier entdeckten diesen versteckten Ort übrigens nie, zumindest ist diesbezüglich nichts bekannt.

    Am anderen Ende des Dorfes thront der Wayanapicchu und wir wanderten die "Todesstufen" hinauf zum Gipfel auf 2600m.
    Wer sich auch immer diesen Namen ausgedacht hat, neigt wohl ein wenig zur Übertreibung, denn es war zwar anstrengend, aber nach einer halben Stunde waren wir oben und noch am Leben 😂
    Ein toller Ausblick auf den Ort bei strahlendem Sonnenschein war Belohnung genug.

    Das Wetter ist hier in der Gegend übrigens ziemlich wechselhaft, so haben wir anfangs den Wayanapicchu gar nicht sehen können, weil er in Wolken gehüllt war.
    Dann folgte strahlender Sonnenschein, dunkler Himmel mit Donnergrollen mit 5 Tropfen Regen und dann zog es wieder auf.

    Am Ausgang ließen wir es uns natürlich nicht entgehen, uns einen Stempel in unserem Reisepass zu holen.
    Den Heimweg traten wir dann zu Fuß an, um den Geldgeiern nicht noch mehr Geld in den Rachen zu stopfen 😝
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