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  • Day 33

    Townsville

    March 4, 2019 in Australia ⋅ ⛅ 29 °C

    In Townsville verbrachten wir insgesamt 2 Tage. Den ersten Tag zog es uns an The Strand, einen von einem Quallenauffangnetz umzäunten Strand, denn ab Airlie Beach aufwärts heißt es tödliche Quallengefahr im Wasser. Dort haben wir uns im Schatten etwas ausgeruht, denn die Nacht im Auto war nicht die bequemste. Gegen Abend sind wir dann von unseren Hostel aus 3500 Stufen den Castle Hill hinauf. Von oben hatten wir eine atemberaubende Aussicht auf ganz Townsville und Magnetic Island. Von dort aus genossen wir den Sonnenuntergang. Am nächsten Vormittag machten wir uns auf den Weg ins Reef HQ Aquarium, eins der bedeutendsten Aquarien des Great Barrier Reefs, denn es ist eines der Wenigen, welches auch Corallenriffe besitzt. Wir lernten viel über Australiens Meeresbewohner, denn das Aquarium bat viele Führungen an. Wir nahmen an vier dran teil - Predators, Dangerous Animals, Corals und Turtle Hospiz. Denn das Aquarium beherbergt zudem auch ein Schildkröten Krankenhaus. Zum Zeitpunkt unseren Besuchs gab es zwei "Patienten", die beide an den Floating Syndrom litten, ein Zustand, während welchem die Schildkröte aufgrund von zu hoher Gasbildung an der Wasseroberfläche treibt und nicht mehr zum Fressen untertauchen kann. Dies führt zu immensem Gewichtsverlust. Die Gase entstehen beim Konsum von im Meer treibenden Plastiktüte, welche Schildkröten fälschlicherweise für Quallen halten - ein Hauptbestandteil ihrer Nahrung. Der Magen der Schildkröte kann Plastik allerdings nicht verdauen, weshalb diese Gase entstehen. Auch hier haben wir wieder erkannt, welch Schlimme Folgen die von uns Menschen verursachte Umweltverschmutzung hat. Ein viel größeres Problem stellt allerdings der Fang von Haien dar. Viele Menschen, die Angst vor Haien haben, meinen vielleicht jetzt, dass es doch nicht so schlimm ist - eine Bedrohung weniger für den Menschen. Doch der Hai gehört zu den obersten der Nahrungskette im Ozean, den Predators. Jährlich werden, wie wir gelernt haben, 250 Millionen Haie gefangen. Viel zu viele, denn dadurch vermehren sich die Gruppe an Meeresbewohnern eine Stufe weiter unten in der Nahrungskette unnatürliche Weise, da sie ja nun weniger Feinde haben. Dies führt dazu, dass es nun mehr dieser Art gibt, die wiederum vermehrt kleine Fische fressen, die sich wiederum nur von dem untersten Nahrungskettenglied ernähren, nämlich Algen. Dadurch, dass die kleinen Fische in größeren Mengen als zu vor verspeist werden, können sich die schnell wachsenden Algen schneller vermehren und verdrängen die langsam wachsenden Corallen, wie wir sie im Great Barrier Reef normalerweise vorfinden. Die Tötung von Haien erzeugt also ein großes Ungleichgewicht in der Nahrungskette, wodurch die Aussterbung mehrerer Arten gefährdet ist. Während unserer Tour zum Great Barrier Reef haben wir dies auch mit eigenen Augen feststellen müssen, denn die meisten Korallen sind abgestorben. Dies liegt nicht nur allein an den mangelnden Haien in der Nahrungskette, aber allgemein am Eingriff der Menschen in die Natur und dessen Folgen (Klimawandel und Umweltverschmutzung). Denn Korallen benötigen zur Regeneration Jahrzehnte und eine Wassertemperatur zwischen 23 und 28°C. Dies ist in vielen Sommermonaten Australiens nicht mehr gegeben. Ein großes Problem für das einzige zusammenleben Lebewesen der Erde, welches man auch vom Weltall sehen kann - das Great Barrier Reef. Der Besuch des Aquariums hat sich also gelohnt, denn wir haben viel neues Wissen erlangt. Zudem wissen wir nun auch, welche Bewohner des Meeres eine Bedrohung für uns beim Baden gehen darstellen und da ist das geringste Problem der Hai (diese sind meist scheu und sehr selten anzutreffen). Die größten Probleme stellen diejenigen dar, die man gar nicht als Gefahr einstuft, wie Meeresschnecken, Minioktopusse und Seesterne, oder die, die man nicht einfach sieht, wie die langen, durchsichtigen Fäden der Würfelqualle und 5 Millimeter große Quallen, die so klein sind, dass sie auch noch die Fangnetze am Strand durchdringen können. Deshalb sind wir auch dort nie ohne Stinger Suit reingegangen, ein Anzug, der vor Quallenberührungen schützt. Am Nachmittag des Tages blieben wir also auch wieder nur außerhalb des Wassers, so groß die Verlockung bei der Hitze auch war. Abkühlung erfolgte dann nur unter der kalten Dusche. Am Abend haben wir eine Tiefkühlpizza aufgebacken und mussten leider feststellen, dass die Herstellung dieser nicht zu den Qualitäten der Australier gehört. Generell vermissen wir schon gutes Essen und vor allem Fleisch, denn Australiens Supermärkte sind sehr teuer. Danach hieß es für uns früh schlafen, denn wir mussten am nächsten Morgen um 5:30 aufstehen, um den Greyhound Bus ins Outback rechtzeitig zu bekommen.Read more