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  • Day 18

    Ab in den Dschungel!

    January 13, 2019 in Colombia ⋅ 🌙 23 °C

    Genug gefaulenzt. Genug Strand. Erstmal.

    Es soll hier Faultiere geben. Ich hoffe, ich bekomme einen zu sehen. Das wär doch absolut genial, oder?

    Aber erstmal von Anfang an. Ich bin nun in Minca, eigentlich garnicht so weit weg von Santa Marta, einer Stadt an der Karibikküste, aber dennoch von Dschungel des Sierra Nevada Gebirges umgeben. Es ist wunderschön hier. Mein Hostel liegt, wie soll es anders sein, ein wenig außerhalb. Aber diesmal nicht so weit, dass man ein Taxi oder ähnliches braucht. Ich konnte das Stück von der Straße mit meinem Backpack in 15 Minuten laufen, bergauf. In die Stadt ist es also nicht weit.
    Und wir haben einen Pool, sind direkt an einem Fluss und hier sind die Wanderausgangspunkte.

    Da ich, als ich ankam, noch nicht einchecken konnte, wollte ich auch ein wenig die Gegend erkunden. Da ich morgen eine Minca-Tour zu den Kakao- und Kaffeeplantagen und -Fabriken mache, wollte ich unbedingt dennoch zur Casa Elemento (Das ist das berühmteste Hostel hier, mit riesigen Hängematten, mein Hostel ist aber quasi das "Schesterhostel"). Aufjedenfall wäre es an die 6h deine Wanderung gewesen um hin und zurück zu kommen. Da wär der Aufenthalt dort noch garnicht eingerechnet gewesen. Ich wär also gegen 12.00 erst los, dann müsste ich im Dunkeln zurückwandern. Außerdem höre ich ja jetzt auf meinen Körper, vor allem meinen Fuß und der hat gesagt: Sei Faul, nimm ein Mototaxi. Das tat ich. Mein Pomuskel und das Steißbein danken mir - Nicht! Es ging ca 1.5 h über krasse "Straßen", also durch Bach, Stock, Steine, Löcher, bis wir endlich an der Casa Elemento ankamen. Aber all dieser Schmerz war schnell vergessen: der Ausblick war genial!! Und die
    Hängematten ebenso! Nach einer Weile in der Hängematte und einigen Fotos, wanderte ich ne halbe Stunde tief in den Urwald hinein. Ok, es war nicht tief, aber es ging tief runter und ich war mittendrin. Und dort gab es noch eine dieser Hängematten. Ich genoss die Ruhe um mich herum, lag einfach darin. Und dann ließ ich natürlich Fotos machen. Und machte selbst welche.
    Irgendwann wanderte ich wieder nach oben. Da mein linker Fuß komische Zuckungen hatte, trank ich ne Cola und aß dort eine Kleinigkeit zu Mittag.
    Danach sollte es weitergehen: Wie mit dem Taxifahrer besprochen, wartete er auf mich und fuhr mich dann noch weiter hinauf zu einem Aussichtspunkt. An manchen zu steilen Stellen, die mir persönlich zu heikel waren, weil wir in Matsch oder Sand rutschten, stieg ich ab und ließ ihn dort warten. So konnte ich auch ein wenig meinen Po entspannen.
    Nach dem Aussichtspunkt wollte er mich noch zu einem Wasserfall führen, diesen lehnte ich allerdings ab, da ich weder Badesachen dabei hatte, noch Lust hatte deswegen Eintritt zu bezahlen. Außerdem war es dort sehr voll, wie man auf dem Weg, der hinein in den Wald führt gesehen hat.

    Also ging es zurück. Froh endlich angekommen zu sein, checkte ich ein und gönnte mir unten am Pool ein Bier. Ein Hoch darauf, dass meine Bauchschmerzen nicht mehr da sind!

    Anschließend, ich bin selbst erstaunt, dass ich soviel vorplane, aber ich habe meinen Flug nach San Andres und zurück nach Cartagena gebucht. In Cartagena habe ich dann nochmal einen Tag, bevor ich nach Bogota fliege. Und dann geht's auch schon nachhause.
    Diesmal musste ich planen, weil sonst die Flüge zu teuer geworden wären. Und selbst wenn ich gerne noch La Guajira und Sapzurro und noch etliche andere Dinge sehen möchte, brauche ich auch Entspannung, schließlich habe ich dann lange Zeit keinen Urlaub mehr. Und so kann ich argumentieren, warum Alex unbedingt mit mir nach Kolumbien muss.

    Aber jetzt will ich erstmal Faultiere sehen.

    Die heißen auf Spanisch übrigens Lazybones, laut Google Übersetzer, aber ehrlich gesagt, trau ich mich nicht das Wort vor den Einheimischen auszusprechen, weil ich nichtmal weiß, wie man es ausspricht. Aber ich will sie sehen.

    Kurzer Nachtrag: ich war gerade Essen und es beschert einem ja doch ein mulmiges Gefühl, wenn man den unbeleuchteten Weg nachts alleine beschreiten muss. Nicht wegen den Menschen, mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich hier sicher bin. NEIN, wegen den Tieren: Riesenheuschrecken, Spinnen, Schlangen. Aber wozu hat man ne Taschenlampe (außer um Moskitos anzulocken)? Aufjedenfall habe ich dann die Sterne entdeckt, als das Blätterdach etwas Lichter war, und was soll ich sagen. Ich bin begeistert: Noch nie habe ich so viele große, helle Sterne in so einem klaren Himmel gesehen. Da ist nichtmal Polens Ostseeküste was dagegen. Oder Kambodschas Koh Rong Samloem, wobei das dort auch geil war, muss ich zugeben. Aber nicht so.

    Gute Nacht!
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