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  • Day 56

    Im Westen nichts Neues

    March 26, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 18 °C

    Gestern bleib es nicht bei ein bisschen sitzen bleiben... Bis nach 2h morgens hatten wir eifrige Diskussionen, wobei ich mich nur bei manchen Themen beteiligte und sonst den kontrovers verschiedenen Meinungen von Caro und Oscar zuhörte. Um 2.11h schrieb Suky eine Nachricht, es sei etwas passiert. Eigentlich wollte sie wohl eine Frage und kein Ausrufezeichen schicken, weswegen ich erstmal etwas verwirrt antwortete. Im Haus störten wir niemanden, aber die anderen beiden diskutierten noch 15min draußen weiter und das weckte anscheinend die alten Servidoras aus ihrem Schlaf...
    Auf jeden Fall klingelte morgens zum Glück kein Wecker (auch sonst wache ich fast immer davor auf) und so schlief ich bis um 11h. Kurze Zeit später trafen wir uns schon im Campanario zum proben. Aber erst wollte ich noch die Gelegenheit nutzen und mit heißen Wasser duschen, was ja ein Geheimnis zwischen Suky und uns ist. Blöderweise kamen genau als ich mit nassen Haaren rumspazierte Suky und Christina, die regelmäßig Auseinadersetzungen haben. Inzwischen ist es unmöglich, das Christina nicht geschnallt hat, dass wir gegen ihren Willen das Campanario nutzen... Oscar sollte mit Suky etwas außerhalb der Armonía erledigen. Also war der kurze Vormittag nicht konstruktiv.
    Nach dem Essen putzte ich unser Zimmer. Wie der Virus hier ankommen und warum er sich verbreiten soll, wenn wir in unserem Zimmer nicht putzen? Das ist mir schleierhaft, aber auch so war es mal wieder Zeit. Danach ging ich nochmal im Feld hinter dem Wasserturm spazieren - bei jedem der vielen Zäune denkt man erneut nach, ob Strom fließen könnte, aber wenn man die vielen Spinnweben daran sieht, erübrigt sich das Grübeln! Um 17h trafen wir uns wieder zum Proben und probierten endlich die Hymne, die uns eine Servidora zugesteckt hatte, wir sollten sie doch ohne Ankündigung als Überraschung spielen. Anschließend probierten wir, aus den restlichen Lebensmitten, die sich noch im Campanario finden ließen, Fladenbrot zu backen. Beim Mozarttrio gab es dann einige Diskussionspunkte, sodass ich als kleine Auszeit erst mal zur Cochera lief, um zwei neue Bögen zum Ausprobieren und endlich Kolophonium zu holen. Bis zum Abendessen buken wir reihenweise Fladen in der Pfanne aus, währenddessen lernte ich Spanisch: endlich war das Indefinido dran, das ich schon länger versuche zu verwenden, aber eigentlich nicht kann ;). Und später ging es auch nochmal in unseren Bunker, um das restliche Brot auszubacken und aufzuräumen.
    Ach ja, heute Mittag erreichte Oscar und mich eine neue E-Mail: 700 (exakt?!) Personen hätten sich für den Heimflug aus Argentinien gemeldet...
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