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  • Day 12

    fOrT kOcHi & tRaFfIc JaM

    December 23, 2019 in India ⋅ 🌧 25 °C

    Nachdem wir ausgeschlafen haben und in einem recht modernen Hotel frühstücken waren und ich einen feinen Cappuchino getrunken habe und sogar dunkles Brot (natürlich in Garlic-Öl angebraten) bekommen habe, konnte der Tag starten. Vivek war in der Zwischenzeit eingetroffen und wollte mir noch etwas von Kochi zeigen und mich am Abend dann sogar zum Flughafen fahren.

    Der Abschied von Cheppy war wirklich, wie letztes Mal, richtig schwer. Ich mag den Typen einfach sehr und wir haben wirklich immer eine super Zeit zusammen...see you soon!

    Vivek schlug vor mit der Autofähre auf die andere Seite von Kochi überzusetzen um mir dort einen Strand zu zeigen, bissel zu laufen, im Anschluss noch auf einen Drink in eine Bar und zum Schluss noch Fisch essen zu gehen, den man selber angeln konnte! Was ein Programm! Ich erklärte ihm, dass ich gern um 18:00 Uhr wieder im Hotel sein wollte für eine kurze Dusche und dann um 18:30 Uhr loswollte. „No worries Kati!“ war seine Antwort! Ja denn- wer, wenn nicht Vivek, sollte die Zeit besser im Griff haben?

    Die Autofähre hatte etwa Platz für 10-15 Autos, 100 Roller und 200 Personen- gefühlt...auf der anderen Seite fuhren wir dann an einer echt langen Warteschlange im Gegenverkehr vorbei und ich äusserte meine Bedenken, dass wir rechtzeitig zurück müssten. „No worries Kati!“ Ja denn!

    Wir fuhren an einen total wenig touristischen Strand, bummelten dort ein wenig, hielten die Füsse ins Wasser, quatschten und halfen drei Fischern ihr grosses Fischerboot bergauf an den Strand zu schieben! Mein erstes Workout seit dem 10.12.! Ich bin zudem unfassbar dankbar, scheint die Sonne heute nicht. Es ist so schon total drückend, aber mit Sonne wäre es vermutlich unerträglich.

    Auf dem Rückweg organisiere ich noch etwas Geld. Wir nehmen in der Roof-Top-Bar von einem Hotel, im 8. Stock, 1-2 Drinks und fahren dann zu diesem „Fisch-Restaurant“, was sich für mich mehr wie so ein Family-Park entpuppt: Für 1.50 CHF bekommen wir Angeln und Futter und versuchen unser Glück. Mittlerweile ist es 16 Uhr. „No worries Kati!“

    Ich versuche mich zu entspannen und mache unauffällig extra viel Futter an den Haken, damit wir schnell fertig sind! Dies lediglich aufgrund der Zeit, eigentlich muss ich zugeben, hat es Spass gemacht und war echt gemütlich. Wir bekommen natürlich keinen Fisch an den Haken. Mittlerweile ist es 17 Uhr. Das Restaurant ist schon geschlossen aber wir bekommen dennoch Fisch mit Reis und einer scharfen Sauce.

    Der Fisch ist köstlich, das kann man nicht leugnen! Wir starten um 17:30 Uhr. „No worries Kati!“ Google Maps sagt wir sind um 18:00 Uhr im Hotel! Wenn ich an die Schlange zur Fähre denke, sehe ich meine Dusche schon dahinschwinden. Und wie soll es anders kommen? 350m vor der Autofähre kommt sämtlicher Verkehr zum Stillstand. Normalerweise geht es ja immer irgendwie vorwärts, aber sogar die Rollerfahrer stehen! Wir überlegen was zu tun ist und ich beschliesse bis zur Fähre zu laufen und vom Hotel Vivek anzurufen, andernfalls nehme ich ein Taxi. Wir verabschieden uns und ich laufe los, als der Verkehr plötzlich wieder ins Rollen kommt. Ich springe wieder ins Auto und Vivek nutzt die freie Bahn des Gegenverkehrs und heizt an der Schlange, wild hupend, vorbei. Ich renne zum Ticketschalter, kaufe mein Fährticket für 3 Rupie und kann ziemlich zügig auf die bereits eintreffende Fähre. Da es hier keine grossartigen Sicherheitsvorkehrungen glbt konnte man bereits von der Fähre runter bevor diese überhaupt zum Stillstand kam. Ich rannte zum ersten Tuktuk und erklärte, dass es wirklich dringend ist. So schnell er konnte fuhr er durch die Strassen von Fort Kochi und ich rannte ins Hotel. Dort orderte ich sofort ein Taxi und erklärte, dass es schnell gehen muss. „No worries Mam!“

    Im Zimmer sah mein Packen etwa so aus:
    Alles irgendwie rein in den Rucksack und ein sauberes Tshirt ins Handgepäck, damit ich mich bestenfalls am Flughafen noch frisch machen konnte. Das Gepäck runtergeschleppt, Schuhe noch in der Hand, die hätte ich ja im Taxi dann anziehen können. Unten angekommen: Kein Taxi! „No worries Mam!“

    Nach weiteren 15 Minuten warten ging es los. Ich habe vorher noch mit Vivek vom Hotel aus telefoniert. Er bat mich darum, dass der Taxifahrer ihn anrufen sollte. Es war mittlerweile 19 Uhr, mindestens 1.5 Stunden würde der Weg zum Flughafen dauern. Alle redeten davon wie schlimm die Strassen wären wegen Weihnachten! Dann noch die Wartezeit am Check-In einrechnen...das könnte alles sehr knapp werden! Ich bat also den Taxifahrer, er solle doch bitte Vivek anrufen- gesagt, getan: Die beiden vereinbarten einen Treffpunkt irgendwo in Cochin um die Übergabe mit mir zu machen! Der Taxifahrer und das Hotel hatten natürlich gut verdient mit der Aktion, aber das war mir jetzt auch egal. Vivek konnte sein schlechtes Gewissen beruhigen, da doch alles so knapp geworden ist und ich hatte natürlich auch Freude! Es stellte sich dann heraus, dass er auf keinen Fall wollte, dass ich den Flieger verpasse: Inder fahren ja eh schon total verrückt aber was ich jetzt die nächsten 1-1.5 Stunden erleben sollte toppte alles: Er fuhr einen Grossteil mit gedrückter Hupe und ständigem Anblinken des Vordermanns durch Cochin. Immer am Speedlimit (ja, hier gibts sogar Blitzer!). Mir war gar nicht mehr wohl und mir taten die anderen Auto- und LKW-Fahrer echt Leid. Aber er hats ja für mich gemacht, und wir waren tatsächlich um 21 Uhr am Flughafen und ich war mega froh, gab es keine lange Schlange am Check-In! Ich hatte schlussendlich sogar noch so viel Zeit, um mich wirklich frisch zu machen und ein sauberes Tshirt anzuziehen. Philippinen, ich komme!

    Danke Cheppy für die wie immer super schöne Zeit!
    Danke Vivek für deine Gesellschaft und die vrazy Taxifahrt!
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