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  • Day 30

    Dynjandi

    May 11, 2018 in Iceland ⋅ ☁️ 2 °C

    Nachdem ich das Zelt und alles andere eingepackt habe, möchte ich es heute ein letztes mal probieren zum Wasserfall zu gelangen.
    Ich sitze an der Straßenabzweigung an meinen Rucksack gelehnt und warte. Wenn ich eins gelernt habe in den letzten Tagen dann ist es warten und alleine sein.
    Nach zwei Stunden und fünf Autos ohne Erfolg hält plötzlich ein großer SUV an. Eine französische Familie nimmt mich bis zum Wasserfall mit! Heute sind die Straßen frei und wir kommen durch wunderschöne Landschaft endlich zum Wasserfall.

    Das Warten hat sich gelohnt. Der Wasserfall ist atemberaubend. Ich hatte vorher schon Fotos gesehen, aber so groß hatte ich mir es im Traum nicht vorgestellt.

    Dynjandi ist einer der spektakulärsten Wasserfälle Islands und der größte Wasserfall in den Westfjorden. Er besteht aus sieben Wasserfällen. Der oberste Wasserfall Dynjandi ist 100 Meter hoch.   
    Oben schmal (30m breit) und unten immer breiter (60m). Das Wasser stürzt sich wie ein Schleier über die Basaltkanten. Und nach 100m freiem Fall bildet er terrassenartig hangabwärts 5 weitere Wasserfälle. 
    Dynjandi bedeutet Donnernd, und je näher man kommt, desto klarer wird, wieso dieser Name gewählt wurde.
    (Um die Größe des Wasserfalls besser zu erkennen: Auf dem ersten Bild die kleinen gelben, schwarzen und roten Punkte rechts am unteren Rand des Wasserfall sind Menschen ;D)

    Der Rückweg gestaltet sich als schwieriger als gedacht, die meisten Autos fahren in die entgegengesetzte Richtung und nicht in den Norden. Nach drei Stunden und mehreren Autos (nicht sonderlich viele) finde ich wieder freundliche Franzosen. Sie sind auf dem Weg nach Bolungavik und fahren durch Isafjörður und können mich mitnehmen.
    Von den Franzosen höre ich, das am berühmten Vogelfelsen Lautrabjarg um diese Jahrezeit noch keine Papageientaucher zusehen sind. Dann werde ich mir nun überlegen, ob ich, bevor es zurück nach Rekjavík geht, überhaupt dorthin fahre.
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