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  • Day 15

    Barcelos - Vitorino dos Piaes

    September 9, 2017 in Portugal ⋅ ☀️ 19 °C

    Ich bin hier gerade in einer der sicherlich coolsten Herbergen am Weg :D dabei ist es noch nicht mal eine offizielle Herberge - die Casa Fernanda ist ein privates Grundstück, auf dem Fernanda und ihr Mann 14 Betten zur Verfügung stellen, und zwar in einer richtig schönen, urigen Hütte in ihrem Garten, 10 davon in einem grossen Raum, eines (ziemlich lässig) hinter der Hütte halb im Freien und dann noch ein Kingsize-Bett in einem versteckten Räumchen, ebenfalls hinter der Hütte. Für die VIPs. Heute ist Jan der VIP. Er ist auch wieder da. Falls ich diesen Camino nochmal gehen sollte, dann kralle ich mir diese VIP-Suite, so viel ist sicher B) erwähnenswert ist sicher auch noch, daß die ganze Show hier komplett auf Spendenbasis funktioniert, und das beinhaltet nicht nur die Übernachtung, sondern zusätzlich auch noch Speis und Trank! Dabei sollte man unbedingt erwähnen, daß Fernanda selbst kocht. Dem Geruch nach zu urteilen, macht sie das auch ziemlich gut, aber nicht nur dem Geruch nach zu urteilen, die Augen fällen das gleiche Urteil. Sie kocht nämlich hier im Garten. Ebenfalls sehr cool. Getränke werden ebenfalls je nach Gusto zur Verfügung gestellt, sei es Wein oder Bier, und das Bier sogar noch kalt! :) Der Umstand, daß morgen mit putzigen 13 KM ein echter Katzensprung ansteht, lässt mich darüber nachdenken, ob ich mir nicht doch mal ein Bierchen genehmige. Mal sehen.

    Vorhin war ich mit Andrew und Lolly hier im Ort etwas Essen, Fernanda öffnet erst um 14 Uhr und wir waren schon gegen 12 Uhr hier. Zu diesem Zeitpunkt gab es bei uns keine zwei Meinungen darüber, daß die Nahrungsaufnahme unmöglich bis heute Abend vertagt werden kann. Zwei sehr nette Engländer, auch das gibt es augenscheinlich. Sie müssen nett sein, da sie mir ein hervorragendes Englisch attestierten.

    Fernanda erzählte mir, daß sie täglich ausgebucht ist; da ich das schon im Vorfeld in Erfahrung bringen konnte, habe ich sie gestern bereits angerufen und ein Bett für mich reserviert. Gut so. Seitdem ich hier bin, hat sie nämlich schon mindestens 10 Leute weitergeschickt, die ihr Glück bei ihr versuchen wollten. Doppelt ungünstig, da hier auch sonst gerade eher schlechter Betten zu schießen sind - im nächsten Ort, Ponte de Lima, 13 KM entfernt, startet heute ein großes Volksfest, das in der ganzen Region sehr beliebt ist. Eben hat sie die ersten Teller mit frittiertem Fisch serviert, köstlich. Ich habe den dumpfen Verdacht, dass das nun so weiter gehen wird. Gibt Schlimmeres.

    Achso, zum Weg sollte ich vielleicht auch paar Takte verlieren. Hmmm, aber im Grunde gab es da heute keine Sensationen zu vermelden, 21 mittelschwere Kilometer, ein knackiger Anstieg zur Etappenmitte hin, danach geschmeidiges Auslaufen hin zur Casa Fernanda. Und da lasse ich es mir jetzt gutgehen :D Später vielleicht noch mehr.
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