Camino Portugues 2017

August - September 2017
A 26-day adventure by Andreas Read more
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  • Day 26

    Picarana - Santiago de Compostela 20.9.

    September 20, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Geschafft! 😁 Habe gerade mein Zeug auf mein Bett hier im Hostel geknallt, das war's mit dem Camino Portugues 2017. Ich wollte eigentlich in ein Hotel direkt an der Praza Galizia, wo morgen auch der Bus zum Flughafen abfährt, aber das Hotel gibt es nur noch äußerlich. Innen ist schon fast alles sauber entkernt. Also bin ich zu dem Hostel, in dem ich schon mehrfach war. Superzentral aber trotzdem versteckt, und das ganze für 15 EUR. Ich hätte auch mehr angelegt.

    Der Weg heute war eigentlich teilweise richtig schön, aber irgendwann verliert man den Blick für die Umgebung und will dann doch nur noch ankommen. Die letzten beiden Kilometer durch Santiago hindurch waren dann zum Abgewöhnen, Gedrängel auf den Bürgersteigen, Warten an roten Ampeln, überall Lärm, alles Dinge, die ich in den letzten 14 Tagen nicht so arg vermisst habe.

    Aber alles egal, jetzt ist nur noch Wohlfühlprogranm angesagt, Duschen, Spachteln und dann sicher auch das ein oder andere Bierchen in der Sonne schmecken lassen. Und vor allem - nur noch das Nötigste laufen.

    Ohne Rucksack.
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  • Day 25

    Padron - Picarana 19.9.2017

    September 19, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Santiago ist fast in Rufweite, morgen werde ich mich dann unter die Massen mischen, die ihr Ziel erreicht haben. Mal schauen, ob ich mir die Compostella noch kralle, aber warum eigentlich nicht, Zeit genug ist ja, und wenn ich schon mal da bin..

    Das Wetter ist reichlich schattig, mit viel Wohlwollen kratze ich vielleicht 14 Grad zusammen, der Himmel verwöhnt mit einem einheitlichen Dunkelgrau, nur Regen glänzt heute mit Abwesenheit. Heute morgen stattete ich auf dem Weg aus Padron heraus dem Santiaguino do Monte noch einen Besuch ab, einer kleinen Jakobsstatue mit Steinkreuz auf einem Hügel, auf dem der Legende nach der Apostel Jakobus seine erste Predigt auf spanischem Boden gehalten hat. 114 Stufen galt es zu erklimmen, oben angekommen konnte ich den Moment in Ruhe genießen, da außer mir niemand hochgestiefelt ist. In Santiago werden sie dafür wieder anstehen, um sich in die Kathedrale quetschen zu können. Jedem das Seine.

    Der Rest des heutigen Gewaltmarsches über 9,8 km war wie erwartet ähnlich spektakulär wie der Weg von gestern. Wenn da nicht die Kilometersteine mit sich ständig reduzierenden Kilometerangaben über die verbleibende Strecke bis Santiago gewesen wären, hätte man auch annehmen können, man läuft im Kreis.

    Jetzt genieße ich ein wenig die Annehmlichkeiten meiner Suite, bevor ich mir ein leckeres Mahl einfahren werde. Mal schauen, was der Tag noch so bringt.
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  • Day 24

    O Cruceiro - Padron 18.9.2017

    September 18, 2017 in Spain ⋅ ☁️ 16 °C

    Mein gemütliches Auslaufen gen Santiago de Compostella geht weiter. Ich sitze gerade in einem Waschsalon und sehe meiner Wäsche dabei zu, wie sie lustige bunte schaumige Kreise in der Waschmaschine dreht. Und blogge. Auch das ist Pilgeralltag. Wenn auch de Luxe. Kann sich hier nicht jeder leisten. Habe jetzt schon einige Studenten/Studentinnen getroffen, deren Budget echt auf Kante genäht ist. Da ist jeder Euro fest verplant. Zum Glück muss ich das Hohelied der Sparsamkeit in der Form nicht mitträllern.

    Deshalb habe ich mich heute wieder gegen einen öffentlichen Massenschlaf/-schnarchsaal und für eine private Pension entschieden. Einzelzimmer mit eigenem Bad für stramme 24 EUR :) vielleicht sollte ich mich jetzt weniger wie ein Pilger fühlen :( tue ich aber nicht :D

    Heute morgen ging es um 9 Uhr los, nach etwa 12 Stunden Schlaf. Müde war ich nicht mehr. Es regnete und 14 unspektakuläre KM schlossen sich an. Das wird sich in den beiden kommenden Tagen auch nicht mehr wesentlich ändern. Morgen noch mal 10 KM und am Mittwoch das letzte Etäppchen über 15 KM nach Santiago rein.

    Im Grunde ist der Camino gelaufen, die Zeit jetzt ist eigentlich schon die Zeit des Rückblicks. Wie war der Camino, was hat er mir gebracht an Erkenntnissen über meine Ausrüstung, über mögliche Änderungen für die Via de la Plata im kommenden Jahr? Dinge, die ich in nächster Zeit noch genauer überdenken und reflektieren werde. Jetzt werde ich aber noch die letzten Stunden hier auf dem Camino Portugues geniessen. Und die Wäsche in den Trockner bugsieren. Sie ist jetzt fertig.

    Und wer schaute eben noch in der Wäscherei vorbei? Lolly und Andrew, siehe Foto :) sie sind gerade in dem Hotel abgestiegen, das gegenüber der Wäscherei liegt. Typischer Caminozufall. War mit beiden dann eben noch lecker spachteln und sie machen nun ein Nickerchen, they take a nap heißt es, habe ich gerade erfahren. Ich seile mich wieder in die Pension ab, nappen kann ich auch. Ziemlich gut sogar :)
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  • Day 23

    Briallos - O Cruceiro 17.9.2017

    September 17, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute gibt es eigentlich kaum etwas zu berichten. Das hängt damit zusammen, dass ich heute knuffige 10 KM gegangen bin, damit ich noch bischen Wegstrecke für die letzten drei Wandertage habe. Jetzt bleiben mir noch ca. 37 KM bis Santiago verteilt auf 3 Tage. Die anderen sind natürlich schon weiter und ich habe hier in einer schicken Pension ein Einzelzimmer mit eigenem Bad für 15 EUR geschossen. Heute morgen um 8 Uhr ging es los, um 10.30 Uhr war ich in der Pension. Das Zimmer ist richtig schön, ideal zum chillen und direkt nebenan ist eine große Bar, in der man abends auch essen kann. Alles angerichtet für einen seeehr entspannten Tag. Die kommenden drei Tage werden sich ähneln, auch wenn die Unterkünfte wohl nicht mehr so feudal sein werden. Vor allem zu dem Preis. Eins ist klar - der Camino neigt sich jetzt doch deutlich dem Ende zu.Read more

  • Day 22

    Pontevedra - Briallos 16.9.2017

    September 16, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Auch nicht schlecht, wir haben hier eine komplette Herberge ganz für uns alleine! Wir bedeutet Danny, Su-Min, Anna und ich. Und noch zwei Mädels, die gestern in Santiago de Compostella losgegangen und den Camino Portugues in umgekehrter Richtung nach Porto laufen. Hier schleicht noch nicht mal ein Herbergsvater rum :) Wir kamen an der Herberge an, und ein Zettel an der Tür bat den fröhlichen Pilger, Miguel unter einer Nummer anzurufen. Machte ich und er erklärte mir, wo der Schlüssel liegt und dass er heute Abend mal vorbeischaut. Cool.

    Wir waren dann noch schnell einkaufen hier im Dorf, da wir gleich kochen wollen; der Supermarkt war in einem normalen Einfamilienhaus im Erdgeschoss gut getarnt untergebracht. Außen kein Schild oder ähnliches, das auf seine Existenz hinwies, aber das wussten wir Dank unseres Reiseführers bereits. Es gab dort alles und wir kauften mit hungrigem Magen ein, so wie das empfohlen wird :D heute geht niemand hungrig ins Bett, da würde ich hoch drauf wetten wollen. Apropos Bett, ich habe den kompletten Schlafsaal ganz alleine für mich B)

    Der Weg heute war unspektakulär, 17 KM ohne irgendwelche Besonderheiten. Da ich erst kommenden Donnerstag zurück fliege und es nur noch 48 KM bis Santiago sind, muss ich jetzt die Etappen etwas kürzen, um noch etwas Wanderstrecke für die verbleibenden Tage bis kommenden Mittwoch zusammenklauben zu können. In Santiago de Compostella will ich nicht mehr wie einmal übernachten. Deshalb endete meine Etappe heute auch hier in Briallos frühzeitig, während Stefan, Doreen, Jenny und Pia weiterzogen.

    Jetzt wird erst mal gekocht, wir haben alles für ein echtes Festmal :)
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  • Day 21

    Arcade - Pontevedra 15.9.2017

    September 15, 2017 in Spain ⋅ 🌙 14 °C

    Heute mal eine abgespeckte Kurzversion, da wir eben erst wieder vom Essen zurück kamen und ich jetzt reichlich müde bin. Es stand eine Kurzetappe von 13 KM an, allerdings war die bis zur Hälfte immer wieder mit An- und Abstiegen gespickt. Jenny und Pia stiegen bereits in der öffentlichen Herberge ab, dort war mittlerweile auch Danny angekommen. Stefan, Doreen, Anna und ich zogen in eine private Herberge. Später trafen wir uns alle zum Essen und in der Stadt bischen abfeiern. Das Wetter ist hier weiter phantastisch. Morgen mehr, mir fallen die Augen zu. Ich teile mir mit Stefan ein Doppelzimmer, ratet anhand der Fotos, welches Bett MIR gehört und welches Bett IHM. Wir haben übrigens auf seinen Wunsch hin gelost :DRead more

  • Day 20

    O Perrino - Arcade 14.9.2017

    September 14, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Zu Beginn erst noch mal ein Nachtrag zu gestern; nachdem ich in der Herberge eingecheckt hatte, habe ich mich noch mal auf einen geschmeidigen Gang durch die Einkaufsmeile von O Perrino gemacht. Dort saßen Marcel und Sarah entspannt in der Sonne vor einer Bar und süppelten gemütlich an ihrem Pils. Wurde eine witzige Runde 😁🍻😎 wir hätten noch länger tagen können, aber die beiden wollten noch eine Etappe weiter. Obwohl sie zwischendurch am schwanken waren und überlegten, doch im Ort zu bleiben 🤓 Sarah in einem Moment dieses Nachdenkens im Bild weiter unten 🤸

    Anschliessend schlich ich wieder in die Herberge zurück und dort wurde gemeinsam mit Stefans Mädelskombo gekocht. Stefan ist einer der wenigen hier in meinem Alter, kommt aus Castrop-Rauxel, Polizist, passt. Wobei ich sagen muss, dass ich mich am Herd nicht wirklich profiliert habe, meine Stärken lagen eher im Verputzen. Aber zu meiner Ehrenrettung sei angemerkt, dass ich den ganzen Abwasch gemacht habe. Immerhin 😁 Wir saßen dann noch zu 7 und verhafteten paar Bierchen und genossen den schönen Abend.

    Am nächsten Tag, also heute morgen, stiefelten wir dann alle 7 bei nettem Regen zusammen los. Auf dem Plan stand die Etappe nach Arcade, wo die 6 etwas außerhalb bereits 3 Doppelzimmer reserviert hatten. Ich wollte ursprünglich in der Stadt selber übernachten, unterwegs stellte sich aber bei Danny heraus, dass sie schon einen Ort vorher die Etappe beenden wollte, weil sie nicht komplett fit war. Also Planänderung und ich übernahm das freiwerdende Bett. Die Etappe war zu Beginn nicht gut ausgezeichnet, das behaupte ich jetzt mal, da ich zunächst den falschen Weg aus dem Ort wählte 😎 nette Leute aus dem Ort wiesen mir und Stefan aber schnell den richtigen Weg, Mehl gehabt 😁 die Mädels wollten im Ort noch bischen frühstücken, also gingen wir voraus. Und dank meines Umweges dann hinterher 😎

    Die Etappe war richtig schön, und auch das Wetter wurde wieder wie gewünscht - blauer wolkenloser Himmel bei 24 Grad - nur bei zwei kurzen aber knackigen Anstiegen kam wir ordentlich in Wallung. Wir geizten aber auch mit Pausen nicht, so daß alles im grünen Bereich blieb. Kurz vor dem Etappenziel ging es aber noch mal auf ganz kurzer Strecke grußlos von 0 auf 150 Meter hoch 😳 Aber auch das war dann geschafft und zur Linken konnten wir durch die Bäume einen schönen Ausblick aufs Meer genießen. Nicht viel später checkten wir in der Herberge ein, wo uns der Herbergsvater mit einer eiskalten Flasche für jeden begrüßte. Supercool! Jetzt heisst es noch mal powerchillen bevor das Restaurant um 20.30 Uhr öffnet. Soviel für jetzt.
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  • Day 19

    Tui - O Perrino 13.9.2017

    September 13, 2017 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

    Als ich vorhin in O Perrino ankam, hatte ich die Qual der Wahl, welche Herberge für heute mein sein soll. Ich hatte zunächst mit der öffentlichen Herberge geliebäugelt, sie aber nicht mit mir, da sie erst um 13.00 Uhr die Pforten öffnete. Ich war aber schon um 11.00 Uhr da. Ungünstig. Weiter zur Auswahl stand ein Hostel über einem Supermarkt, welches mit Einzelzimmern zu vernünftigen Preisen lockte. Als ich ankam, war aber weder der Supermarkt noch das Hostel geöffnet. Auch irgendwie ungünstig. Ich schlenderte also noch bischen durch den Ort, da kam mir plötzlich ein Teil der Mädelsfraktion aus Barcelos ohne den Westfalen entgegen. Von weitem schon gegenseitig erkannt und großes Hallo. Hätte nicht damit gerechnet, sie noch mal wieder zu sehen, sie hatten doch schon, das ein oder andere Zipperlein. Sie erzählten mir, daß sie in der privaten Herberge Camino Portugues absteigen. War aber nur ein Teil des Rollkommandos, vormals waren sie 6, jetzt noch 3. Gut, ich erst noch mal weiter durch den Ort geschlendert, da kam mir die Mädelskombo aus der Casa Fernanda entgegen, ungewöhnlich gut gelaunt und frisch und verkündeten, dass sie auf dem Weg in die private Herberge Camino Portugues seien. Aha. Es stellte sich heraus, dass sie diese Etappe mit dem Bus nehmen mussten, weil der Körper es so wollte. Gut, also dann die private Herberge, habe dann dort auch eingecheckt, und das Mädel an der Rezeption war ganz fasziniert von dem Regenschirm und konnte gar nicht verstehen, wie man so einen schweren Rucksack tragen kann. Ich hatte keinen großen Bock, alles auf Englisch zu erklären, von wegen Rucksackgewichr auf die Hüften und Gewicht wird Nebensache, also bat ich sie vor den Tresen, setzte ihr kurzerhand meinen Rucksack auf, den sie nur mir Mühe anheben konnte, stellte ihn schnell ein und freute mich über ihr ungläubiges Staunen, als sie sich mit dem Rucksack vor dem Spiegel drehte und wendete und sich fragte, wo das Gewicht hin ist. Als ich ihr dann noch den Schirm anklippste, war sie völlig happy. Schwupps stand noch der Chef daneben und noch eine andere Kollegin und das Ende vom Lied war, dass ich ihnen aufschrieb, wo man die Ausrüstung herbekommen kann und sie mir das beste Bett gaben :)

    Die Strecke heute war echt schön zu gehen, im Grunde fast alles flach und in abwechslungsreicher Umgebung, leider heute morgen auf den ersten Kilometern wieder von Regen garniert, so dass die Landschaft nicht so zur Geltung kam. Sind heute trotzdem mehr Fotos als gestern bzw. vorgestern geworden.

    Jetzt werde ich mich gleich mal bischen bei den Mädels umhören, wie es Ihnen in den letzten Tagen so ergangen ist und dann den Tag entspannt kommen lassen. Später vielleicht mehr.
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  • Day 18

    Rubiaes - Tui 12.9.2017

    September 12, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Ich bin in Spanien. Der Grenzübertritt verlief reibungslos - es galt lediglich eine Brücke über den Fluss zwischen Valenca und Tui zu überqueren. Das ganze wieder begleitet von einem angenehmen Landregen. Den scheine ich zur Zeit gepachtet zu haben. Halt, jetzt wird mir der Grund für den Regen klar! Ich bin wieder in Galicien! Wie konnte ich das vergessen. Ist aber nicht unangenehm, mein Wanderschirm kann gerade all seine Qualitäten zur Geltung bringen.

    Heute morgen ging es zeitig um 6 Uhr raus aus den Federn. Ich recht frisch, viele andere eher weniger. Selbst schuld B) das gilt zumindest für die Partypeople. Maila hat es nun auch erwischt. Gestern hatte sie wohl schon eine schicke Blase, erwähnte es aber nicht. Wollte vielleicht nicht als Jammerlappen da stehen. Heute morgen dann das Malheur: die Blase hatte sich über Nacht entzündet. Sie fragte mich nach Rat und ich gab ihr etwas von meiner Geheimwaffe - dem guten Tyrosur. Ein antibiotisches Gel, das unfassbar gut wirkt. Äußerst ergiebig und jederzeit anwendbar. Es war höchste Eisenbahn bei ihr. Falls es nicht schon zu spät war. Da ich zwei Tuben a 5 Gramm dabei habe, gab ich ihr eine, da sie heute eh nicht laufen kann und wir uns später nicht mehr über den Weg laufen können. Wieder ein Blasenopfer mehr.

    Ich startete dann gemütlich in den Regen, das Prasseln auf meinem Regenschirm hob meine Laune sogar noch. Ist einfach gemütlich, mit so einem Dach über dem Kopf durch die Botanik zu traben. Unterwegs traf ich bei einer Rast in Fontoura auf 4 Mädels aus Deutschland, denen der Schirm auch gut gefiel. Ich bilde mir ein, daß da etwas Neid mitschwang, als die eine meinte: "Clever gelöst". So angenehm der Regen für mich auch war, die Landschaft hüllte er aber durchgängig in einen grauen Schleier. So fand ich wieder wenig schöne Fotomotive und musste mich auf ein paar Schnappschüsse beschränken.

    Die Strecke an sich war heute wunderbar zu laufen, nur zu Beginn ein paar Höhenmeter aber dann ging es beständig bergab und das Laufen ging fast von alleine. Ich merke jetzt auch allmählich, wie die Kondition besser wird und die Füsse immer später anfangen zu brennen. Nach 17 km fühlte ich mich noch richtig frisch, als es durch Valenca ging. Dann über die Brücke nach Spanien und auf spanischer Seite erstmal das Grenzschild fotografieren. Haben noch drei weitere Pilger gemacht und wir 4 waren alle aus Deutschland stellte sich heraus.

    Dann ging es in die Stadt und ich schlenderte zu der Herberge, die ich mir ausgesucht hatte. Es gab noch Platz für mich, und als ich sah, daß hier eine Waschmaschine samt Trockner steht, wusste ich, was ich nach dem Duschen als Erstes machen würde. Wäsche ist nun gewaschen und getrocknet und ich dufte auch wieder. Nun erst mal Siesta und später vielleicht noch mehr.
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  • Day 17

    Ponte de Lima - Rubiaes 11.09.2017

    September 11, 2017 in Portugal ⋅ ☀️ 18 °C

    9/11, passte heute irgendwie, also es gab keine Katastrophe, die Etappe heute war aber doch ziemlich hmmmmmm anspruchsvoll, also zumindest für einen Hillhater wie mich. Gut, dass ich dem Fest gestern nach einem Rundgang schnell den Rücken zugekehrt habe; von meinen Bekannten haben sich eigentlich alle schnell in die Falle verzogen, kaum jemand kann noch einen blasenfreien Fuß vorweisen. Tapes, Pflaster und Blasenpflaster, wohin man schaut. Echt krass irgendwie. Zumal das bei vielen dann in einen Teufelskreis mündet - frustriert wegen der Blasen und der Schmerzen kommt dann abends ordentlich Bier und Wein auf den Tisch, am nächsten Morgen grüsst der Kater, man bewegt sich unrund durch die Botanik und schwupps kommen zu den alten Blasen noch schicke Neue hinzu. Was abends wieder zu ordentlich Pilgerpils und Wanderwein führt. Teufelskreis eben.

    Wie gesagt, die Etappe heute hatte es faustdick hinter der Ohren bzw. in den Schuhen. Ich wusste bereits von letztem Jahr, dass auf dieser Etappe Kraxeln Trumpf ist, ich hatte aber etwas verdrängt, wie steil es phasenweise wird. Meine Erinnerung hat immerhin noch dazu gereicht, den Tag ausgeschlafen und im Vollbesitz meiner Kräfte zu starten. War auch besser so. Nachdem ich die Herberge um 6 Uhr früh verließ, erwartete mich eine Überraschung. Regen. Zwar kein Monsun, eher ein feinnieseliger Landregen. Aber immerhin. Nach den vergangenen Tagen hatte ich mit einer Fortsetzung des Traumwetters gerechnet. Naja, vielleicht doch eher darauf gehofft. Gut, für Regen bin ich gerüstet, zack, den Wanderschirm Rot für Regen gezückt, installiert und keine 2 Minuten später war ich unterwegs.

    Der Weg führte mich zunächst durch die Überreste des Strassenfestes des Vortages samt diverser Übriggebliebener, die weiter tapfer an ihrer Promillezahl schraubten. Das durchaus erfolgreich. Ich fräste mich also durch diverse Trinkergrüppchen, um dann nach ca. einer halben Stunde das Stadtgebiet zu verlassen. Es ging stetig leicht bergan und ich frohlockte innerlich schon, daß ich diese Etappe bestimmt viel krasser in Erinnerung hatte, als sie tatsächlich war. Es nieselte fröhlich und beständig weiter, was zur Folge hatte, daß ich auch keine wirklich schönen Fotomotive fand. Mit der Zeit nahmen die Anstiege sachte zu und nach gut 2 Stunden dachte ich dann nach jeder Biegung, daß ich jetzt doch eigentlich bald oben sein müsste. Ich warf einen Blick auf das Höhenprofil und stellte entsetzt fest, dass ich gerade mal 100 Höhenmeter hatte. Und weitere 300 auf den nächsten 4 Kilometern oder so auf mich warteten. Meine Laune war im Keller. Und dann kamen ein paar wirklich knackige Anstiege. Besonders schön an ihnen war, daß der Untergrund aus Felsgeröll und -brocken bestand. Dazu der Regen, also Kraxeln und Balancieren in einem Aufwasch. Keine Ahnung, wer so was gerne macht. Ich nicht. Da schwöre ich jeden Eid.

    Irgendwann war aber auch das überstanden und es ging bergab :D wie schön in diesem Fall. Etwa 2 Stunden später lief ich in der Herberge ein und knallte mich erstmal in die Federn. Später saß ich draußen in der Sonne, da kamen Andrew und Lolly des Weges geschlendert und setzen sich für ein halbes Stündchen zu mir. Sie sind in einer Herberge vor mir abgestiegen. Dort gibt es aber außer Betten wohl recht wenig, also kamen sie mal vorbei, um sich einen Kaffee zu krallen.

    Sonst ist heute eigentlich nichts besonderes passiert, ich habe meine Klamotten und den Rest für morgen schon wieder am Start und draußen beginnt so allmählich wieder das fröhliche Besaufen. Ach ja, das Wetter hat sich wieder eines Besseren besonnen - der Himmel ist blau und klar. Mal schauen, was der Tag morgen bringt.
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