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  • Day 262

    Berlin

    July 16, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir sind zurück. Es war seltsam, wieder unsere Wohnung zu betreten, und es fühlt sich immer noch seltsam an, länger als vier Tage an einem Ort zu verweilen, aber das sind Dinge, die sich geben werden, sobald der Alltag wieder einkehrt. Wir haben uns vorsichtshalber richtig viel KitKats aus Japan mitgebracht in den abgefahrensten Geschmacksrichtungen (unter anderem Erdbeerkäsekuchen und Wasabi, aber die mit Hokkaido-Melone sind der Hammer), die uns bei Verzehr immer wieder an unseren Trip erinnern - aber auch diese werden irgendwann mal alle sein.

    Was bleibt darüber hinaus? Nun, zunächst einmal ein Haufen T-Shirts. Eine .50cal Gewehrkugel, die ich über vier Flughäfen transportiert habe und in Abu Dhabi für einen mittelgroßen Tumult gesorgt hat (...was sich aber letztendlich in allgemeiner Erheiterung aufgelöst hat), einiges an Schmuck für Kathrin, und noch so in paar Dinge, die sich von Ort zu Ort angesammelt haben, und von denen man sich irgendwann mal nicht mehr trennen konnte - wie zum Beispiel jenes Hufeisen, welches wir in Viñales am Wegesrand gefunden haben. Wir sind nicht besonders abergläubisch, es haben sich aber während der Reise ein paar sehr glückliche Fügungen ergeben, und es ist unsere tiefe Überzeugung, dass das Hufeisen was damit zu tun hat; so hängt es jetzt ganz klassisch über unsere Eingangstür (es wirkt allerdings noch etwas schmucklos. Da müssen wir uns noch was einfallen lassen). Oder der dämliche Strohhut, den ich in Chichen Itza gekauft habe, der kaum getragen wurde und der in keinen Koffer passt, aber trotzdem durch alle weiteren Länder bis zurück nach Hause mitgeschleppt wurde. Aber das, was wirklich zählt, liegt jenseits der genannten materiellen Mitbringsel. Es sind die vielen Momente, in denen wir staunend vor irgendeiner Landschaft standen, mit einem Bier in der Hand warteten, dass irgendwo auf der Welt die Sonne unterging, oder wir uns einfach nur auf die vor uns liegenden Abenteuer freuten. Erinnerungen, die uns keiner mehr nehmen kann und uns bis zur Demenz begleiten werden. Laut Findpenguins war es leider keine richtige Weltreise: wir sind nur 0,9 mal um die Welt gekommen. Sei's drum. Es war unbeschreiblich schön, wir würden alles genauso wieder machen (bis auf Roswell), und können nur jeden animieren, es uns gleich zu tun. Man lebt nur einmal, und da draußen wartet eine ganze Welt darauf, von euch entdeckt zu werden. Wie heißt es doch so schön? Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist.

    Liebe Freunde, hiermit endet Westwards. Das Wissen, dass ein paar Leute zuhause unsere Erlebnisse verfolgen, hat uns nicht nur stets ein Gefühl von Verbundenheit zur Heimat vermittelt, sondern auch gleichzeitig euch zu unseren Mitreisenden gemacht. Danke, dass ihr uns bis hierhin begleitet habt... und bis zur nächsten 0,9-Weltreise!
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