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  • Day 3

    Graffiti auf dem Teufelsberg

    November 7, 2021 in Germany ⋅ 🌧 9 °C

    22 Jahre lang luden bis zu 800 Lastzüge täglich bis zu 7000 Kubikmeter Schutt ab und türmten so den Teufelsberg im Grunewald auf. Bis 1972 wurden insgesamt 26 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt hier abgeladen. Das entspricht grob einem Drittel der Trümmer zerbombter Berliner Häuser, etwa 15.000 Gebäuden. Der künstlich aufgeschüttete Teufelsberg wurde zur höchsten Geländeerhebung im damaligen West Berlin.

    In den 1950er Jahren entdeckte die US-Armee den Berg als hervorragenden Standort für eine Abhöranlage. Die anfangs mobile Installation zur Überwachung des Luftraums wurde bald durch feste Gebäude abgelöst, es entstand die Field Station Berlin Teufelsberg. Dazu wurden mit der Zeit fünf Antennenkuppeln errichtet, die Überwachungsaufgaben zur Zeit des Kalten Kriegs bis weit in das Gebiet des Warschauer Paktes übernahmen.

    Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden die elektronischen Einrichtungen der Anlage entfernt, da sie nach dem Ende des Kalten Krieges nutzlos geworden waren. 1991 zogen Amerikaner und Briten ab. Die Gebäude blieben stehen bzw. wurden sogar erneuert und neue Radaranlagen installiert, denn sie konnten bis 1999 zur zivilen Luftüberwachung des Flugverkehrs genutzt werden. Danach wurde die Nutzung eingestellt und das Gelände verkauft.

    Das Gelände ist mit einem Zaun gesichert und wurde bis Anfang 2003 bewacht. Aus finanziellen Gründen gab der Senat die Bewachung auf, was zu massivem Vandalismus führte.

    Heute kann der Lost Place gegen eine Gebühr von 8 Euro besucht werden. Das haben wir gemacht, auch wenn 8 Euro eigentlich ziemlich frech sind, hat sich der Besuch gelohnt. Da es hier so viele Motive gibt, gibt es 2 Footprints!
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