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  • Day 41

    Durchgeschmorte Sicherung

    September 5, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 32 °C

    Nach 10 Stunden erholsamen Schlafes fühle ich mich besser. 7 Uhr stehen wir auf um in den Tag zu starten. Bei der für uns frühen Aufstehzeit haben wir nicht mit den vielen Iranern gerechnet. Die bevölkern nämlich ab jetzt schon wieder den Park und frühstücken. Die meisten von ihnen befinden sich auf der Durchreise, andere wollen sich schon mal einen guten Platz reservieren.

    Im Iran haben wir bisher den meisten Müll vorgefunden, der irgendwo herum liegt. Dafür haben wir echt kein Verständnis, denn es gibt überall Mülleimer und -tonnen. Als wir selber Müll wegwerfen, ändert sich unsere Ansicht etwas. Wenige Sekunden danach kommen Krähen angeflogen, die den Beutel zerreißen. Danach liegt der Müll rund um den Eimer und ein Wildschwein prüft auch gleich ob noch was verwertbares dabei ist.

    Während unseres Frühstücks werden wir schon wieder angesprochen. Dieses Mal jemand der gut Englisch spricht. Das ist immer sehr aufschlussreich, da wir so das meiste lernen können. Außerdem bekommen wir von der Familie, die uns am nächsten sitzt, eine große Weinrebe geschenkt.

    Nun geht es endlich weiter. Aber der Sprit geht uns langsam aus. Um zu tanken brauchen wir eigentlich eine Tankkarte, sonst gibt es keinen Diesel. Glücklicherweise ist die an vielen Tankstellen bereits vor Ort und wir können tanken. Ohne Karte müssen wir das Doppelte zahlen. Das sind immerhin 5,5 Cent pro Liter. 😅

    Auf einer großen Landstraße bildet sich auf einmal ein Stau. Wir wissen gar nicht, wodurch der zustande kommen soll. Als wir näher kommen, verstehen wir es. Auf der Straße sind Händler, die ihre Waren anbieten. Viele Iraner entscheiden sich kurzerhand dafür etwas zu kaufen und bleiben einfach stehen. So entsteht schnell mal ein Stau.

    Bei unserem nächsten Halt stellen wir fest, dass die Kühlbox nicht mehr läuft. Ein kurzer Check sagt uns, dass zum Glück nur die Sicherung durchgebrannt ist. Wir halten also am erstbesten Kfz-Teileladen und zeigen die durchgebrannte Sicherung hin. Wir bekommen eine in die Hand gedrückt und dürfen gehen. Bezahlen dürfen wir nicht. Bei so hilfsbereiten Leuten versuchen wir gleich noch unser Telefonproblem anzubringen. Nach viel Probieren erhalten wir die Aufforderung unsere Handysprache in Persisch zu ändern. Wir tauschen nur einen Blick aus und stellen fest, dass wir die ganze Sache jetzt dringend abbrechen müssen. Wir haben noch mal Glück und ein Kunde erklärt sich bereit uns zu einem Mobilfunkgeschäft zu bringen.

    Im Laden selbst leiden wir schon wieder unter Verständigungsproblemen. Obwohl keiner Englisch kann und niemand den Übersetzer verwenden will, wird das Problem schnell gelöst. Was das Problem war, wissen wir bis heute nicht. Mittlerweile haben wir uns schon einige Verschwörungstheorien zusammen gesponnen.

    Bei einem kurzen Halt, um einen Turm zu besteigen werden wir enttäuscht. Der Turm ist nicht zu besteigen. Wieder im Auto parkt vor uns ein Mann aus, der völlig schmerzfrei ist. Als er nur noch ein paar Zentimeter von unserem Auto entfernt ist, klopft Anni wie verrückt an sein Auto, um ihn zum Anhalten zu bewegen. Er bleibt unbeeindruckt und Anni schlägt heftiger auf sein Auto. Das war ein lustiges Bild. Glücklicherweise hat er uns nicht berührt und ist dann weggefahren. In einem anderen Land hätten wir vielleicht noch eine drauf bekommen.
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