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  • Day 25

    Kalaw - Inle See, Tag 1

    December 10, 2016 in Myanmar ⋅ ⛅ 18 °C

    'Was soll denn überhaupt noch an das in alle Höhen gelobte Bagan heranreichen können?' fragt sich vllt. der geneigte Leser. Nun, ich war selber skeptisch ob so schnell etwas derartiges kommen würde, aber Myanmar weiß einfach zu überzeugen! Nach wieder einmal unverhältnismäßig langer Busfahrt (8 Stunden für 250 km) von Bagan nach Kalaw gestern, starteten wir heute unsere dreitägige Wanderung von Kalaw zum Inle See: Tag 1 ist absolviert und schon jetzt kann gesagt werden, dass es mehr als grandios ist!

    Auf 25 km ging es erst durch recht dicht bewachsene Waldgebiete hinauf ins bergig-hügelige Gebiet der Teebauern (grüner Tee). Es bot sich eine wunderschöne Berglandschaft, die uns auch das Mittagessen versüßte (Chaibatti mit Avocadosalat, Curry, Gemüsesuppe und einer großen Auswahl an Früchten).

    Am Nachmittag ging es weiter erst entlang und auf den Bahngleisen durch mehrere Ortschaften ins Gebiet der Reisbauern. Diese waren teils noch mit der Jahresernte beschäftigt oder mit dem Abtrieb von Wasserbüffeln. Schließlich kamen wir in einem kleinen Dorf an, das uns (just in dem Moment in dem ich dies schreibe) über Nacht beherbergt. Alles sehr urtümlich (Dusche besteht beispielsweise aus großen Wasserbottichen aus denen man mit kleiner Schale schöpft), Bilder und Bericht dazu folgen noch! Abendessen bestand aus Allerlei aus der Region - genau wie das Mittagsmahl einfach nur köstlich!

    Tageserlebnis:
    Bevor die Tour startete, konnten wir eine sehr nette Niederländerin und zwei New Yorker, die zu einer Tagestour aufbrachen, vor einem ausgesprochen unangenehmen, weil ständig zeternden und ununterbrochen redenden Landsmann bewahren. Mit diesem hatten wir gestern im Bus schon das zweifelhafte Vergnügen. Er klapperte am Morgen alle Trecking-Agenturen ab, um eine nach seinen Vorstellungen geeignete Tour zu finden:
    1. Eine möglichst große Gruppe (damit er möglichst viele potentielle Opfer für seine Dauerbeschwallung hätte)
    2. Eine Route die nicht allzu lang wäre, da (wie er lautstark hervorhob) sein Meniskus schon stark in Mitleidenschaft gezogen ist (ich bin in Anatomie nicht so bewandert, aber wahrscheinlich gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Überbeanspruchung der Stimmbänder und Knieproblemen...)
    3. So billig wie möglich (obwohl man über die Preise wirklich nicht meckern kann, für 3 Tage zahlen wir mit Vollverpflegung, Unterkunft, Transport über den See und Guide 70 $ pro Nase)

    Weil ihm der Preis noch nicht vollends bei unserem Anbieter zusagte, zog er noch zu anderen Agenturen weiter, drohte aber mit seiner Wiederkehr und Teilnahme an der Tagestour, sollte er doch nichts besseres finden. Die durch unsere Vorwarnung und diese Vorstellung alamierte Niederländerin meinte nach vormaliger Zustimmung nun auch, dass sie ohne ihn als Begleitung besser dran wäre. So begann sie auf unseren Vorschlag hin die Tour verfrüht. Die Amerikaner stießen deshalb auch vollkommen ungeplant am Markt anstatt direkt bei der Agentur zur Gruppe und entgingen somit allesamt dem nervtötenden Deutschen. Wir trafen sie zufällig beim Mittagessen wieder und lachten herzlich über unsere Unverfrorenheit (wir Schelme wir!). 😁
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