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  • Day 59

    Angkor #3 - "Rest vom Schützenfest"

    January 13, 2017 in Cambodia ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach fulminatem Start in den Tag (siehe vorangegangener Footprint) fuhr Tino mich zum Südtor Angkor Thoms - der "Großen Hauptstadt". Diese war ihrerzeit Machtzentrum des Khmer Königreiches (Gesamtgebiet Angkor hatte mit Umgegend ca. eine Million Einwohner, im Mittelalter!), ist von einem 3 km x 3 km großen Wassergraben samt Mauer umschlossen und beherbergt mehrere Tempelbauten.

    Der Zugang zu besagtem Stadttor (derer gibt es fünf, eines in jeder Himmelsrichtung plus ein zusätzliches im Osten) ist auf der einen Seite gesäumt von Dämonen und auf der anderen Seite Göttern, die jeweils eine gefahrenabwehrende Naga tragen. Das Tor selbst (Bild 1) schmücken riesige Gesichter (eins in jeder Himmelsrichtung), die laut Tino für die vier Tugenden eines Herrschers stehen.

    Weiter ging's zu dem jüngsten aller Angkor-Tempel: Bayon (Bild 2). Auf diesem sind 54 Türme mit dem Vierfachgesicht, über deren Bedeutung Wissenschaftler noch immer rätseln. Außerdem ist an der Außenmauer der dritten Einfassung Geschichtliches in Form von Reliefs festgemeißelt. Bild 3 zeigt beispielsweise eine Seeschlacht auf dem Tonle Sap zwischen Khmer und Cham - sehr eindrucksvoll!

    Weiter wanderte ich durch den Dschungle zum Baphuon, welcher vor allem durch den wunderschönen Zugangsweg (Bild 4) heraussticht. Von diesem war's nur ein Katzensprung zum Phimeanakas - bei der Bruthitze trotzdem eine Herausforderung (so fertig war ich schon lang nicht mehr)! Über die Elefanten- und Leprakönig-Terasse (schöne Reliefs) kam ich dann endlich (ca. 10:30 Uhr) zu meinem wohlverdienten Frühstück, welches von Tino glücklicherweise vom exorbitanten Wucherpreis von 5 $ auf einen immer noch saftigen Preis von 3 $ heruntergehandelt wurde.

    Gestärkt ging's zum Siegestor (zweites Stadttor im Osten) hinaus zum Ta Keo, einem nie vollendeten Tempel. Auf diesen sehr rustikalen Vertreter hiefte ich mich auch noch hoch (Bild 5), obwohl die Kräfte langsam schwanden.

    Last but not least lag noch Ta Promh auf der Tagesroute, der nach Angkor Wat berühmteste Tempel, da er schon als Filmkulisse in einer Tomb Raider Verfilmung gedient hat (Bild 6). Den besonderen Reiz dieses 'Dschungeltempels' macht die Überwucherung der Anlage durch riesige Bäume aus. Jedoch war ich ein wenig enttäuscht, da seit der Tempel Anfang 2016 in Staatsbesitz überging, der Überwucherung Einhalt geboten wird, wodurch der spezielle Reiz etwas verloren geht. Dennoch ein würdiger Abschluss meiner Angkor-Erfahrung!

    Zusammengefasst kann Angkor nur als wahrlich fantastisch und märchenhaft beschrieben werden - sollte ein jeder mal gesehen haben (und das schreibe ich ein paar Tage später, nach überstandenem leichten Sonnenstich/Hitzschlag, den ich mir an diesem Tag einfing)!
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