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  • Couchsurfend dem Regen entkommen

    May 13, 2021 in Germany ⋅ 🌧 9 °C

    Montags und Dienstags ging es dann über die letzten Gipfel, die über 1000 Höhenmeter liegen. Der Montag war richtig anstrengend, da hab ich mich echt müde gefühlt und dann am Abend beschlossen früher als ursprünglich gedacht einen Zeltplatz zu suchen. Ich durfte die Nacht auf einer Skipiste neben einem Schlepplift verbringen - ein kleiner Teich in der Nähe bot dann noch eine angemessene Erfrischung nach dem sehr warmen und wunderbar sonnigen Tag.

    Ab Dienstag Abend wurde schon seit längerem Regen prognostiziert, vor allem am Mittwoch und am Donnerstag sollte es größere Mengen an Niederschlag bringen und ich hatte große Zweifel, dass meine Ausrüstung dabei trocken bleiben würde. So dachte ich schon am Sonntag über mögliche Alternativen nach. Immer wieder entlang meiner Route suchte ich auf der Plattform von Couchsurfing nach möglichen Unterkünften, da ich allerdings zumeist durch sehr kleine Orte kam, hatte ich bislang keinen Erfolg.

    Bei Georg war es schließlich anders. Er antwortete innerhalb einer Stunde auf meine Anfrage und schrieb, dass er natürlich Platz für mich hätte - was für eine Freude!
    Ich passte meine Route etwas an, ging am Dienstag vom Kaitersberg nach Bad Kötzting und am Nachmittag über den Haidstein Richtung Weiding - einem kleinen Ort zwischen der Grenzstadt Furth im Walde und der Landkreisstadt Cham.
    Als ich gerade vom Haidstein hinunter wanderte und es leicht zu Tröpfeln begann, meldete sich Georg bei mir und bot mir an, dass er mich das letzte Stück abholen könne - wie nett von ihm!
    Bei Georg und seinen beiden Söhnen - Pascal (18) und Patrick (20) - durfte ich nun von Dienstag Abend bis Freitag früh bleiben. Es war schön wieder einmal eine Zeitlang an einem fixen Ort zu verweilen. Hier fehlte es mir an nichts, hatte ich doch sogar ein eigenes Zimmer, eine Dusche und bekam reichlich zu essen und zu trinken. Recht schnell ist mein großer Appetit aufgefallen.
    Georg zeigte mir seine Heimatorte - von Cham über Chammünster, Weiding, Armschwang und Furth im Walde. Ich bekam eine exklusive Betriebsführung in ihrem Familienunternehmen und lernte jede Menge Menschen kennen, wie auch Moni, die 22 Jahre lang in Italien lebte und sehr, sehr gut kocht - war schön sich mit dir zu unterhalten.
    Ich verbrachte meine Zeit bei Georg mit interessanten Gesprächen, beim Billard spielen, in der Sauna und ich nutzte die Zeit dafür so manches meiner Ausrüstungzu flicken. So haben sich bspw die Schuhsohlen meiner Laufschuhe begonnen zu lösen (Superkleber hilft!). Das immer wieder nass werden durch Schnee und Regen tut ihnen dann doch nicht so gut.
    Und auch körperlich hat mir die Pause gut getan, haben mir die Berge der vergangenen Tage doch einiges abverlangt.
    Lieber Georg, danke, das ich die paar Tage bei euch verbringen durfte. Danke für deine Großzügigkeit und die Einblicke in deine Heimat und dein Leben.
    Es hat mich gefreut, dass ich mich am Donnerstag Abend mit einem selbst gemachten Kaiserschmarrn ein bisschen revanchieren durfte.

    Die Wettervorhersage bleibt zwar unbeständig, aber es wird viel weniger viel weniger Regen prognostiziert, als in den vergangenen Tagen und ich merk' auch wie in mir schon wieder die Lust kommt weiterzugehen.

    So möcht ich in den nächsten Tagen bis zum Zielort des nördlichen Goldsteigs nach Marktredwitz weiter wandern.
    Es liegen mittlerweile schon viele Kilometer hinter mir. Ein kleines Stück ist es noch bis nach Norwegen.

    Schönen Fenstertag und einen schönen Start ins Wochenende,
    Bernhard
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