Kaukasus

May - June 2019
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  • Day 1

    Das fängt ja schon mal nett an!

    May 3, 2019 in Serbia ⋅ ☁️ 22 °C

    Gestern war ein wunderschöner Frühlingstag. Wir haben unsere Koffer gepackt , das Hotel für heute gebucht und mit Vorfreude den letzten Krimskrams erledigt. Abends dann der Schreck: Regen wird vorausgesagt und schon um 2 Uhr früh ist es soweit. Und es regnet auch noch am Morgen stark und unaufhörlich. Die Wettervorhersage verspricht sogar noch eine Kaltfront. Eigentlich hatten wir uns ja vorgenommen auf keinen Fall bei Regen zu starten aber auf naßkalt wollen wir nun wirklich nicht auch noch warten. Also los! Bis nach Budapest regnet es durchgehend, dann läßt der Regen etwas nach und es wird etwas wärmer. An der Grenze zu Serbien stehen kilometerweit die Autos. Karl schlängelt sich an der ganzen Kolonne vorbei und wir sind schnell durch. Danach führt die Autobahn durch eine weite, brettelebene Agrarfläche. Bis Novi Sad lässt uns der Wind nicht los. Der einzige Pluspunkt vom heutigen Tag ist das tadellose Quartier und die freundlichen Wirtsleute, die auch Motorradfahrer sind. Gleich bei der Ankunft gibt's einen Willkommenskaffee und je ein Stamperl Slivowitz. Da laden wir unsere Gastgeber auch auf ein paar Stamperl von unserem Marillen Schnaps ein. Es wird mit Händen, Füßen und Google Translater erzählt und fachgesimpelt, dass es eine Freude ist. . Wir sind froh, dass wir den ersten Tag trotz allem wie geplant geschafft haben. Ab morgen darf es besser werden!Read more

  • Day 2

    Plovdiv, Bulgarien

    May 4, 2019 in Bulgaria ⋅ 🌙 21 °C

    Tatsächlich scheint heute morgen die Sonne und das Thermometer klettert bis auf 26 Grad. Welch ein Unterschied. Unser Marillenschnaps befindet sich übrigens in Plastikwasserflaschen in den Getränkehalterungen an den Sturzbügeln unserer Blue. Darüber hat sich unser serbischer Wirt total zerkugelt. Prompt schenkt er uns zum Abschied noch einen halben Liter Zwetschkenschnaps in einer weiteren Wasserflasche, bevors losgeht. Der weitere Weg ist langweilig, nur Autobahn, Autobahn, Autobahn. Wenigstens warm und trocken ist es. Wir übernachten im neuen, wunderschönen Hotel Frigopan. Im Erdgeschoss befindet sich ein Pferdestall mit 16 Pferden und vor dem Hotel ein Platz zum Dressurreiten. Das Hotel wurde erst vor kurzem eröffnet. Außer uns sind nur eine Runde jüngerer Männer hier, die am Abend fleissig feiern. In aller Frühe sehen wir sie wieder mit je einer Dose Reparaturbier in der Hand und glasigen Augen auf der Terrasse zum Rauchen.Read more

  • Day 3

    Sile

    May 5, 2019 in Turkey

    Weiter geht's noch immer auf der Autobahn. Es schaut verdammt nach Regen aus, und wirklich dauerts nicht lange und es geht wieder los. An der türkischen Grenze wird professionell gearbeitet und wir sind deshalb schnell durch. Der Regen läßt ein bißchen nach und wird bei der Einfahrt nach Istanbul wieder heftig. Die 15 Millionen Einwohner Stadt hat sich seit unseren letzten Besuchen in eine moderne Satellitenstadt verwandelt. Es gibt bereits unzählige Wolkenkratzer. Der Verkehr ist höllisch. Die Leute wechseln ohne zu blinken die Fahrspuren und haben keine verläßlich funktionierenden Bremsleuchten. Eine Blechlawine wälzt sich da auf einer achtspurigen Fahrbahn durch die Stadt. Wir machen das ein bißchen schneller, weil wir die meiste Zeit auf dem Pannenstreifen an der Kolonne vorbeifahren. Das ist hier kein Problem, nicht einmal die Polizei regt sich auf. Auf unserem Weg nach Sile am schwarzen Meer kommen wir in die Berge. Plötzlich zieht Rauch über die Autobahn und es riecht nach Gegrilltem. Links und rechts sehen wir dann Unmengen von Autos, Grillhütten, Tischen und Bänken, freistehenden Grillern und Leuten, und das bei strömendem Regen! Ein bißchen hätte es uns auch nach Gegrilltem gelüstet, aber der Wunsch nach einem trockenem Quartier war doch stärker. Kaum ist das Motorrad beim Hotel abgestellt, hört auch der Regen auf (haha!). Das Violet Park Hotel ist ein kleine, feine und blitzsaubere Anlage. Schnell stellt sich heraus, dass der Rezeptionist hier das Mädchen für Alles ist. Er kocht uns das Abendessen und serviert es, er ist der Hausmeister und stellt die Rechnungen aus. Unser Alleskönner ist ein türkischer Kurde, war einige Jahre in Deutschland und spricht deutsch und englisch. Am Nebentisch sitzt auch ein Paar und plötzlich stehen zwei Raki vor uns. Die sind ein Geschenk vom Nebentisch und die zwei die Besitzer der Anlage und der Raki ist ein Eigenerzeugnis. Wir 5 sind die einzigen Leute hier. Da kommt natürlich auch wieder die Marille ins Spiel und der Abend wird unterhaltsam und interessant. Der Kurde fungiert jetzt als Kellner und Dolmetscher.Read more

  • Day 4

    Kefken

    May 6, 2019 in Turkey ⋅ ☁️ 21 °C

    Morgens ist es bereits angenehm warm. Endlich können wir unsere Teddys aus der Jacke nehmen und jetzt ist erstmal Schluss mit Autobahn. Wir nehmen die Straße nahe der Küste. Sie führt durch hügelige Landschaft, es ist ein bisschen wie Steiermark, mit vielen Obstbäumen, Bauern und Kühen. Das schwarze Meer sehen wir erst in Kefken. Hier wollen wir bleiben, denn wir sind einfach müde. Wir finden Quartier in der Pension Jeniray. Ich handle den Preis von 150 auf 100 TL herunter, weil ich finde, dass für dieses sogenannte Apartment mit ziemlich mangelhafter Ausstattung, ohne Essen, Internet und Bettwäsche umgerechnet 15 € noch immer mehr als genug sind. Während wir unseren Tee auf der Terrasse trinken, kommen ein paar Zigeunerinnen daher und reden uns auf türkisch oder was auch immer an. Wir verstehen nichts, außer einem Wort: Dollars, und das in Verbindung mit der typischen Daumen-und-Zeigefinger-rührt-euch-Bewegung. Dollars hätten wir nicht einmal gehabt, wenn wir sie gehabt hätten. So schnell geben die aber nicht auf: Eine von ihnen macht Karl ein eindeutiges Angebot. Das war glasklar verständlich - auch ohne Google Übersetzer! Selbstverständlich aber ungern müssen sie dollarlos von dannen ziehen. Und wir gehen jetzt endgültig in den Relaxmodus über.Read more

  • Day 5

    Wieder einmal Regen

    May 7, 2019 in Turkey ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir beschließen doch wieder auf die Autobahn zurückzukehren, damit wir Georgien schneller erreichen. Bergstrecken wird's ohnehin noch genug geben. Bevor wir zur Autobahn kommen, ist die Strasse wegen eines Brückenneubaus gesperrt und auf der Umfahrungspiste steckt in totaler Schräglage ein Lastwagen fest. Da ist nicht einmal eine Motorradbreite frei, deshalb müssen wir uns einen komplett neuen Weg zur Autobahn suchen. Nach 350 Autobahnkilometern in Regen und Wind haben wir endgültig genug. Wir checken bei einem Hotel an der Autobahn ein und das ist eine gute Entscheidung, denn es regnet immer stärker und für morgen ist auch noch Regen angesagt....Read more

  • Day 6

    Ankunft in Samsun

    May 8, 2019 in Turkey ⋅ ⛅ 13 °C

    Während der Nacht geht ein schweres Gewitter nieder. Irgendwo neben unserem Hotel muß wohl der Blitz eingeschlagen haben, den es macht einen fürchterlichen Kracher und es hagelt daumengröße Körner. Wir hoffen sehr, dass den Wolken mal das Material ausgeht, aber nein, frühmorgens schüttet es noch immer, auf den Bergen ist es noch weißer als gestern, die Wolken hängen bis ins Tal und in Fahrtrichtung ist es dunkelgrau. Wir sind schwer am Überlegen, was wir am besten machen sollen. Der Platz hier ist langweilig, weil es außer dem Hotel, der Tankstelle, dem Restaurant und einem Markt nichts zu sehen gibt. Während des Frühstücks hört es auf zu regnen und so beschließen wir trotz allem weiterzufahren, weil wir ja irgendwann demnächst ankommen wollen. Die Regenpause dauert nur kurz. Bereits nach zirka 10 km regnet es schon wieder heftig, was über die etwa 300 km nach Samsun nur zweimal ganz kurz unterbrochen wird. In der Früh haben wir unsere Teddys wieder eingezippt. Trotzdem ist uns eiskalt und wir kommen tropfnass bis auf die Haut in Samsun an. Sogar in unseren neuen Stiefeln quatscht es vor Nässe. Die Autobahn führt parallel zur Küste nach Samsun. Dazwischen befindet sich eine Gebirgskette. Die Landschaft wäre wunderschön, wirklich schade! Vor unserem Ziel bleiben wir kurz stehen. Direkt unter uns breitet sich eine recht imposante Stadt direkt am schwarzen Meer aus. Da kommt ein schwarzer Lada mit drei jungen Männern auf uns zu und nach dem üblichen "where are you from" bieten sie uns an, uns ein Hotel zu zeigen. Und wirklich, wir kommen am schnellsten Weg zu einem fabelhaften Hotel direkt am Meer. Die Jungs sind auch Motorradfahrer und zeigen uns gleich die Fotos von ihren Motorrädern. Die waren sicher auch schon mal bei Regen unterwegs und wissen um was es geht. Wir jedenfalls freuen uns auf eine heiße Dusche, ein warmes Zimmer und trockene Klamotten.Read more

  • Day 7

    Zwangspause in Samsun

    May 9, 2019 in Turkey ⋅ ⛅ 15 °C

    Seit gestern hängen unsere Jacken, Motorradhosen, Socken, Handschuhe usw. im ganzen Zimmer verteilt zum trocknen herum. In die Motorradstiefeln haben wir immer wieder trockenes Zeitungspapier gestopft und schön langsam wird es wieder. In der Zwischenzeit können wir uns in dieser Stadt einmal umschauen. Sie wurde schon 760 vor Christi Geburt mit dem Namen Amisos gegründet und hat eine dementsprechend lange und wechselhafte Geschichte. Kemal Atatürk hat hier von Istanbul kommend im April 1919 seinen Widerstandskampf gegen die Besatzer Anatoliens begonnen. Heute ist Samsun eine moderne, gepflegte Stadt mit sehr wenigen alten Häusern und fast ohne türkischem Flair. Hauptwirtschaftsfaktor der 725000 Einwohner zählenden Stadt ist der Tabak. Die ganze Stadt entlang zieht sich viele Kilometer weit eine schön gestaltete Strandpromenade mit unzähligen Cafés und Restaurants wie überall am Meer, nur mit moderaten Preisen. Unmittelbar am Meer gibt es einen exclusiven, riesigen Golfplatz, mehrere große Parks und einen Flughafen. Wir besuchen den Samsun Bati Park und sind beeindruckt. Der Park ist ziemlich weitläufig, toll gestaltet und topgepflegt. Eine Gondelbahn führt vom Park auf den Amisos Hill, von dem man sicher eine grandiose Aussicht auf die Stadt hat. Außerdem gibt es Kinderspielplätze, eine Gokartbahn, Picknickplätze, Restaurants und auf einem Hügel ein Cafe, das uns an das Sydney Opera House erinnert. Nicht zu vergessen die beiden riesengroßes Löwenstatuen und die Statue einer Amazonenkriegerin. Ansonsten ist der Park ganz den legendären Amazonen gewidmet, die schon 1200 vor Christi in der Gegend gelebt haben und sich bis weit nach Asien verbreitet haben.
    Hier ein paar Leckerbissen aus ihrer Lebensweise: Um den Bogen ihrer Pfeile besser spannen zu können, wurde den Frauen im Kindesalter die rechte Brust abgeschnitten und deshalb bekamen sie den Namen Amazon, was "brustlos" bedeutet. Sie beteten die Kriegsgöttin Kybele an, die die Bedeutung der Frau versinnbildlichte. Die interessante Lebensphilosophie wird in verschiedenen Quellen eindrucksvoll wiederholt. Es wird behauptet, dass sie die Männer im täglichen Leben als Sklaven und Arbeiter benutzten und um ihre Existenz weiterführen zu können schliefen sie mit Kriegsgefangenen und töteten sie anschließend. Ihrer Tradition nach war es Pflicht, vor dem Geschlechtsverkehr drei Männer getötet zu haben und die erzeugten Jungen zu verkrüppeln, zu töten oder ihren Vätern (ich frage mich da eigentlich welchen?) zu geben. Man weiß aber, dass die Mädchen mit Stutenmilch und Honig versorgt und kräftig aufgezogen würden. Die Amazonen benutzten anstelle eines Sattels nur eine Decke. Sie konnten auf ihren Pferden sehr gut Bogen schießen und Speer werfen. Diese Kriegerinnen und ihre Legenden sind der geheimnisvollste Geschichtsabschnitt von Samsun bis in die Gegenwart und es bedeutet der Bevölkerung Samsuns ziemlich viel, Nachfahren dieses kriegerischen Volkes zu sein.
    Wer gutes türkisches Essen zu moderaten Preisen in angenehmer Atmosphäre und einen komfortablen Aufenthalt am Meer liebt ist hier bestens aufgehoben.
    Ach ja! Es ist den ganzen Tag sonnig und warm und das schwarze Meer ist heute blau. Tut das gut!
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  • Day 8

    Rize

    May 10, 2019 in Turkey ⋅ ☀️ 17 °C

    Tja, unsere Sachen sind soweit trocken und ein Blick aus dem Panoramafensters unseres Zimmers im 5. Stock des Hotel Amisos verrät uns bestes Reisewetter. Die Fahrt geht heute weiter bis ins 480 km entfernte Rize, das nur noch 120 km vor der georgischen Grenze liegt. Von Samsun bis Rize führt die Autobahn direkt am schwarzen Meer entlang. Auf unserer rechten Seite zieht sich über die ganze Länge ein Gebirgszug. Von dort oben kommt der türkische Tee. Unsere Fahrt ist wunderschön. In Rize essen wir in einem typisch türkischen Lokal das bekannte Pide, das hier seinen Ursprung hat. Die Einheimischen haben seit 5. Mai Ramadan. Nach Einbruch der Dunkelheit ist das Lokal plötzlich gerammelt voll, weil alle auf einmal essen wollen. Die Kellner und Köche arbeiten was das Zeug hergibt und sie verkaufen sicher innerhalb kürzester Zeit ein paar hundert Essen. Danach versammeln sich die Männer in kleinen Gruppen überall auf den Gehsteigen und trinken Cay (Tee). Sie sitzen dabei im Kreis auf mitgebrachten, kleinen Hockern an ebenso kleinen Tischen, wie sie bei uns Zuhause für etwa 4jährige gemacht werden. Schaut irgendwie witzig aus, dürfte aber zum täglichen Ritual gehören und sie scheinen sich gut zu unterhalten.
    Morgen geht's über die Grenze nach Georgien!
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  • Day 9

    Batumi, Georgien

    May 11, 2019 in Georgia ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir haben es heute nicht so besonders eilig. Bis zur Grenze dauert es nur eineinhalb Stunden. Die Autobahn führt genauso wie am Vortag das schwarze Meer entlang bis Sarpi. Von weitem sehen wir schon die schneebedeckten Berge Georgiens. An der Grenze stehen hunderte Lastwagen in der Warteschlange, aber wenige PKWs. Der Grenzübertritt ist unkompliziert, aber gleich nach dem Schranken merkt man den Unterschied. So wie wir das immer sagen: es ist verschmuftelt , was heißt, einfach chaotisch und schmutzig. Da stehen eine Reihe kleiner, verschiedener Geldwechselbuden und Versicherungshütterl. Hunderte Leute laufen kreuz und quer herum und vor uns stehen zwei Keiler der Versicherungen. Wir lassen die beiden einfach stehen und kaufen uns die erforderliche Haftpflichtversicherung in einem kleinen "Büro", das uns auch Euros in georgische Lari wechselt. Danach geht's weiter Richtung Batumi. Mit der gut ausgebauten Autobahn ist es jetzt vorbei, die Straße ist etwas holprig und die Georgier fahren teilweise wie die Verrückten: schnell und unberechenbar! Unser Navi können wir einpacken, denn TomTom hat eine etwas großzügige Ansicht von weltweiten Karten mit lebenslangen Updates. Georgien, Armenien und Aserbaidschan sind einfach nicht existent. Nordzypern übrigens auch nicht, und noch eine Reihe weiterer Staaten. Wir fahren hier mit maps.me, einer Offline-Navigationsapp auf dem Handy und normalen Papierkarten. Funktioniert recht gut, wir landen punktgenau beim Hotel. Damit ist der Anreisemodus nach über Zweitausendneunhundert Kilometern beendet.
    Zunächst machen wir ein Rasterl, stellen unsere Uhr um eine Stunde vor und machen uns auf, Batumi ein bisschen kennenzulernen.
    Batumi ist der Haupthafen Georgiens. Das Erdöl aus Aserbaidschan wird nahe dem Hafen raffiniert und von dort verschifft. Auch Ölexporte aus Kasachstan und Turkmenistan werden in Batumi umgeschlagen. Daneben exportiert die Stadt regionale Agrarprodukte wie Tee und Zitrusfrüchte. Seit 2010 wird auch in den Tourismus investiert. So entstand an der Küste ein wunderschöner Boulevard und zahlreiche Wolkenkratzer mit Casinos, Hotels, Restaurants, Bars und Nachtclubs und anderen Sehenswürdigkeiten. Es ist das Las Vegas der Georgier. Naja, nicht so groß vielleicht aber so beliebt. Die Altstadt wurde renoviert, da gibt's aber noch viel Arbeit. Das Kopfsteinpflaster ist allgegenwärtig und der Unterschied zwischen dem hypermodernen Strandabschnitt und der Altstadt wirkt krass.
    Wir wandern zum Hafen, trinken Kaffee, fahren mit dem Riesenrad, bewundern Nino und Ali und spazieren über den Boulevard.
    Ali und Nino sind zwei 8 Meter große Skulpturen, die auf eine ganz besondere Weise ein Liebespaar darstellen. Sie drehen sich beide auf je einer Plattform im Kreis, verschmelzen ineinander und trennen sich wieder. Geschaffen wurden die Beiden vor 9 Jahren von georgischen Künstlern. Sie stellen einen aserbaidschanischen Adeligen und eine georgische Prinzessin dar. Einzigartig!
    Wir werden wiederkommen und noch mehr von Batumi entdecken.
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  • Day 10

    Unterwegs in Georgien

    May 12, 2019 in Georgia ⋅ ⛅ 20 °C

    Wir machen uns auf in Richtung der Höhlenstadt Vardzia. Ein Stück geht's über die Autobahn durch eine Ebene mit Teeanbaugebieten nach Osten Richtung Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, dann fahren wir südwärts durchs Gebirge. Wir kommen durch die Dörfer der Georgier. Die Häuser schauen schrecklich aus. Manchmal sind die Dächer so kaputt, dass die Leute das obere Stockwerk gar nicht mehr bewohnen können. Welleternit und Blech scheint die günstigste Art zu sein, Löcher abzudecken. Die Leute haben alle Gärten und sind wahrscheinlich zum Großteil Selbstversorger. In mehreren Orten sehen wir auf jeder Seite der Straße Rohre in etwa 3 Metern Höhe in denen die Stromleitungen verlegt sind.
    Interessant ist, dass die Autos der Georgier, gemessen an ihren desolaten Häusern top sind (mal abgesehen von manchen Bremsleuchten etc.) und irgendwie merkwürdig ist in diesem Zusammenhang die ziemlich auffallende Dichte hochpreisiger Mercedes und BMW's.
    DieTiere laufen hier überall frei herum. Wir sehen eine Stute mit einem lustig herum springenden Fohlen auf einer Kreisverkehrsinsel und grasende Kühe auf dem Mittelstreifen der Autobahn. Vollkommen auf sich gestellt sind Hunde, Schweine und Kühe stets futtersuchend überall am Straßenrand zu sehen.
    Die Straße ist meiste Zeit Flickwerk und deshalb holprig und das klopft uns ganz schön weich. Das Schlimmste auf der Straße sind jedoch die meisten Georgier selbst. Sie scheinen dauernd in Zeitnot zu sein. Sie hupen, überholen unnötig und gefährlich und sind stur wie die Böcke, wenn's ums Ausweichen oder Nachgeben geht. Die zahlreichen 30er und 50er Beschränkungen stehen hier nur als Lollymodelle herum. Niemand kümmert sich drum. Wir auch nicht. Gefahren wird, was die Straße hergibt und das ist manchmal ohnehin sehr wenig.
    Außerhalb ihrer Fahrzeuge sind die Georgier allerdings sehr freundlich , hilfsbereit und irgendwie dauernd am Arbeiten.
    Wir machen Halt in Akalziche. Kaum stellen wir das Motorrad ab, geht ein Donnerwetter nieder. Glück gehabt!
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