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  • Day 8

    Gostilizy

    July 2, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach dem ersten Stop ging es immer stetig auf der Landstraße weiter. Unsere ursprüngliche Idee war gewesen, nach Sosnovyi Bor zu fahren, weil es näher an der Ostsee gelegen ist. Doch Eduard erklärte uns, dass hier kein Durchkommen sei, weil es mittlerweile militärisches Hochsicherheitsgebiet ist. Hier wird ein großes Kernkraftwerk gebaut. Er bot uns wohl gestern an, einen Anruf zu tätigen. Dann wären wir eventuell auf der einen Seite reingekommen, doch auf der Anderen wahrscheinlich nicht wieder raus. Es war uns also zu unsicher, deswegen wählten wir die Route quer durchs Land. Es ging stetig bergauf und bergab. Bergauf, bergab, bergauf, bergab. Die Straße zog sich durch mehrere kleine Dörfer und Örtchen hindurch. Fast in jedem Grundstück schien ein großer Hund den Hof zu hüten. Überall bellte es und wir wurden schon meist an jedem Ortseingang durch das Hundegebell angekündigt. So geschah es, dass wir mal wieder völlig entkräftet durch einen Ort fuhren, welcher unmittelbar am Ende eines langen Aufstieges lag. Vom Hundegebell am Ortseingang wurde ein Hund weiter hinten aufmerksam und kam aus seinem Grundstück zur Straße gelaufen. Als er mich sah, raste er über die Straße auf mich los. Im Schlepptau hatte er noch zwei andere Hunde. Wenn es wenigstens kleine Hunde gewesen wären. So ein Radfahrer scheint für diese Russenhunde ein wildes Tier zu sein. Ich wurde also zum Jagdwild, holte meine letzten Kraftreserven aus mir raus und trat in die Pedalen. Maddin war knapp 50 Meter hinter mir und konnte dem Schauspiel beruhigt zuschauen. Als sie von mir abließen und zurück liefen, hatten sie kein Interesse mehr an ihm.

    Wir wollten ja eh Gas geben, da heute das Confed Cup Finale Deutschland gegen Chile in Sankt Petersburg statt findet. Und unser Ziel in Peterhof liegt nicht weit davon entfernt. Noch schnell eine letzte Pause, etwas Essen und die Kräfte sammeln und dann ab nach Peterhof.
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