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  • Day 8

    Confed Cup Finale Sankt Petersburg

    July 2, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 18 °C

    Um 18 Uhr stand das Taxi vor der Tür. Wir machten uns nach unten und bezahlten noch schnell bei Elena die Unterkunft. Sie hatte mit dem Taxifahrer den Preis für uns vereinbart. Das war auch völlig in Ordnung, da dieser den allgemeinen Preisen in Sankt Petersburg entsprach. Sie stellte uns dem Taxifahrer vor. Noch konnten wir kein Wort mit ihm wechseln. Er erhielt die Info, dass wir zum Confed Cup Finale wollten. Er erklärte gleich von sich aus, dass er so lange dort auf uns warten würde, bis wir wieder zurück kommen und uns dann wieder zur Unterkunft zurück bringt. Super! Also stiegen wir ein. Wir veruchten uns gegenseitig vorzustellen. Die Unterhaltung lief wieder mittels Googletranslator und unserem kleinen Russisch Büchlein. Mit dem Handy in der einen Handy und der anderen am Lenkrad raste er durch die Straßen. Maxim, der Taxifahrer, war ein ordentlicher Brocken. Gut so einen Mann in Sankt Petersburg bei sich zu haben, dachten wir uns. Man hat ja schon so einiges gehört. Er fuhr über den westlichen Autobahnring. Das bescherte uns das Vergnügen die Insel Kronstadt vor der Bucht von Sankt Petersburg zu sehen. Ein herrlicher Ausblick zur einen Seite auf die Ostsee und zur anderen Richtung Sankt Petersburg. Von Weitem konnte man eine kleine farbige Kuppel sehen. Je näher wir dem Stadion auf der anderen Seite kamen, konnten wir einen riesigen Turm erblicken. Der noch nicht ganz fertig gestellte Lakhta-Tower, soll mit 400.000 m2 Nutzfläche der höchste Turm in Europa werden. Es soll ein von der Gazprom gesponsertes Prestige-Objekt werden. Die Anwohner nennen ihn Putin-Tower. Der wollte den Tower wohl noch viel größer haben, doch die Bürger St. Petersburg haben sich dagegen gewehrt. Umd zum Ausgleich wurde auch in soziale Objekte wie Schulen und Kitas investiert.

    Maxim fand in der Nähe vom Stadion einen Parkplatz und bot uns an mitzukommen. Wir liefen über die große Brücke in Richtung Stadion und wollten die Atmosphäre aufsaugen. Es liefen jede Menge verkleidete Menschen herum. Wir hatten das Gefühl, als wären die chilenischen Fans in der Überzahl. Das lag wohl auch daran, dass sich die Deutschen eher bedeckt hielten. An jeder Ecke sorgte die Polizei für Sicherheit. Von der Brücke aus hatte man einen tollen Ausblick auf den vor dem Tower gelegenen Strand. Am Stadion angekommen versuchten wir irgendwie noch Karten für das Finale zu bekommen. Wir hatten gehört, dass das Spiel nicht ausverkauft ist. Doch alle Bemühungen auch mit der Unterstützung von Maxim halfen nichts. Er lief inzwischen wieder zurück zum Auto, um dort auf uns zu warten. Wir liefen nochmal näher an das Stadion heran. An den Seiteneingängen standen Voluntäre mit umgehangenen Megaphonen. Sie riefen in russischer Sprache ihre Landsleute heran. Ich fragte eine der Damen, ob noch eine Möglichkeit besteht, ins Stadion zu kommen. Darauf erklärte sie, dass man als Ausländer zusätzlich zum Ticket eine von der Fifa ausgestellte Fan-ID benötigt. Wir liefen eine halbe Runde weiter und fragten uns weiter durch. Wir erhielten die Info, dass es tatsächlich noch Tickets zu kaufen gibt, wo auch eine Fan-ID ausgestellt werden kann. Allerdings befand sich dieser Ticket-Shop an einer U-Bahnstation in der Innenstadt. Die Innenstadt war komplett abgesperrt und schwer mit Auto zu erreichen. Einzige Möglichkeit wäre die Metro gewesen. Wir ließen es jedoch sein, da wir sonst eh erst zur Halbzeit zum Stadion zurück gekommen wären. Also brachte uns Maxim wieder zurück zur Unterkunft. Unterwegs unterhielten wir uns weiter und versuchten immer mehr Russisch zu sprechen. Vor unserer Unterkunft überraschte Maddin ihn dann mit dem auswendig gelernten Satz: "Buila prijatna swami passnakomnitza!" Maxim war sichtlich angetan und freute sich wie Bolle. Auch er war sehr erfreut, uns kennen gelernt zu haben.

    Pünktlich zum Anpfiff schmissen wir uns also vor dem Fernseher auf die Couch und schauten das Spiel. Nachdem am Freitag die deutsche U21 Europameister wurde, waren wir voller Vorfreude. In der Halbzeit fuhren wir nochmal schnell zum Supermarkt um für Biernachschub zu sorgen. Hier kam uns nur der kleine Sicherheitsangestellte in die Quere. Dieser schaute uns schon im Laden in den Warenkorb und erklärte uns mit gekreuzten Armen, dass es nach 22 Uhr keinen Alkohol mehr zu kaufen gibt. Na Super! Als Alternative zeigte er uns dann alkoholfreies Bier. Ärgh... Um Ärger zu vermeiden, kauften wir also alkoholfreies Bier. So konnten wir quasi nüchtern verfolgen, wie Deutschland Confed Cup Sieger wurde. Nikolai, der Herbergsvater, hatte sich zur zweiten Halbzeit hinzu gesellt. Er konnte auch ein wenig Deutsch und wir stießen schlussendlich auf den Sieg an.
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