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  • Day 13

    Bazar und Stoffladen

    April 20, 2017 in India ⋅ ☀️ 35 °C

    Von der Festung aus geht es wieder zum Uhrturm. Ein Bauwerk der Engländer.

    Von hier aus geht es zu Fuß in den Bazar. Der Bazar ähnelt sehr den Märkten, die wir aus China kennen. Sie sind allerdings noch einfacher. Die Waren werden nämlich meist auf dem Fußboden auf Tüchern ausgebreitet. Die Läden sind noch kleiner und noch karger ausgestattet.

    Wir schauen uns den Stoffmarkt an (Inder kaufen häufig nur den Stoff und Nähen ihre Kleidung selbst, oder lassen sie für kleines Geld von einem Schneider nähen.). Passieren dann den Lebensmittelmarkt, den Getreidemarkt,... und sehen so verschiedenste Bereiche.

    Das normale Einkaufen läuft folgendermaßen ab. Der Inder betritt den Laden, natürlich ohne Schuhe, setzt sich auf den mit Teppich oder Tüchern ausgelegten Boden. Er sagt dem Verkäufer, was er haben möchte. Der breitet alles, was er hat, vor dem Käufer aus. Der betrachtet die Waren und wenn er sich für etwas der angebotenen Dinge interessiert, wird der Preis ausgehandelt und stets per Handschlag besiegelt. Dies können wir häufig beobachten.

    Der Spaziergang durch den Bazar ist eine faszinierende, wenn auch extrem laute und quirlige Erfahrung. Vor allem, da die Inder selbst durch die engsten Gassen hupend mit dem Roller und bei den breiteren Gassen hupend mit dem TukTuk fahren.

    Stau vor dir? Hup doch mal. Entgegenkommendes Fahrzeug? Vorsichtshalber hupen. Fußgänger am Rand unterwegs? Lieber Mal hupen. Einmal hupen? Könnte überhört werden. Lieber mal 3* hupen. Eigentlich hupt jeder immer und überall. Einmal konnten wir einen​ Vater beobachten: auf seinem Roller stand vor ihm seine kleine Tochter, geschätzt 5 Jahre alt, und was durfte die Kleine? Nach Herzenslust hupen.

    Das zweite gewöhnungsbedürftige ist die schiere Zahl an Menschen, die hier unterwegs ist. Überall wuselt und wurrelt es. Zum Glück sind die meisten Inder mindestens einen Kopf kleiner als wir, so dass wir immer den Überblick behalten.

    Am Ende unseres Spaziergangs besuchen wir noch ein Stoffwarenhaus (Maharani Textiles & Handicrafts) Über 8 Halbetagen reiht sich Raum an Raum. Stoffballen liegt über Stoffballen, Bahnen lehnen an der Wand. Ein wahrer Dschungel. Der Eigentümer, ein bekannter Unternehmer, der auch für verschiedenste europäische Designer arbeitet, erklärt uns seine Stoffe und Muster. Er erzählt von seiner Zusammenarbeit mit den Designern. Und ganz nebenbei möchte er uns natürlich auch etwas verkaufen. Ganz günstig, weil er ja der Hersteller ist und rund 8000 Näher, Weber und Sticker für ihn arbeiten. Seine Waren sind wirklich außerordentlich schön und gut gearbeitet, aber man kann schließlich nicht alles kaufen und indische Textilien passen nur begrenzt zu unserem Wohnstil. Sollte jemand allerdings Bedarf an Bettwaren, Tischdecken, Überdecken und dergleichen haben, können wir den Laden durchaus empfehlen. Qualität und Preis schienen für uns hier zu stimmen, soweit man das als Laie überhaupt beurteilen kann. Uns wurden auf alle Fälle schon hässlichere Sachen deutlich teurer angeboten.
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