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  • Day 8

    Bora lässt grüßen

    August 21, 2019 in Croatia ⋅ ⛅ 27 °C

    Der heutige Tag beginnt wieder recht warm. Bereits um 09:00 Uhr haben wir fast 28 Grad im Auto. Wir stehen auf und packen langsam zusammen. Stefan und Nala drehen ihre morgendliche Runde und machen sich auf die Suche nach einem Bäcker, vergebens. Egal, wir entscheiden uns erstmal einkaufen zu fahren und dann weiter zum nächsten Campingplatz zu fahren. Wir fahren wenige Kilometer in den nächsten Ort um bei Lidl einzukaufen. Schon von der Hauptstraße aus sehen wir das Chaos auf dem Parkplatz. Um auf den Parkplatz zu kommen muss man ein Ticket an der Schranke ziehen. Wir drehen zwei runden bis ein Platz frei wird. Ich gehe schnell rein und hole die nötigen Sachen. Nach etwa 30 Minuten wollen wir den Parkplatz wieder verlassen. An der Schranke zur Ausfahrt stehen bereits zwei Autos vor uns. Eine Dame hat wohl zulange eingekauft und kommt nun nicht mehr vom Parkplatz runter. Sie will rückwärts raus, allerdings stehen ja unser Vordermann, wir und hinter uns etwa noch fünf bis sechs Autos in der Schlange, während dauernd neue Fahrzeuge auf den völlig überfüllten Parkplatz fahren. Wir schaffen es ein kleines Stück zurück zu setzen und ein netter Herr lotst die Dame heraus. Schon jetzt gucken wir auf die Uhr, denn nach einer stunde fängt der Spaß an Geld zu kosten und wir sind mittlerweile 40 Minuten auf dem Platz. Endlich ist sie weg, unser Vordermann ist an der Reihe. Gleiches Spiel, auch er kommt nicht vom Parkplatz. Mittlerweile ist die Schlange hinter uns deutlich länger geworden und es wird wie wild gehupt. Wir fotografieren unser Ticket um nachweisen zu können, dass wir deutlich vor den 60 Minuten vom Platz runter wollten, als es möglich war. Puh, endlich geht die Schranke hoch. Wir schaffen es noch innerhalb der 60 Minuten. Wir fahren weiter in Richtung Campingplatz. Nur etwa 11 Kilometer, nicht weit entfernt also. Seit dem Morgen pfeift ein starker und böiger Wind. Bora nennt man den hier. Der kalte Wind fällt von den Bergen herab ins warme Tal und sorgt für Sturm und Böen. Unsere haben ein Glück nur bis zu 75 km/h, aber auch das reißt schon ordentlich am Lenkrad. Etwa drei Kilometer vor dem angesteuerten Campingplatz gibt es plötzlich einen Knall und unsere Sachen fallen Schlagartig vom Dach in den Wohnraum. Ich gucke nach oben und sehen schon, dass die hintere Dachluke an einem Zipfel hängt und komplett aufgeklappt ist. Ich springe nach hinten, stelle mich auf die Rückbank und halte die Luke mit aller Kraft fest, damit sie nicht weg fliegt. Nala bekommt einen Schreck und versucht in Stefans Fußraum zwischen die Pedale zu kriechen. Es dauert etwas bis Stefan einen Platz zum halten gefunden hat, denn wir befinden uns auf einer Schnellstraße. Die Bastelei geht los. Stefan räumt das ganze Dach leer und legt sich hinauf um die Klappe wieder fest zu machen. Anschließen fahren wir an eine Schranke heran, damit Stefan von dort aus die Luke mit Panzertape zukleben kann. Er klettert dazu auf die Schranke. Der Wind ballert immer heftiger und der Sand peitscht uns gegen die Beine. Endlich ist es geschafft. Wir fahren weiter. Am Campingplatz angekommen werden wir gähnend und streckend von einer jungen Dame begrüßt. Sie muss erstmal warm laufen, bevor sie uns alles erklärt. Wir dürfen uns irgendeinen freien Platz aussuchen. Der Weg von der Rezeption zum Camp ist steil und geht in Serpentinen bergab. Unten angekommen finden wir gleich vorne an einen schönen Platz unter Bäumen und geschützt von einer Mauer. Auch hier sind die Plätze wieder terrassenförmig angelegt. Wir können das Wasser sehen, es sind etwa 150 Meter bis man nasse Füße bekommt. Es ist relativ ruhig hier im Gegensatz zu allen vorherigen Campingplätzen, das ist ganz angenehm und es ist vor allem noch nicht so überfüllt. Die Freude hält bei mir nur wenige Stunden an bis der erste Gang zu den Sanitäranlagen nötig wird. Ich bin völlig schockiert über den Zustand und habe sowas noch nie gesehen. In den duschen steht bereits im Vorraum bei den Waschbecken das Wasser ziemlich hoch. Die Toiletten sind ALLE extrem verdreckt, teilweise habe die (sorry) Schweine nicht mal gespült! Teilweise fehlt an den Toilettentüren der Griff und man kann die Tür nicht mehr schließen oder abschliessen. Und es gibt auf KEINER einzigen Toilette mehr Papier. Abgesehen von Seife und Handtüchern oder Trocknern an den Waschbecken. Ich denke ich bin grundsätzlich echt entspannter geworden, aber das übertrifft echt alles. Schade um den schönen Platz, hier steckt viel nicht genutztes Potential. Genug aufgeregt. Wir verbringen den Tag entspannt am Platz, ich Sonne mich und wir genießen die Zeit in der Hängematte. Kurz vor Sonnenuntergang gehen wir noch am Wasser spazieren.
    Wir entscheiden uns zum Abendbrot mal wieder Pizza zu essen. Nach ca. 1,5 Stunden Wartezeit sind wir nun gespannt ob sich das Warten auf die Pizza gelohnt hat.
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