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  • Day 46

    Eduardo VII

    October 2, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 33 °C

    Heute ist es eher bewölkt am Morgen, aber dadurch auch ein bisschen kühler. Sehr angenehm! Laut Google Maps befinden wir uns zwischen Saramuro und Parinari, haben also in etwa den halben Weg nach Iquitos geschafft. Vielleicht kommen wir morgen früh dort an. Frühstück gibt es heute irgendwie erst um 8 Uhr, wieder die gleiche Milchsuppe mit Keksen, nur ohne Reis heute. Ich snacke noch ein paar Orangen und eine Banane, damit ich wenigstens ein paar Vitamine zu mir nehme. Über Nacht sind noch einige Passagiere (local People) hinzugekommen. Überall auf dem unteren Deck spannen nun auch Hängematten zwischen der Fracht, kleine Kinder spielen zwischen den Eiern Ball, zwei Jungs schauen Videos auf dem Handy - dem einen sitzt ein kleiner grüner Vogel auf dem Bauch und schaut auch mit, eine Frau stillt ihr Baby.
    Die Landschaft ist herrlich hier - der Fluss sehr breit, der Regenwald am Ufer so vielfältig, die Vögel Zwitschern, immer wieder springen Delfine aus dem Wasser und begleiten uns, ab und zu halten wir an und kleine Boote beladen uns mit frischem Essen für die ganzen Passagiere und die Crew, Kinder winken uns vom Ufer aus. Ich lese ein bisschen über Iquitos und schmiede mit Sik Pläne, wie wir am besten nach Ecuador reisen - er muss nämlich bis 13.10.2018 Peru verlassen.
    Zum Mittag gibt es heute: Reis mit zwei Spiegeleiern und einer Kochbanane. Immerhin mal was anderes, aber für einen Soßenliebhaber wie mich ist das alles nach wie vor zu trocken!Inzwischen hat sich die Sonne wieder durchgekämpft und es ist wahnsinnig heiß! Zum Glück geht ein bisschen ein Lüftchen von der Fahrt. Nach dem Mittag traue ich mich dann aber doch mal wieder in die Dusche - es ist einfach ein Hahn über dem Klo, verhangen von Spinnenweben und voller krabbelnder Käfer, aus dem kaltes Wasser kommt :) Aber eine tolle Erfrischung!
    Gegen 15 Uhr halten wir am Ufer eines kleinen Dorfes und dürfen kurz aussteigen. Wir kaufen uns ein Erdbeereis, ein eiskaltes Bier und Schokolade :) außerdem probieren wir Agoaje, eine Frucht die mir aber nicht so gut schmeckt. Die Crew läd zwei Kühe und ein paar Lebensmittel ab. Schön, mal so ein Ausflug an Land :)
    Dann geht es wieder weiter - wir spielen Karten (Cambio), lesen, quatschen, schreiben .... bis es anfängt stark zu stürmen. Ein Gewitter und Regen zieht auf - wir sichern alles und sammeln unsere Sachen in den Hängematten und in der Mitte des Decks. Doch es regnet quer einmal übers Deck und stürmt - Wasser überall!! Shit! Unsere Sachen und wir selbst sind in wenigen Sekunden tropfnass. Wir retten, was wir retten können, die Crew bringt uns eine Plane und wir legen Sie schützend über unsere Backpacks. Zum Glück hab ich alle Techniksachen in den wasserfesten Säcken! Jetzt heißt es nur abwarten - ich friere voll in meinen pitschnassen Sachen und der Wind ist eisig und beißend. Nach einer halben Stunde Weltuntergang regnet es nur noch normal stark. Oh je - alles ist nass! Die Hängematten, die Klamotten, die Rucksäcke, alles! Wir hängen alles zum Trocknen auf und wärmen uns dann 17:30 Uhr erstmal auf dem unteren Deck bei einer heißen Nudel-Reis-Hühnchen-Suppe auf. Der Kaptain bietet uns eine Kabine an, um unsere Sachen dort erstmal unterzustellen, echt nett von ihm! Schlafen dürften wir dort auch, aber wir entscheiden uns doch dafür die letzte Nacht in unseren Hängematten zu verbringen. Nun steht also alles in der Kabine und ich schlafe in meiner sehr feuchten Hängematte. Naja, ist ja wahrscheinlich die letzte Nacht - wir befinden uns gerade kurz vor Nauta und kurz vor der Mündung des Marañon in den Amazonas.
    Um 1:00 Uhr in der Nacht erreichen wir Nauta und es regnet schon wieder. Hier wird wieder einiges an Fracht abgeladen, die ganzen local People vom unteren Deck steigen aus und leider verlässt uns hier Julian, er kommt erst in ein paar Tagen nach Iquitos. Wir verabschieden ihn und gehen wieder zurück in die Hängematte.
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