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  • Day 60

    Cuenca

    October 16, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 14 °C

    Frühstück ist hier im Hostel mit dabei: es gibt ein Brötchen, ein Omelett, eine Banane und so viel Kaffee man will :) 9 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Claro-Store, denn meine mobilen Daten gehen irgendwie nicht mehr, seitdem wir in Ecuador sind. In Peru haben sie mir aber versichert, dass das gehen würde! Die Tante im Laden meint aber, dass es hier zwar Claro gibt, es aber das Ecuadorianische ist und ich mir deshalb eine neue SIM (5$!!) und ein neues Guthaben (10$ für 2 GB) kaufen müsste! So ein Mist und viel teurer als in Peru! Also lasse ich es erstmal und gehe zur Touristinformation, um mir Karten und Infos einzuholen. 10 Uhr nehmen wir an einer Free Walking Tour auf Englisch und Spanisch (gut zum Üben :)) durch Cuenca teil. Sie beginnt auf dem größten Plaza der Stadt, dem Plaza Calderón. Hier steht die Catedral Nueva - von innen total beeindruckend aus rosefarbenem Marmor und mit bunten Fensterchen. Ich kaufe einer süßen Omi in Tracht eine Kerze ab, zünde sie an und wünsche mir was. Das erinnert mich an mich als kleines Kind - in jeder Stadt wollte ich ins Wunschhaus (Kirchen :)), Kerzen aufstellen und mir Etwas mit geschlossenen Augen wünschen. Überall hier in der Stadt sieht man die indigenen Frauen ihre traditionelle bunte Tracht tragen - knielange polleras (Röcke), ein paño (Fransenschal), zwei dicke schwarze geflochtene Zöpfe und einen Hut (Panamahut, Strohhut, ..).
    Das Stadtbild Cuencas wurde geprägt durch drei verschiedene Kulturen - die indigenen Cañari, die Inka und die Spanier. Kirchen, Kolonialhäuser, Inkareste, Plazas und Schreine an jeder Ecke! Eine beeindruckende, sehr große und saubere Stadt! Auf dem großen Markt Cuencas erklärt uns die Stadtführerin verschiedene Früchte und Gemüsesorten, wir probieren Colada Morada (warmer Saft - ein bisschen wie dickflüssiger Pflaumenkompott, sehr lecker!) und essen zum Mittag die typische ecuadorianische Speise: Spanferkel mit angebratenen Kartoffelklößen (ein bisschen wie Brandle, hat mich voll an zu Hause erinnert ♥️), Salat und Mais. Überall liegen riesige Spanferkel rum und alle essen das hier! Wahnsinnig zart und lecker und die Kruste knusprig und aromatisch! Das würde Papa hier auch gefallen :) Ist auf jeden Fall auch mal was anderes, außer immer Reis mit Hühnchen! Wir besuchen außerdem das Hutmuseum hier in Cuenca: Der sombrerode paja toquilla (handgeflochtener Hut aus Toquilla-Stroh) oder mehr bekannt unter dem falschen Namen Panamahut ist der berühmteste Export Ecuadors. Die Fehlbezeichnung kommt daher, da die Hüte in den 1800er Jahren über Panama exportiert wurden und der US-Präsident Theodore Roosevelt dort Einen kaufte und so gingen die Fotoaufnahmen und der falsche Name um die ganze Welt. In den Hüten steckt super viel Arbeit, hier wird uns jeder Schritt erklärt und gezeigt: die Palmenschösslinge werden geerntet, weichgeklopft, von Hand zerteilt, gekocht, getrocknet, gewebt, zugeschnitten, gebleicht und letztendlich gepresst. Zum Schluss kommt noch eine Banderole ran und dann sind sie verkaufsbereit. Wow! Hier im Museum liegen hunderte von Einzelstücken - wir dürfen verschiedenste Varianten aufprobieren und die Qualitätsunterschiede checken (Standard, Fino, Superfino). Mir gefällt einer ganz gut, er kostet nur 30$, aber ich entscheide mich dagegen, ist wieder nur Gepäck und dann geht er mir vielleicht noch verloren.
    Nach der Tour verabschieden wir uns, schlendern bei Sonnenschein am wunderschön grün angelegten Flussufer entlang und chillen uns zu den verliebten ecuadorianischen Pärchen auf die Wiese. 15:30 Uhr machen wir uns mit einem local Bus auf den Weg zum Mirador Turi. Eine nette Frau in Tracht nimmt uns mit ihrer Buskarte mit (die muss man vorne an einen Chip halten um zu bezahlen, anders geht es nicht), eine Fahrt kostet 0,30 Céntimos. Von hier oben hat mein einen wunderschönen Blick auf Cuenca! Aber dessen nicht genug - wir wagen uns noch höher über die Stadt und schaukeln über ihr in den Wolken (Columpio)! Puhhh, das war ein ganz schönes Bauchkribbeln so frei über der Stadt zu schaukeln! So muss es sich wohl anfühlen (nur noch viel krasser wahrscheinlich), wenn man einen Fallschirmsprung macht! Wahnsinn! Zurück geht es wieder mit dem Bus, wir haben wieder Glück und ein Mann nimmt uns mit seiner Karte mit. Abends gibt es noch ein Süppchen für mich und dann ab in die Heia!
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