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  • Day 85

    Otavalo

    November 10, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 21 °C

    6 Uhr verabschiede ich mich von dem netten Hostelopi und mache mich auf den Weg zur Metrostation. Mein Plan war für 0,25$ zum Terminal Carcelén im Norden zu fahren - doch das war leider nicht möglich, da alle Busse in der Früh so voll sind, dass die Türen kaum schleßen können. Nach dem dritten vollgestopften Bus und 40min Wartezeit entscheide ich mich für das Taxi, ich hatte keinerlei Chance mit meinem großen Backpack. Also halte ich das nächste Taxi an, wir fahren 40min und das Taxometer steigt bis auf 10$. Naja, immerhin bin ich jetzt da. Am Terminal ist viel Gewusel, ich kaufe mir ein Ticket für 2,75$ nach Otavalo und suche mein Gleis und meinen Bus. Als eiziger Tourist zwischen all den Locals geht es dann 7:30 Uhr in Richtung Otavalo, es läuft schon wieder der FIlm "Mann über Bord" auf Spanisch, ich kann schon fast den Text mitsprechen :). 8:30 Uhr wirft mich der Busfahrer nicht wie geplant am Terminal, sondern an der Panamerica raus. Ich laufe also 15min ins süße Zentrum der kleinen netten Stadt Otavalo (2550m) und finde ein Bett im wohl besten Hostel hier - das Flying Dunkey (9$ inkl. Früchte und Kaffee zum Frühstück). Im Dorm angekommen lege ich mich erstmal ab und komm an. Dann lerne ich meinen Zimmergenossen Jaime (Spanier) kennen, ein ganz netter Kerl. Gemeinsam machen wir uns dann auf den Weg in die Stadt und peilen zuerst den Tiermarkt an. Dort angekommen finden wir allerdings nur einen leeren Platz vor, ein Opi erklärt uns, dass der Markt seit einem Monat schon nicht mehr stattfinden kann, da die Tiere irgendeine Krankheit haben. Schade, darauf hatte ich mich eigentlich am meisten gefreut. Die Leute hier in Otavalo tragen ganz traditionelle Kleidung - die Frauen haben lange schwarze Röcke an, tragen bestickte Blusen, viele Perlenketten um den Hals und süße Sandalen. Die Haare sind sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen zu einem Zopf nach hinten geflochten. Bei den Frauen findet man Bänder oder anderen Schmuck im Haar. Die Männer tragen traditionelle Ponchos. Wir gehen also auf den Handwerksmarkt auf dem Plaza de Ponchos - da heute Samstag ist, erstreckt sich dieser Markt allerdings weit über den Hautplatz hinaus und überall findet man Stände zum Schnökern. Farbenfrohe Ponchos, Pullover, Schals, Decken, Schmuck, Taschen aller Art ... es gibt ein riesiges Angebot an Handwerkskunst. Wir schlendern von Stand zu Stand, trinken einen Jugo de Coca, essen ein paar Snacks an den Straßenständen und verhandeln einen super Preis für drei Pullis (ja ich habe mir zwei Alpakapullis gegönnt, allerdings beide für nur 25$!!).
    Zu Fuß machen wir uns dann auf den Weg zum "Mirador El Lechero" und zum knöchernen Baum "Arbol Milenario". Es geht steil bergauf, die Sonne meint es gut mit uns und wir haben einen wundervollen Blick über Otavalo und die bergige Vulkanlandschaft rundrum. Es geht durch arme Viertel hier in der Gegend, vorbei an kleinen Hausgärten mit dicken Hausschweinen und durch Felder. Nach einer Stunde Laufen bemerken wir, dass es wohl doch ein bisschen weiter ist, als gedacht. Ein Pickup hält an mit zwei Einheimischen (Julio und Pate) und einer Canadierin (Candice, sie hat Julio über Couchsurfing kennengelernt), sie nehmen uns hinten auf der Ladefläche mit :). Wir genießen gemeinsam die Aussicht von hier oben, quatschen und fahren dann weiter zur Laguna San Pablo. Von hier aus sieht man den Vulcano Imbabura. Wir chillen am Steg und trinken ein paar Bier gemeinsam, echt schön hier. Der Hunger treibt uns später zurück nach Otavalo, wir essen ein leckeres Mittagsmenü für 2,50$ bei einer Frau, die Julio kennt. Sehr lecker und sogar vier Gänge! Gesättigt und müde verabschieden wir uns erstmal und gehen zurück ins Hostel. Ich brauche dringend eine Dusche und einen kleinen Nap, bin ja echt schon lange auf den Beinen. Kommt mir gar nicht so vor, als wäre ich erst heute hier angekommen.
    Ausgeschlafen gehe ich dann später mit Jaime auf den Marktplatz, hier stehen viele kleine Zelte und alle Einheimischen essen hier zu Abend. Es gibt leckere angebratene Kartoffelklöße mit Salat, Spiegelei und ein bisschen Fleisch. Später kaufen wir noch ein paar Bier, chillen uns draußen auf die Dachterasse und schauen dem Regen zu.
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