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  • Day 164

    Sierra Nevada - Finca de Cacao

    January 28, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach dem Frühstück mache ich mich mit Tielke aus Niederlande auf den Weg zur Nachbarfinca. Hier wohnt eine Familie, die eine kleine Kakaofarm hat und für 20.000 Pesos kann man hier eine Schokotour machen. Der Schokochef persönlich führt uns durch seine Plantage und wir gehen den kompletten Prozess der Schokoladenherstellung durch. Er erzählt uns alles zu der Kakaopflanze und wir betrachten jedes einzelne Teil aus direkter Nähe - die Blüten sind weiß und duften nicht, weshalb Insekten sich nicht direkt auf die Pflanze stürzen und sie befruchten. Das macht die Kakaopflanze mit Absicht, denn eine Kakaofrucht ist sehr schwer, weshalb es besser ist, nicht zu viele Früchte zu tragen. Heruntergefallene Früchte ziehen dann durch ihren Duft Insekten an und befruchten einige Blüten. Dann dauert es vier Monate von der befruchteten Blüte bis zur reifen Frucht. Hier auf der Farm haben sie nur Cacao negro, in anderen Teilen der Welt gibt es noch Cacao Blanco und Cacao rosado. Die Weise Schokolade die wir zu kaufen bekommen ist aber meistens nur aus dem Kakaoöl des Cacao negro. Die Familie besitzt fünf verschiedene Kakaotypen des Cacao negro, es gibt aber noch viel mehr! Sie sehen unterschiedlich aus und haben verschiedene Bitter-Grade. Wir ernten eine reife Frucht - innendrin sind weiße Früchte, die die Kakaobohne enthalten. Man kann das süße weiße Fruchtfleisch ablutschen (sehr köstlich) und erhält dann die Bohne. Für die Schokoherstellung werden die kompletten Früchte getrocknet, danach geröstet, geschält und zermahlen. All das machen wir mit unseren eigenen Händen, genau wie die Familie hier auch. Alles Handarbeit! Nachdem wir die Bohnen gemahlen haben, erhalten wir eine feuchte Schokopaste - ich dachte eigentlich da kommt trockenes Kakaopulver raus! Aber nein - geile Schokopaste! ♥️ Einen Teil davon legen wir beiseite, den Rest mixen wir mit Zucker und Zimt und formen Figuren daraus, wir haben nun 80%ige Schoki! Diese löst uns die Mutti von der Farm in Milch auf und wir bekommen eine große Tasse heiße Schokolade - selbst frisch hergestellt und so köstlich! Während wir diese genießen bekommen wir von ihr außerdem noch eine Gesichtsmassage mit der 100%igem Kakaopaste, die wir beiseite gelegt hatten. So sitzen wir also in den Schaukelstühlen auf der Kakaofarm mit unseren Schokomasken, schlürfen eine heißen Kakao und essen Schokolade - für mich das Paradies!!! Ich wünschte Sophie und Papa wären hier - meine zwei Schokofreunde :) Später verabschieden wir uns, Tielke macht sich auf den Weg zum Costeño-Beach und ich chille mich noch an den Pool hier bis ich dann um 15 Uhr mich wieder auf den Weg nach Santa Marta mache mit Motorrad und Bus. Dort schnappe ich im Hostel nur mein Gepäck und nehme den letzten Bus um 17:30 Uhr nach Minca. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir das kleine Dorf in den Bergen der Sierra Nevada auf 600m über dem Meeresspiegel und ich finde ein Bett im Marymonte Hostel - das Erste was mir der Typ im Hostel anbietet, ist sein Gras und dass wenn ich was von seinem Marihuana brauche, soll ich ihm nur Bescheid geben. Scheint hier in den Bergen Hauptnahrungsmittel zu sein, jetzt weiß ich auch warum hier überall Bob Marley läuft ;). Ich lege nur meine Sachen ab und mache mich gleich nochmal auf den Weg in das Dorf, genieße die Aussicht auf das leuchtende Santa Marta und erkundige mich nach Touren. Schnell wird mir klar, was hier die Tourispots sind - es gibt einige überfüllte Wasserfälle und Aussichtspunkte und natürlich Ciudad Perdida, die verlorene Stadt bzw. das Miniatura-Machu-Pichu von Kolumbien. Da ich aber keine Lust auf Gruppenausflüge oder überfüllte Touristenattraktionen habe, schreibe ich noch mit Jenny hin und her, die ich ja im Hostel in Santa Marta kennengelernt habe. Ich hatte auf einem Blog vom Cerro Kennedy gelesen, ein 2800m Berg, von dem man einen wunderschönen Ausblick hat und der nicht wirklich bekannt ist bei den Touristen, da es hier nicht als Tour angeboten wird und recht anstrengend und weit weg ist. Jenny ist bei meinem Plan dabei und wir planen und besprechen am Telefon noch unseren 2-Tages-Trek zum Cerro Kennedy. Ich heuere noch zwei Mototaxis an und verhandle einen guten Preis, kaufe ein paar Snacks und Getränke, packe meinen Rucksack, lege alles bereit und gehe dann auch bald schon schlafen.Read more