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  • Day 28

    Sagenumwobene Zugfahrt durch Java

    November 4, 2017 in Indonesia ⋅ ☀️ 20 °C

    Yogyakarta ist jetzt Geschichte. Am Morgen gegen 4 Uhr klingelte der Wecker. Fertig machen, schnell einen Kaffee und los.Das GoJek-Car stand auch schon wie bestellt vor der Tür. Falls wir es noch nicht erwähnt haben, in Yogya haben wir GoJek lieben gelernt. Eigentlich schon zuvor in Manado, weil uns Ines und Radi den Tip gegeben haben. Eine App, mit der man sich einen privaten Fahrer buchen kann. Wesentlich günstiger und komfortabler als die meisten der richtigen Taxen. Oder Taksen, wie es hier heißt.
    20 Minuten später waren wir dann „Trainstation Yogyakarta“. Kaum Menschen zu sehen bisher, nur 2 Züge auf dem Gleis und Bahnmitarbeiter. Also ein paar Runden gedreht, um dann 10 vor 6 Uhr in ein Café gehen zu können. Beide noch ziemlich müde und im Halbschlaf am Kaffeeschlürfen, werden wir plötzlich von einem Mittfünfziger angesprochen und gefragt was wir so machen und wo wir planen hinzufahren. Es sei erwähnt, dass man am Tag ca 187 Mal gefragt wird, woher man kommt, wie man heißt und wie es einem geht. Deswegen haben wir zu erst auch nicht wirklich reagiert, aber er ( Are) war so aufgeschlossen und interessiert, das wir doch mehr Sätze wechselten. Er hat wohl mal eine Weile in Frankreich gelebt und hat uns ein wenig aus seinem Leben erzählt. Schlussendlich haben sich unsere Pläne noch auf dem Bahnhof durch den Rat von ihm geändert und so machten wir keine Übernachtung/en in Surabaya, sondern nur eine Kaffee Pause, um dann direkt im Anschluss nach Banyuwangi weiter zufahren. Der erste Zug ging dann also von Yogyakarta nach Surabaya. (5h). Da hatten wir die bessere Klasse. Sprich großzügige Einzelsitze und Beinfreiheit. Uns wurde aber vorenthalten, dass wir den Polarexpress gebucht haben. Also Mütze, Schal und Funktionsjacke raus, denn in unserem Abteil haben sich bereits Eisblumen am Fenster gebildet. Und falls man mal in Verlegenheit kommt aufs Klo zu müssen, wedeln einem frische 32 Boleros um die Ohren. DAS ist wahrscheinlich eines der Geheimnisse auf Zugfahrten durch Java.
    Man sieht natürlich am Wegesrand auch schöne landschaftliche Seiten und Reisfelder, aber mein Empfinden war, dass man auf einem Scooter mehr sieht und auch mal anhalten kann. Anyway. Die 2. Zugfahrt war dann nach einer Kaffeepause von Surabaya nach Banyuwangi ganz im Osten von Java. Dieses Mal war es Modell S-Bahn. In Berlin sagen wir „4er“ zu einem Abteil in der S-Bahn. Ziemlich genau diese Menge an Platz ist in Indonesien für 6 Leute bestimmt. So kamen wir also auch direkt ins Gespräch, als Knie des jeweils Gegenübersitzenden sich permanent im Weg standen.
    Letztendlich war es ein wenig beschwerlich, aber dennoch unterhaltsam.
    Gegen 21 Uhr stoppte der Zug in Banyuwangi. Johan, unser neuer Host hat bereits mit seinem Wagen und seinen beiden Töchtern auf uns gewartet. Gleich der Empfang war mega und wir sollten 4 unvergessliche Tage mit ihm haben....
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