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  • Day 173

    Campervan Summit Meeting 2018

    October 5, 2018 in Austria ⋅ ⛅ 12 °C

    Nach unserem kurzen Stopp in Wien, ging es für uns am Mittwochmorgen recht früh los, da wir noch ein gutes Stück bis nach Leutasch in Tirol zu fahren hatten. Hier sollte es zum Campervan Summit Meeting 2018 gehen, wo wir von Mittwoch bis Sonntag Zeit mit gleichgesinnten Vanlifern verbringen wollten.

    Die Tage sollten ganz im Zeichen von Workshops, Vorträgen und Gesprächen stehen. So haben wir etwa unsere Fotokünste bei einem Fotoworkshop verbessern können. Da wir unsere Spiegelreflexkamera noch ganz neu haben, konnten wir da doch die ein oder andere Funktion entdecken, die vorher im Verborgenen lag. Von Portraitbildern, über bewegte Motive bis hin zu Fließeffekten, war alles dabei. Sehr informativ. Daneben haben wir vielen Vorträgen gelauscht und das Essen sowie der ein oder andere Plausch bei einem Bierchen, kam natürlich auch nicht zu kurz.

    Freitag morgen ging es für uns zeitig raus aus den Federn. Wir hatten uns für die große Wandertour angemeldet. Freudestrahlend begrüßte uns Rainer, unser Wanderguide, und zeigte uns von unten unser heutiges Ziel, das Gipfelkreuz der Gehrenspitze auf 2.367 Metern. Wir staunten nicht schlecht, wohin es für uns heute hoch hinauf gehen sollte. Unsere bunte Gruppe bestand aus neun Leuten und einem Vierbeiner.

    Pünktlich um neun Uhr ging es dann los. Ausgerüstet mit Wanderstöcken, für uns das erste Mal und wir müssen sagen, sie sind gar nicht so schlecht. Die ersten ein bis zwei Kilometer gingen noch recht gemütlich durch den Wald. Unser Guide Rainer meinte, „wir grooven uns jetzt mal schön ein“. Danach ging es aber auch schon los, in Serpentinen stiegen wir Höhenmeter um Höhenmeter weiter durch den Wald hinauf. Gut eine Stunde liefen wir so im Gänsemarsch und guter Dinge hintereinander her. Der Ausblick, den wir zwischen den Bäumen auf das Bergpanorama, bereits erhaschen konnten, war schon großartig. Rainer spornte uns an und sagte, „wenn wir oben auf der Alm sind, habt ihr ein traumhaftes Bergpanorama“ und im Nachhinein müssen wir sagen, er hat nicht zu viel versprochen, es war eine atemberaubende Kulisse bei traumhaftem Wetter.

    Auf der Alm machten wir unsere erste Rast, konnten die Berge auf uns Wirken lassen und uns ein wenig mit Energie für den weiteren Aufstieg stärken. Von hier unten konnten wir den weiteren Verlauf unserer Tour erahnen. Es ging weiter über die Almwiesen und im späteren Verlauf dann über den Grat weiter, hinauf bis ganz nach Oben. Bis wir oben auf dem Grat ankamen, mussten wir noch einige hundert Höhenmeter hinter uns lassen. Wir wanderten bereits durch erste Schneefelder, da es zum Beginn der Woche hier in Tirol den ersten Schneefall der Saison gegeben hatte. Zwischendurch überquerten wir auch den ein oder anderen Bach und konnten in der Ferne Gämse in den Felswänden umherspringen sehen.

    Man kam aus dem Staunen über das wunderschöne Bergpanorama nicht heraus. Stundenlang hätten wir uns hier nur ins Gras hocken können und einfach genießen, so traumhaft schön war es. Berge, Sonnenschein und Ruhe, mehr brauchen wir nicht um glücklich zu sein. Wir hatten jedoch für heute noch Großes vor. Nachdem wir gute 1.000 Höhenmeter hinter uns gebracht hatten und der Weg über den Grad auf uns wartete, konnten wir bei einer erneuten Pause an einer Schutzhütte, eine weitere tolle Aussicht weit hinunter ins Tal genießen. Rainer fragte in die Gruppe hinein, ob einer von uns auf die letzten gut 300 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz verzichten und hier warten möchte. Selbstverständlich ließ sich keiner von uns die letzten Höhenmeter nehmen … „wir wollen alle bis ganz nach oben ans Gipfelkreuz.“ Für die letzte Strecke über den Grat, sollten wir erneut gut eine Stunde Zeit benötigen. Das erste Stück verlief über Grasfelder, bis wir dann schlussendlich im Berg selber auf schmalen Pfaden und im Geröll kletterten.

    In der Ferne konnten wir irgendwann unser Ziel erahnen, mussten jedoch noch einige Kurven um den Berg herum bezwingen, bis wir auf der Zielgeraden waren und nur noch die letzte Anhöhe überwinden mussten. Was für ein erhabenes Gefühl oben am Gipfelkreuz zu stehen und zu wissen, dass man es aus eigener Kraft geschafft hat. Hinter uns lagen 1.300 Höhenmeter in gut vier Stunden, die wir gemeinsam bezwungen hatten. Am Gipfelkreuz gab es nicht nur ein traumhaftes Panorama, sondern noch eine kleine private Erdkunde-Einheit von unserem Guide Rainer. Wir hatten so eine geniale Sicht, dass wir nicht nur Seefeld mit dem Seefelder-See bestaunen konnten, sondern in der Ferne den Brenner und Italien erkennen konnten.

    Alles was wir uns bis hier oben hin hart erarbeitetet hatten, ging dann um so beschwingter wieder hinunter. Es gab nochmals eine letzte Pause auf der Alm im Gras, um die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen und nach gut acht Stunden waren wir wieder zurück am Camp. Nach unserem Wandermarathon von insgesamt 19 Kilometern, hatten wir uns die heutigen Rippchen mehr als nur ein bisschen verdient. Ein großartiger Tag, mit einer tollen Wandergruppe und einem Wanderführer, der seines Gleichen sucht, geht somit vorbei und wir liegen in unserem Dachzelt und schlafen vom Fleck weg ein. Die Wanderung war sicher das Highlight des CVSM für uns.

    Am Samstag spürten wir unsere Knochen schon etwas, aber es stand der Spendenlauf auf dem Programm und für einen guten Zweck quält man sich doch gerne aus dem Bett. Also wieder rein in die Wanderklamotten und los ging es. Unterwegs mussten noch diverse Fragen beantwortet werden und eh wir uns versahen, hatten wir das Camp auch schon wieder wohlbehalten erreicht.

    Am Sonntag ging es dann nach 5 schönen Tagen, bei meist supertollem Wetter weiter. Wir haben viele neue tolle Leute kennengelernt und auch den ein oder anderen aus der virtuellen Welt, endlich mal persönlich getroffen. Das ist, bei aller Liebe zu Instagram & Co, doch immer noch am Schönsten und manchmal recht lustig, wenn man zufällig nebeneinander steht und dann feststellt, dass man sich ja kennt.
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